Dienstag, 8. September 2015

Pyrenäen-2015-letzter Teil

Samstag, 1.8.: Bei wieder strahlendem Wetter fahren wir an die Nordseite der Picos, nach Poncebos, wo auch die Wanderung in die Cares-Schlucht beginnt. Zunächst schaut es mit Parken unmöglich aus, doch dann finden wir ein schattiges Plätzchen weiter oben an der Straße, noch nicht zu viel zusätzliche Meter entfernt. Nach einem Info-Blick entscheiden wir uns gegen die Tunnelbahn nach Bulnes, da eine einfache Fahrt hier 17€ kostet! Der Aufstieg auf dem ursprünglichen Maultierweg durch ein steiles Tal erweist sich als wunderschön. Bis zum Jahr 2001 war das der einzige Zugang zu diesem winzigen Dorf. Nun hat es Anschluss und besteht deshalb auch aus mehreren einfachen Lokalen. Wir gehen noch ein Stück in der Hitze weiter zum Aussichtspunkt zum Pico Uriellu, danach suchen wir eine Einkehr. Diesmal mache ich wohl den verkehrten Vorschlag, denn das typisch asturische Menü ist deutlich zu kräftig, vor allem der typische Bohneneintopf. Mir ist dann nicht wirklich gut, obwohl das Gehen hilft.

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Nach der Tour fahren wir weiter bergauf, die Straße führt am höchst gelegenen Ort der Picos, Sotres, vorbei. Wir finden, ziemlich am allerhöchsten Punkt der Straße, eine gute Parkmöglichkeit zum Übernachten. Dort machen wir es uns gemütlich, ruhen uns aus und müssen uns nur einmal ärgern, als eine Kuh gegen unser Auto rempelt und vermutlich sogar einen Kratzer verursacht.

Sonntag, 2.8.: Wir haben uns eigentlich für eine weniger begangene Rundtour entschieden, von unserem ÜN-Platz weg, die sehr aussichtsreich sein soll. Allerdings wundert uns, dass schon um 7 Uhr in der Früh einige Autos vorbeifahren und dann bald alle Parkflächen rundum voll werden. Trotzdem marschieren wir los – allerdings sind auf dem Weg, der zunächst zu einer Schutzhütte führt, sehr viele Leute unterwegs. Es ist aber noch recht früh am Tag, was gut ist, da der Weg doch eher in der Sonne ist. Bei der Hütte, die nicht sehr attraktiv liegt (wurde wegen einem Bergwerk erbaut), erfahren wir, dass auf einem Gipfel eine Fiesta für San Carlos stattfindet. Man geht aber von der Hütte noch ca. 2 Std.; dort ist dann eine Bergmesse und anschließend gibt es Speis und Trank. Obwohl das sicher einiges an Lokalkolorit zu bieten hat, wollen wir doch nicht teilnehmen und folgen unserer Routenwahl. Leider führt die Strecke, was im Wanderführer nicht so deutlich war, nur über Schotterstraßen und diese sind an diesem Tag für den Verkehr freigegeben. Selten haben wir so viele verschiedene Geländewagen gesehen... Es war eigentlich schon wieder interessant, zumindest abwechslungsreich. Nach einem längeren Abstieg bis zu einer Quelle war der Weg dann zurück wieder ruhiger: Zunächst ein schöner Wald, dann eine Alm, alles recht hübsch, leider noch mit einem sehr heißen Schlussanstieg von einer ½ Std. Insgesamt haben wir schon lohnendere Touren gemacht, aber das weiß man ja vorher nie. Das mit der Aussicht hat ja gestimmt, aber 16km auf Forststraßen ist doch recht lang.

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Da es noch nicht spät ist und wir etwas gegen die Hitze brauchen und außerdem mehr Ruhe wollen, fahren wir nach Santillana zurück (etwas über 100km). Dort kennen wir immerhin schon den C.Pl., und tatsächlich bekommen wir sogar den gleichen Stellplatz wieder. Nun können wir uns im Swimmingpool abkühlen! Auch den Abend noch einmal dort zu verbringen, ist sehr reizvoll. Wir gehen noch einmal in das Gartenrestaurant, wo wir als erstes waren (wieder die Ente, wieder sehr gut) und bummeln dann noch und bleiben dann noch in der Bar am Hauptplatz hängen... Also doch ein toller Ferientag!!

