Beim und nach dem Frühstück fotografieren wir noch einmal die vielen Vögel an der Futterstelle. Da erwacht immer wieder der Jagdtrieb nach dem optimalen Foto in uns. Das Einzelbild kostet ja nichts, denkt man sich und jagt Bild um Bild auf die Speicherkarte. Kopfschmerzen macht dann das Auswählen aus vielen hundert Einzelbildern am Computer.
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weiblicher Linienspecht (Dryocopus lineatus) |
Nur ungern verlassen wir das Vogel- und Tierparadies rund um die Lagarto Lodge, rumpeln wieder die gut 20 km Schotterstraße hinaus, um dann auf gut asphaltierten Straßen Richtung Arenal Vulkan zu fahren.
Ein Vorteil des Covid-Jahres ist, dass viele gute Hotels nicht ausgebucht sind, so entscheiden wir uns kurzfristig für die Observatory Lodge, die mit 140$ fürs Doppelzimmer etwas über unserem Budget liegt. Aber da die Lodge über eigene Wege im Regenwald verfügt, spart man schon einmal 17$ Eintritt pro Person in den Nationalpark. Eine naturkundliche Führung ist auch gratis dabei, es gibt neben dem normalen Pool auch einen mit Thermalwasser und auch ein Froschteich ist vorhanden, warum das wichtig ist, seht ihr etwas weiter unten. Zuerst passieren wir einmal den Touristenort Fortuna. Hier gibt es viele Hotels, Restaurants, Cafes, aber auch Thermalbäder. Da wir in unserer vornehmen Lodge ja alles haben, machen wir nur einen netten Cafestopp und ziehen Geld aus dem Bankomat, was diesmal ohne 10-maligen Versuch auch klappt. Da wir schon zu Mittag beim Hotel sind, ist das Zimmer noch nicht fertig, so machen wir uns gleich einmal auf einen Spaziergang zum Wasserfall auf. Dann sind wir angenehm überrascht, dass wir ein tolles Zimmer bekommen, mit direkten Blick auf den sehr aktiven Vulkan, der letzte heftige Ausbruch war 2010!
Der 20m hohe Aussichtsturm war uns dann doch zu luftig, außerdem gibt es noch einen viel bequemeren Aussichtsplatz, von wo man den meist wolkenverhangenen Vulkan auch gut sieht.
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Das Restaurant hat einen traumhaften Blick auf den Arenalsee und den Vulkan, der weiter rechts vom Bildrand liegt |
Den Froschteich besuchen wir nach einem guten Abendessen, denn die Frösche sind nachtaktiv, genauso wie ihre Jäger, so muss man schon aufpassen, wo man seine Hände hintut, denn manche der Schlangen sind auch noch giftig! Wir sehen keine, aber ein Fotograf, der eine halbe Stunde später zum Teich kommt, entdeckt eine auf einem großen Blatt unweit des Weges.Vor allem die Rotaugenlaubfrösche (Agalychnis callidryas) sind nicht umsonst auf vielen Prospekten und Internetseiten abgedruckt. So schön bunt sind sie, aber auch ein wenig giftig.
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Rotaugenlaubfrosch (Agalychnis callidryas) in Schlafhaltung |
Zimmer mit traumhaftem Ausblick. Natürlich muss man auch rechtzeitig aufstehen, um die wunderschöne Lichtstimmung per Kamera und Stativ festhalten zu können. Das erste Bild wurde so um 5:30 in der Früh aufgenommen. Frei zu sehen ist der Vulkan eher selten, also eine Punktlandung bei nur einer Übernachtung.
Nach einem guten Frühstück mit wunderbarem Blick geht es zur Führung durch den Urwald. Obwohl wir gestern den gleichen Weg gegangen sind, zeigt uns unser Guide vieles, was wir einfach nicht wahrgenommen haben. Dass der Specht aus seiner Baumhöhle herausschaut, ist natürlich Glück, die leeren Zikadenhüllen sind von der Größe her interessant, denn die kleinen Insekten machen einen Höllenlärm!
Das Kolibrinest ist auch gut versteckt. Die blutrote Färbung auf den Blättern ist keine Krankheit, sondern ein Lockmittel der Pflanze, damit sie bestäubt wird. Und Nasenbären sind auch hier unterwegs, gleich eine Familie mit vielen Jungtieren.
Eukalyptusbäume sind keine heimische Baumart, werden wegen des gut verwertbaren Holzes aber gerne angepflanzt. Die Nester des Montezumastirnvogels (Gymnostinops montezuma) sind auch beieindruckend und liegen relativ sicher in luftiger Höhe, denn Schlangen fressen nicht nur Frösche. Diese Schlange kommt aber nicht aus unserem Kleiderschrank, sondern lauert unter einem Dachvorsprung auf unvorsichtige Vögel.
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