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Montag, 3.8.: Wir packen uns zusammen, es soll schön langsam retour gehen. Noch haben wir uns nicht für einen nächsten Stopp entschieden. Als Zwischenziel landen wir in Castro Urdiales, das einen hübschen Burgberg mit Wehrkirche und Leuchtturm hat, auch der Hafen ist ganz hübsch. Allerdings machen wir einige Meter auf der Lokalsuche, da nicht alles gerade einladend wirkt (düstere Laubengänge sind bei schönem Wetter auch nicht das Wahre...). Dafür landen wir dann einen Treffer, wir finden wieder einmal ein wirklich originelles Menü, z.b. esse ich gefülltes Gemüse, das wohl eine Art Artischocke zu sein scheint, mit Spinat, was recht gut ist. Das Kaninchenragout ist auch außerordentlich reichlich! Wir spazieren zum Auto zurück und fahren weiter.

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Da es nun wieder recht bewölkt ist, entscheiden wir uns doch gegen Bilbao, da wir vermuten, dass das Guggenheim-Museum uns am ehesten von außen optisch ansprechen würde. Auch reizen uns bekanntlich größere Städte nicht. Da ein kleinerer Ort vor San Sebastian, der auch hübsch sein soll, total überlaufen ist, landen wir schließlich dort, es ist ohnehin erst gegen 6 Uhr abends. Der Wohnmobilstellplatz bei der Universität ist sehr leicht zu finden (auch beschildert!). Dort haben wir echt Glück, denn ein Italiener fährt noch weg. So können wir hier für ca. 6€ für 24 Std. parken/übernachten. Alle, die hier kein Plätzchen gefunden haben (oder keines wollten), parken an den Straßen der Umgebung. Das Ideale ist hier, dass man auf einem Fahrradweg ganz bequem ins Zentrum kommt. Der Weg ist flach, gut angelegt und führt zunächst direkt zur Bucht mit dem weiten Sandstrand. An dieser Bucht geht es dann gut 2km entlang bis zur Altstadt. So sieht man alles und hat keine Parkplatzprobleme. Es sind unglaublich viele Leute hier unterwegs, schon auf der ganzen Promenade, aber natürlich auch in den wenigen Gassen des Zentrums, die praktisch ohnehin nur aus Tapa-Bars bestehen. Wir entscheiden uns für ein eher modernes Lokal, wo wir sogar ein Sitzplätzchen ergattern, weil hier das Tapa (= Pintxo)-Buffet optisch total toll ist. Die „Häppchen“ sind auch wirklich fein, allerdings wegen ihrer Größe und Qualität nicht allzu billig (eines so ca. 3€), aber es ist nur Gutes drauf: Fisch, Garnelen usw. Wir stellen fest, dass der Ruf, dass man hier die besten Tapas bekommt, sicher stimmt. Von der Atmosphäre her (und auch vom Preis) war es aber in Andalusien sympathischer. Ansonsten gibt es in San Sebastian nichts zu sehen. Der Strand wirkt dann in der Abenddämmerung noch ganz attraktiv, aber ein längerer Aufenthalt reizt uns wirklich nicht!

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Dienstag, 4.8.: In der Nacht beginnt es zu regnen und das hält den ersten Teil unserer Fahrtstrecke an, noch dazu ist hier über die Grenze hinüber sehr viel Verkehr. Erst nachdem sich die Autobahn in Frankreich geteilt hat, wird es angenehmer zu fahren. An sich ist diese Strecke für uns gut, weil flach, dadurch kommt man rasch voran. Bis Bordeaux geht es nach Norden, dann biegen wir nach Osten ab. Am späten Nachmittag kommen wir ins Perigord, wo wir noch an der Dordogne einen Zwischenstopp geplant haben. Zunächst geht es auf wenig befahrener Straße dahin – bis ins Flusstal der Vezere, wo gleich im ersten größeren Ort ein ziemlicher Stau ist. Das Gleiche stellen wir dann ein Stück weiter an der Dordogne fest: Vor Beynac steht alles, weshalb wir ein bisschen die Geduld verlieren und kurzerhand abbiegen zur Kirche von Cazenac. Die liegt 3km oberhalb auf einem Hügel, bietet eine hübsche Aussicht und hier herrscht (no,na) kein Trubel. Nach der doch recht langen Fahrtstrecke passt uns das gut. Also gibt es endlich wieder einmal etwas selbst Gekochtes... Am Abend wird auch das Wetter wieder richtig schön. Der kleine Ort ist sogar ganz hübsch und man sieht schön auf das Tal hinunter. Jedenfalls kann man hier gut übernachten.

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Mittwoch, 5.8.: Wie wir richtig vermuten, ist in der Früh in Beynac noch nichts los. Wir gehen ein Stück steil Richtung Burg, doch die Lokale liegen eher unten. Gegen 9 Uhr schaffen wir es, ein (gutes) Frühstück zu bekommen, dann packen wir den Aufstieg noch einmal bis hinauf zu einem Aussichtspunkt. Die Burg und die Stadtanlage sind äußerst schön und beeindruckend, kein Wunder, dass diese Gegend Touristen anzieht! Anschließend suchen wir uns einen C.Pl, unsere Wahl liegt am Fluss, ist günstig, groß, aber sehr einfach ausgestattet, was für eine Nacht auch passt.
Gegen Mittag setzen wir uns aufs Rad, um zwei weitere Orte anzusehen. Der nächste ist nicht weit entfernt, nämlich La Roque-Gageac, zwei Reihen alter Häuser an einem Felsüberhang gelegen, wo eine Burg war. Auch hier ist der Rundgang mit Blick auf den Fluss, der sich inzwischen mit Kanus gut gefüllt hat, sehr schön, besonders hübsch ist eine Passage neben der Kirche mit Bambus und anderen Pflanzen.

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Obwohl es nun schon recht warm geworden ist, überwinden wir uns und fahren noch weiter nach Domme, die letzten 1,5km geht es ordentlich bergauf, zum Glück 2/3 davon im Schatten, das letzte Drittel reicht dann eh. Auch Domme steht unter Denkmalschutz, ist aber eher eine angelegte Stadt (Bastide) und nicht so mittelalterlich. Der Hauptplatz (unter dem sich eine Tropfsteinhöhle befindet) ist aber schön, der Blick von der Aussichtsterrasse auch. Außerdem finden wir auch ein Restaurant, wo wir recht gut essen können bei ansprechendem Preis/Leistungsverhältnis.

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Inzwischen ist es aber so heiß geworden, dass es auch auf der Ebene beim Radeln nicht mehr angenehm ist. Den restlichen Nachmittag verbringen wir am C.Pl., wo wir 3x in die Dordogne baden gehen. Der Fluss ist zwar groß und in der Mitte auch tief, aber trotzdem sehr warm. Hier sind außerdem sicher gut 1000 Kanus am Tag unterwegs. Die Kombination zahlreicher Sehenswürdigkeiten und des Flusses lockt natürlich viele Touristen hierher. Deshalb überrascht es uns, dass Beynac am Abend gar nicht ordentlich beleuchtet ist, wie wir bei einem kurzen Abstecher dorthin feststellen können.

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Donnerstag, 6.8.: Heute steht eine gemütliche Weiterfahrt Richtung Auvergne auf dem Programm. Leider stelle ich (nach 15km, als wir gerade in Sarlat einen Parkplatz gefunden haben) fest, dass ich mein Geldbörsel im Waschraum am C.Pl. liegen gelassen habe. Zum Glück wurde es ehrlich abgegeben, ich bin total erleichtert, wenn auch über mich verärgert. Nun lassen wir Sarlat eben aus und fahren ein Stück weiter nach St. Amand de Coly, ein winziges Dorf, das auch zu den schönsten Frankreichs gehören soll. Der Ort ist aber so klein, dass er kaum hübsche Ansichten bietet, wenngleich die Häuser sehr alt sind. Die Kirche ist extrem wuchtig und auch sehenswert, auch haben wir Gelegenheit, einer Orchesterprobe zu lauschen.

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Nach diesem kurzen Zwischenstopp folgt noch eine längere Strecke auf Landstraßen und durch Dörfer, bis wir wieder auf der Autobahn sind. Relativ kurz nach Mittag haben wir unser nächstes Ziel (Saint Sauves) erreicht, aber leider, wir sind nicht mehr in Spanien: In Frankreich bekommt man nach 14 Uhr kein Mittagessen mehr... Etwas enttäuscht und hungrig fahren wir weiter nach Le Mont-Dore. Einmal haben wir keine Parkprobleme, dann finden wir schließlich auch ein Café-Restaurant mit durchgehend Küche. Die Wahl erweist sich auch als ganz gut. Außerdem können wir anschließend in Ruhe Käse und Würste einkaufen, hier gibt es eine große Auswahl.
Danach fahren wir in den kleinen Ort Orcival, die Strecke dorthin ist wunderschön und zeigt endlich auch ein paar typische Vulkanfelsen. In Orcival befindet sich eine sehenswerte romanische Kirche.

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Danach fahren wir ein Stück zurück, weil uns der Platz mit Aussicht und neben einem Stausee sehr gut gefallen hat. Wir gehen auch im See baden, auch hier ist das Wasser (auf 1300m Seehöhe) sehr warm. Nach einem Bier mit Blick über den See genießen wir den Abend mit Aussicht auf die Landschaft. Auf dem großen P.Pl. stehen wir natürlich nicht als einzige über Nacht!

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Freitag, 7.8.: Auch heute machen wir noch eine kleine Schleife durch die Auvergne: Zunächst über den Pass St. Croix, dann nach Besse. Dahinter befindet sich ein sehr hübscher See (Lac Pavin), um den wir in einer knappen Stunde herumspazieren. Optisch am besten sehen diese Vulkanseen aber nur auf Luftaufnahmen aus! Besse ist ein sehr schöner Ort mit zahlreichen alten Häusern und ebenfalls einer sehenswerten Kirche. Auch das Restaurant-Angebot ist ansprechend, die Qualität durchaus passend. So beenden wir zufrieden unseren Auvergne-Zwischenstopp und fahren los, um zu schauen, wie weit wir noch kommen ….

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Abgesehen von einem Gewitterregen, der aber nicht allzu heftig ist, kommen wir gut voran, auch bei der Stadtumfahrung von Lyon gibt es keine Probleme. Viel Verkehr ist vor allem auf den Nord-Süd-Strecken! So nähern wir uns am frühen Abend der Schweizer Grenze. Der einzige (?) C.Pl. dort ist in Neydens. Da er über ein Schwimmbecken verfügt, nehmen wir ihn, obwohl er der teuerste auf unserer ganzen Reise ist (35€ ohne Strom! Schattenlose Wiese...). Der Pool ist gut zum Planschen geeignet, so können wir uns doch allmählich wieder abkühlen. Was uns ein Rätsel bleibt, ist, warum man auf so einem Platz, auch wenn er exzellent ausgestattet ist, Urlaub macht.

Samstag, 8.8.: Heute steht unsere größte Fahrtetappe auf dem Plan, bis Geretsried sind es gut 600km. Einige Zeit brauchen wir noch, um eine Tankstelle zu finden, aber dann fahren wir ziemlich durch. Bei Zürich stoppt uns ein kurzer, aber heftiger Stau (kompletter Verkehrsstillstand vor dem Stadttunnel) für eine ¾ Std., aber sonst geht alles gut. Kurz vor 6 Uhr abends kommen wir bei Martin und Brigitta an und können es uns im schattigen Garten gemütlich machen, bevor ein Gewitter losgeht. Wir stärken uns mit Pizza und plaudern sehr angenehm!
Sonntag, 9.8.: Da Klaus Peter, der Chef unserer Bildagentur, auch Zeit hat, schlägt er uns vor nach Neuhaus am Schliersee zu kommen, wo er ein Appartment hat. Nach längerem Frühstück und Plauderei fahren wir die 1 Stunde (mit Stopp in Schliersee, wo gerade ein Trachtenaufmarsch den Verkehr unterbricht). Der Schliersee liegt sehr schön in den bair. Voralpen. Nachdem wir uns begrüßt haben, fahren wir gleich mit den Fahrrädern an den See. Dann kommt eine originelle Einlage: Wir packen unser Gewand in Säcke und in die Ortlieb-Radtasche und schwimmen damit ein Stück (ca. 200m) über den See zu einer Insel. Da unsere Tasche schon über 20 Jahre alt ist, ist sie wohl nicht mehr 100% wasserdicht, aber außer dem Handtuch wird nichts nass. Dann schwimmen und gehen (Sandbänke!) wir noch um das Inselchen, daraufhin kehren wir ein, denn auf der Insel gibt es ein Gasthaus (es gibt auch ein Passagierboot). Kaum zurück am Ufer kommt der Vorschlag für eine kleine Radtour. Die ist zwar dann gar nicht so klein, aber sehr schön. Nur ein kurzes Stück geht es sehr kräftig bergauf, dann folgt ein langer, toller Downhill mit drei (einfachen, daher lustigen) Furten, stellenweise auf Forststraße, stellenweise auf Wegen, nur ein kurzes Stück ist unangenehm, weil schlammig. Anschließend fahren wir sehr lange an der Leitzach entlang nur ganz sanft bergauf, landschaftlich und zum Radfahren wunderschön! Dann kommen wir noch zum Bauernhof-Café „Beim Melchern“, wo wir einkehren. Auch danach geht es, teils auf schmalem Weg, aber flach den Bach entlang weiter, schließlich entlang der Aurach zurück bis Neuhaus. Allein vom Zeitaufwand her waren es sicher mehr als 30km. Kaum zurück sitzen wir aber schon wieder am Rad – noch einmal nach Schliersee, aber diesmal sitzen wir dann lange in einer Bar am See und plaudern. So lässt sich das herrliche Sommerwetter echt aushalten!!

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Montag, 10.8.: Ein Tag geht noch! Um das schöne Wetter zu genießen, bleiben wir noch in der Gegend: Nach dem langen Frühstück fahren wir mit dem Rad an den See zum Baden. Klaus Peter und Birgit kommen dann auch noch einmal vorbei, wir gehen noch einmal schwimmen (aber nicht ganz so viel – nur zur Insel und zurück). Danach fahren wir gemeinsam in den Ort und essen im Strandbad-Restaurant einen großartigen Salat. Bald danach verabschieden wir uns für diesmal. Zunächst folgen wir einem Tipp und fahren zu Kaffee und Kuchen in die Winklstube (bei Fischbachau): Warnung: sehr gut, aber zu große Portionen! Da es dort zu heiß zum Bleiben ist, fahren wir hinauf zum Spitzingsee. Das ist auch ein guter Platz, hier gibt es einen offiziellen Wohnmobilstellplatz am See, man kann hier wohl auch sehr schön wandern gehen. Wir gehen noch einmal baden, selbst hier auf 1100m Seehöhe ist das Wasser warm. Mit einem Spaziergang und einem Weissbier lassen wir dann den Urlaub ausklingen.

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Sonntag, 2. August 2015

Pyrenäen 2015 - Teil3


Samstag, 25.7.: Wir stehen brav um ½ 8 Uhr auf, damit wir es halbwegs zeitgerecht zur Seilbahn von Fuente De schaffen. Frühstück geht sich gut aus, doch die Strecke von 23km bis zum Talschluss ist doch lang. Die Wolken sind zunächst noch dicht, aber es scheint aufzulockern, das Wetter ist gut angesagt. Bei der Seilbahn sind wir nicht die Ersten, aber die Wartezeit hält sich in Grenzen. Die Gondel ist eher klein, nur für 20 Personen, dafür geht es rasch, in 3,5 Minuten 800m direkt hinauf mit spektakulären Tiefblicken. So ist man sehr schnell im Hochgebirge der Picos. Bevor wir los wandern, holen wir uns noch einen Kaffee. Dann lockern auch die Nebelwolken brav auf und wir können das ganze Panorama genießen. Sehr langsam wandern wir das erste Teilstück, weil es genug zum Fotografieren gibt. Nach einem leichten Aufstieg beginnt die lange Talwanderung. Sie führt vorbei an einer königlichen Berghütte, einem Berghotel und über weite Almflächen mit Kühen und Pferden. Die Aussicht auf die spitzen Berge ist abwechslungsreich. Der erste Teil des Abstiegs führt auf einer Schotterstraße, der zweite Teil dann aber über kleinere Wege über Wiesen und durch sehr schönen Eichenwald. Gegen Schluss gibt es auch noch ein paar kräftige Gegenanstiege, sodass wir durchaus auf die Gehzeit von 4 Stunden kommen, obwohl wir überwiegend bergab gewandert sind. Eine überwiegend bequeme, aber sehr lohnende Tour!
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Das Berghotel für das einfache Fussvolk
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Das Jagdchalet der Königsfamilie
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Außerdem schaffen wir es noch, wieder zur Essenszeit (kurz nach 3 Uhr am Nachmittag) in Potes zu sein. Das Angebot ist eher einheitlich, aber sehr billig (Komplettmenüs knapp unter 11 €), wir bleiben am zentralen Platz. Das Essen ist für den Preis durchaus angemessen.
Aufkommender Wind macht das Sitzen aber fast ein bisschen kühl, denn es hat auch jetzt im Tal (auf 300m) nur 23°. Nach dem Essen schlendern wir durch den durchaus hübschen Ort und holen uns in einer sehr gemütlichen Bar noch einen Drink. Am C.Pl. ist uns dann wieder warm genug, dass wir den Pool genießen können.
Ein sehr lohnender Tag und von der Berglandschaft der Picos sind wir wirklich beeindruckt.
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Sonntag, 26.7.: Da es uns hier gefällt, beschließen wir, noch einen Tag zu bleiben und uns kleineren Sehenswürdigkeiten zu widmen, was sich als sehr lohnend erweist. Zunächst schlafen wir aus, frühstücken und dann sehen wir uns die Aussicht von einer Eremitage und die dazugehörige Klosterkirche (San Toribio) an.
Weiter geht es wieder ein Stück das Tal hinein und dann zum hoch gelegenen Weiler Brez hinauf. Dort gibt es eine sehr hübsche Rundwanderung. Der Weg ist sehr angenehm zu gehen, einmal eine Möglichkeit, auf die schweren Wanderschuhe zu verzichten. Er führt vorbei an spitzen Felsen, auf denen Geier sitzen, und durch schönen Eichenwald in einen beeindruckenden Felskessel. Etwas weiter oberhalb geht er wieder zurück, sodass man wirklich eine gute Aussicht hat. Außer kreisenden Geiern (die man in Spanien echt nicht persönlich nehmen darf...) trifft man auf junge Pferdchen und dicht gedrängte Schafe am Weg. Warum sich diese in der Hitze so zusammen kuscheln, bleibt uns aber ein Rätsel.
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Die Rundtour bietet genügend Fotostopps, dauert aber kaum mehr als 2 Stunden. So können wir auch noch einen Abstecher in den nächsten Ort, Mogroviejo, machen, der viele alte, aber renovierte Häuser und einen Turm aufweist. Er hat zumindest einigen touristischen Zulauf, was die Erhaltung fördert. Von einem lokalen Fotografen, mit dem wir uns – etwas holprig – unterhalten, kaufen wir Bildbände, die wirklich tolle Aufnahmen der Picos beinhalten. Insgesamt war der Ausflug in beide Orte und vor allem die Wanderung sehr lohnend!
Danach fahren wir wieder zurück nach Potes. Diesmal wählen wir das Restaurant sorgfältiger, wir sitzen sehr angenehm und das Menü (auch nur um 11€) ist sehr gut, mit Wildschweinragout als Hauptgang.
Diesmal sind wir früher am C.Pl., so bleibt wieder einmal ein bisschen Zeit zum Ausruhen, Baden oder auch Tagebuchschreiben.
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Montag, 27.7.: Wir beginnen mit unserer Rundfahrt um die Picos, zunächst geht es Richtung Süden, dabei führt die Straße über den 1600m hohen Pass Puerto de San Glorio. Ein Stück oberhalb davon gibt es noch einen Aussichtspunkt, wo wir uns eine gute halbe Stunde aufhalten und den ziehenden Wolken und Nebelschwaden zusehen. Während es im Süden recht schön ist, gibt es rund um Potes und die hohen Gipfel einiges an Wolken.
Ein Stück weiter unten zweigen wir von der Hauptstraße ab und folgen einer landschaftlich schönen Route wieder in Richtung Berge – natürlich über einen weiteren kleinen Pass, bis wir nach Posada de Valdeon kommen. Im Vergleich zu Potes ist hier überhaupt nichts los, wir bekommen ein einfaches, aber gutes Essen in einem Hotel-Restaurant im Zentrum. Hier scheint die Sonne, es ist angenehm, aber nicht heiß, und man hat einen guten Blick auf die Berge. Danach fahren wir ein Stück Richtung Cares-Schlucht und machen eine kleine Rundwanderung zu einer Eremitage, die sehr schön gelegen ist. Die Straße weiter nach Cain ist sehr hübsch, wenn auch stellenweise schmal, aber doch gut befahrbar und führt bereits durch ein Stück der Schlucht. Man glaubt kaum, dass es hier noch einen bewohnten Ort gibt. Früher war das wohl ein sehr bescheidenes Bauerndorf (ein krähender Hahn erinnert noch daran), inzwischen besteht Cain praktisch nur aus Restaurants, Bars und zwei kleinen Läden. Wir parken gut im Schatten (allerdings mit Parkgebühr von 3€ pro Tag) und gehen noch ein bisschen spazieren, aber inzwischen ist der Nebel auch hier über die Berge gezogen und verhüllt die Spitzen. Außerdem treffen wir zum ersten Mal in dieser Gegend auf Österreicher, mit denen wir plaudern können.
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Dienstag, 28.7.: Tatsächlich herrscht heute prächtiges Wetter! Wir haben es trotzdem nicht allzu eilig, denn es ist in der Früh angenehm kühl. Nach dem Frühstück wandern wir in die Cares-Schlucht.  Der Fluss hat sich seinen Weg quer durch das gesamte Massiv der Picos gebahnt, rechts und links erreichen die Gipfel mehr als 2500m Höhe, die Talsohle liegt auf etwa 500m. Das interessanteste Teilstück ist eigentlich gleich am Anfang mit einer Wehranlage mit Fischtreppe, einer langen Tunnelgalerie und Brücken, von denen man einen guten Blick hat. Zwischen den Brücken ist der Weg wirklich toll in die Felsen geschlagen. In den 20er Jahren wurde hier durch die Schlucht ein Kanal angelegt und dazu eben der Begleitweg, der nun zu den beliebtesten Wegen in ganz Spanien zählt und auch sehr frequentiert ist. Man ist zwar nicht allein, aber ein echtes Gedränge herrscht zum Glück auch nicht. Nach einem etwas breiteren Abschnitt, wo auch alte Steinhäuser stehen, folgt noch einmal ein schöner Teil mit Tiefblicken in die Schlucht und kurzen Tunnels. Sobald wir den Weg, der aus der Schlucht hinausführt, deutlich erkennen können, drehen wir um, so sparen wir doch ein größeres Stück ein und haben aber die schönsten Teile gesehen. Wenn man hingegen in Poncebos, auf der anderen Seite, beginnt, muss man erst einen Hügel übersteigen, um in die Schlucht zu kommen, dadurch wird die Wanderung deutlich länger. Wir sind froh, dass wir so gegangen sind, der Rückweg bei strahlendem Sonnenschein ist ohnehin wieder ziemlich warm. Das schöne Wetter ist aber auch sehr lohnend, da man so alle Felsspitzen rundherum gut sehen kann. Wir sind wieder recht günstig dran, um in Cain noch essen zu können und erwischen auch ein recht ordentliches Angebot mit der hier zu erwartenden durchschnittlichen Qualität. Es schmeckt und wir werden satt.
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Danach fahren wir weiter, zunächst das enge Tal hinaus und dann auf einer Hauptstraße, die aber auch wieder hoch auf einen Pass hinaufgeht, danach schlängelt sich die Nationalstraße von gut 1300m hinab bis fast auf Meeresniveau in Cangas de Onis. Von hier würden sich Touren in einem Seengebiet anbieten, aber das Wetter erscheint noch unsicher, obwohl man sich das bei so strahlendem Sonnenschein wie heute kaum vorstellen kann.
Mittwoch, 29.7.: Die Tatsache, dass es schon in der Früh regnet, nimmt uns die Entscheidung ab, welche Wanderung wir angehen. Also schlafen wir lang weiter, schauen noch ins Internet und fahren dann gegen Mittag in Richtung Küste. Dort regnet es zwar genauso, aber es gibt doch einige Orte, durch die man bummeln kann. Der erste davon ist die Hafenstadt Llanes, die einen schönen Altstadtkern mit Stadtmauer hat. Obwohl ein richtiger Stau ist, finden wir einen Parkplatz, von dem wir bald in der Altstadt sind. Da es fein, aber kräftig regnet, widmen wir uns eher oberflächlich und kurz den Sehenswürdigkeiten und schauen eher nach einem Restaurant aus. Diesmal landen wir echt einen Treffer! „Siete Portas“ hat sich die am Fenster angebrachte Tripadvisor-Empfehlung wirklich verdient. Obwohl von absolut gehobener Qualität, kostet das Menü nur 13€. Dafür bekommen wir einen üppigen Gruß aus der Küche (eine Art Fischaufstrich), die Vorspeisen sind sehr fein, nämlich Empanadas bzw. Teigtaschen mit Fischfüllung, als Hauptspeise haben wir ein mit Datteln gefülltes Hühnerfilet bzw. feines Entenfilet mit Salat und auch die Nachspeise ist sehr gut. Auch hier sind Wasser und Wein enthalten, nur den Kaffee zahlen wir noch auf. Wie solche Angebote möglich sind, ist manchmal doch überraschend!
Da es noch immer regnet, kehren wir in einem kurzen Bogen zum Auto zurück und fahren weiter in Richtung Camillas mit Blick auf eine ÜN-Möglichkeit oder doch eher einen Campingplatz. Da uns an der Strecke nichts zusagt und Strandplätze bei diesem Wetter nichts bringen, bleiben wir in Camillas, dort haben wir schließlich einen Platz mit Sicht auf den Atlantik und mit Meeresrauschen. Der Ort ist recht hübsch mit vielen alten Häusern und wegen seines Strandes auch recht touristisch. Da der Regen gegen Abend nachlässt, machen wir einen Stadtbummel. Ein Häppchen wollen wir doch noch essen, aber hier gibt es nirgends Tapas und ein einfaches Gericht mit einem Getränk kostet genau soviel wie ein ganzes Menü. So nehmen wir einfach ein solches, da kriegen wir um 11€ z.B. Fischsuppe und gegrillten Fisch und einen einfachen Wein, was im Endeffekt sinnvoller ist. So verbringen wir den Abend doch ganz angenehm.
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Donnerstag, 30.7.: Das Schlechtwetter hält an, obwohl es heute etwas besser sein sollte. Nach dem Frühstück (wir haben ganz gutes Brot, da wir gestern einmal bei einem größeren Supermarkt vorbeigekommen sind) fahren wir gemütlich nach Santillana del Mar (nur 16km weiter). Dort ist auch die Höhle von Altamira. Vor dem Museum stauen sich aber die Menschen, sodass wir uns nicht anstellen wollen. Also entscheiden wir uns noch einmal für einen C.Pl., denn so kann man leichter die Zeit überbrücken und z.B. am Computer arbeiten (Stromanschluss). Der Platz liegt günstig und ist ruhig. Wir spazieren in wenigen Minuten ins Ortszentrum. Santillana ist absolut sehenswert und gar nicht so klein. Drei Straßen führen der Länge nach durch den Ort, alle Häuser sind alt, es gibt zahlreiche schöne Fassaden mit Wappen und viel Blumenschmuck. Das Klima hier am Atlantik führt dazu, dass Hortensien und Fuchsien wunderbar gedeihen. Zum Teil schaut es bei diesem Wetter hier ohnehin wie in Irland aus.
Bei der Bank von Santander gelingt es uns dann problemlos für morgen Eintrittskarten fürs Museum zu erwerben. Auch heute haben wir einen guten Griff beim Restaurant, um 15€ speisen wir wieder eher fein, besonders gut ist hier die Ente mit Orangensauce. Danach machen wir es uns am C.Pl. gemütlich, bis dann auf einmal die Sonne durchkommt. So drehen wir noch eine Runde durch den Ort und sehen uns dabei auch die Kirche an, die einen wunderschönen romanischen Kreuzgang besitzt. Dass S. Juliana so sehenswert ist, stand gar nicht im Reiseführer und ist somit eine gelungene Überraschung!
Zurück am C.Pl. nutzen wir sogar den Swimmingpool, obwohl die derzeitigen Höchsttemperaturen um 20° liegen. Nach einer kleinen Jause und einer netten Plauderei mit unseren Platznachbarn wandern wir ein weiteres Mal in den Ort, um auch ein paar Nachtaufnahmen zu machen. Bei einem abschließenden Achterl vor der Bar am Hauptplatz können wir bestätigen, dass es uns hier gut gefällt!
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Freitag, 31.7.: Wie erwartet regnet es in der Früh wieder, aber wir haben sowieso keinen Stress, da unser Museumsbesuch um 13.30 Uhr der einzige Fixpunkt ist. Zur Abwechslung gehen wir einmal frühstücken, was in Santillana sogar möglich ist, wir finden ein Lokal mit guten Croissants, Muffins und ausgezeichnetem Kaffee, eine Kombination, die in Spanien nicht immer gegeben ist.
Die Regenpause ist aber bald vorbei, sodass wir doch mit dem Auto zum Museum fahren, zu Fuß wäre es auch gar nicht zu weit gewesen, aber nass wollen wir eigentlich nicht werden.
Das Museum von Altamira ist wirklich absolut sehenswert! Es gibt einen allgemeinen Teil über die Frühgeschichte mit vielen gut gemachten Videos, wo man z.B. sieht, wie Werkzeuge hergestellt wurden. Zur vorbestimmten Zeit kann man dann in die Höhlennachbildung eintreten. Da die Originalhöhle, die man bis in die 90er Jahre besuchen konnte, unter den Besuchermassen sehr gelitten hat, ist es gut, dass man jetzt die Rekonstruktion ansehen kann. Die Höhle ist sehr viel kleiner als die von Pont d´Arc in Frankreich, eigentlich ein Felsüberhang, in dessen hinterem Teil aber die Decke bemalt ist. Großartig sind hier vor allem die total lebensechten Darstellungen von Bisons. Insgesamt bekommt man auch hier einen sehr guten Eindruck von den Originalen. Wir sind sehr zufrieden und wundern uns nur, dass man ein solches Museum für nur 3€ Eintrittspreis zu sehen bekommt!
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Den restlichen Nachmittag verbringen wir am C.Pl. mit Ausruhen, Lesen und Arbeit am Computer (Tagebuchschreiben, Bilder für Blog herrichten, etc.). Ohne Regentage gäbe es keine Blog-Berichterstattung.
Für heute ist noch ein gutes Abendessen in Santillana geplant, wenn es morgen wieder schön wird, fahren wir wohl noch einmal in die Picos zurück, an die Nordseite, wo wir noch nicht waren.