Mittwoch, 27. Juli 2011

Island5

Montag, 25.7.: Heute ist es recht freundlich, es lockert zunehmend auf. Auf schöner Strecke kommen wir nach Reykholar, was ein kleiner Umweg ist, der sich aber lohnt. Hier gibt es ein kleines, aber wirklich interessantes Museum über die frühere Wirtschaft, z.B. das Sammeln und Verarbeiten von Eiderdaunen. 


Danach machen wir eine Kurzwanderung auf gut markierten Wegen, die zu heißen Quellen mitten in der Wiese (sehr hübsch) und zu einem Beobachtungsplatz (Hide) an einem See führen.


Schneehuhn

Wir sehen ruhig vor sich hindümpelnde Sterntaucher. Auf den feuchten Wiesen gibt es zahlreiche Regenbrachvögel, auch ein Schneehuhn mit Jungen läuft uns vor die Kamera. Die Küste hier ist sehr schön. Kaffee und Waffeln gibt es in einem neuen „Wellness“-Zentrum auf Isländisch: In einer alten, noch ziemlich zugigen Autowerkstatt untergebracht. Im Hof stehen zwei Hotpots, der eine mit Seetangbad. Weil das so gesund ist, kostet hier ein Bad auch deutlich mehr als sonst. Wir fühlen uns gesund genug, um darauf zu verzichten. Die weitere Strecke entlang von Fjorden und über eher steile Pässe dazwischen dauert, ist aber landschaftlich bei schönem Licht gut zu fahren. Bei Flókalundur gibt es recht hübsche Wasserfälle (Schauplatz der Nonni und Manni-Filme), an denen ein guter Weg entlang führt. 


Eberesche


Wir gehen hier noch ein wenig fotografieren und spazieren, dann ist es ohnehin wieder ½ 10 Uhr abends und Zeit fürs Essen. Es gibt zwei riesige Kabeljaufilets (immer noch von unserem Fang, sie waren schon tiefgekühlt in unserem Kühlschrank), diesmal auf Pariser Art. Wir übernachten gleich beim Wasserfall.

Dienstag, 26.7. : Vormittags ist es bewölkt und warm. Wir holen ausführliche Infos im Hotel ein, wo es eine sehr hilfsbereite „Tour-Guide“ gibt, die tatsächlich hier Wege markiert und anlegt! Hier möchten wir einiges recherchieren, da die Tour, die wir hier in der Nähe haben (Fossilien in einer Schlucht) aus Schutzgründen gesperrt ist. Deshalb wandern wir zu Mittag los. Es geht zunächst entlang eines großen Sees, am Strand wachsen verschiedene Blumen. Seitlich einer Schlucht geht es recht steil hinauf, es ist angenehm, dass tatsächlich ein Weg und zahlreiche Markierungen existieren! Der Weiterweg bietet eine schöne Aussicht, man kommt auch durch ein grünes Tal, zu einem kleinen See und sogar in einen Wald!




Diesen Teil des Wegs genießen wir allerdings bereits im Regen. Die Runde führt schließlich zu den Wasserfällen, wo wir gestern waren. Schön nass kommen wir zum Auto, nach der Jause verziehen wir uns ins Hotel, wieder einmal zu Kaffee, Kuchen und Internet, bzw. Arbeit am Computer. Enzo hat auch den fertigen Triestingtalführer für die Endkorrektur geschickt, fad wird uns also nicht. Es schaut aber leider ohnehin nach Regen bis morgen Nachmittag aus....

Mittwoch, 27.7.: Wir schlafen uns aus, das Wetter ist ohnehin grau. Gegen Mittag erkunden wir zunächst nochmals die Landspitze Hörgsnes, wo es seltsame Felsen gibt, ob die Löcher darin tatsächlich von Bäumen stammen, kann man aber nicht so leicht erkennen. 



Faszinierender ist es, die Seeadler an der Küste zu beobachten, es gibt hier tatsächlich einen Horst mit zwei Jungtieren, zeitweise können wir also vier Adler sehen! Anschließend testen wir den Hotpot an der Küste – landschaftlich wohl der schönste bisher. Im angenehmen, nicht allzu heißen Wasser liegend oder sitzend kann man die Enten im Meer beobachten. 


Obwohl es nach dieser – zumindest von oben trockenen Phase – wieder feuchter aussieht, recherchieren wir eine zweite Wanderung. Ohne Gepäck marschieren wir zum Bergsee Helluvatn, die meiste Zeit im Nieselregen. Der Nebel erlaubt uns die Erkenntnis, dass die Markierung tadellos ist, die Aussicht über das Hochland ist allerdings schon eingeschränkt! Wieder kommen wir ordentlich nass zum Auto zurück. Zeit, uns wieder ins Hotel an den Computer zu verziehen, aber auch, uns mit Suppe, Kaffee und Kuchen zu stärken.

Was für eine herrliche Fernsicht, der Helluvatn im Nebel

Sonntag, 24. Juli 2011

Island4

Montag, 18.7.: Bei aufgelockertem Wetter geht es weiter Richtung Südwesten. Endlich entdecken wir ein paar Pferdchen, die malerisch in einer Blumenwiese grasen! Danach folgt ein Einkaufsstopp in Borgarnes, ehe es weiter auf die Snaefellsnes geht. Nach einer Jause wandern wir zum schönen Krater Eldborg – los gehen wir bei Sonne, doch bald holt uns der obligate Regenschauer ein. Mit einiger Geduld warten wir oben am Kraterrand das Nachlassen des Regens ab, damit wir auch fotografieren können. 

Eldborg Krater
Dafür ist es so warm, dass wir beim Zurückgehen trocknen. Heute ist ein kürzeres Tagesprogramm geplant und nach nur einem weiteren Fotostopp (Basaltsäulen) bleiben wir  bei einem Schul-Hotel mit Campingplatz: Café, Internet-Zugang und Bad inklusive. Sehr praktischer Platz. Einige Stunden Arbeit am Computer gehen hier wieder leichter! Das Wetter schaut freundlich aus, man sieht am Abend den Gletscher Snaefell im Licht glänzen!

Dienstag, 19.7.: Wir schlafen uns aus, arbeiten noch ein bisschen im Internet, da es zunächst bewölkt ist. Gegen Mittag wird es deutlich freundlicher. Zuerst suchen wir einen natürlichen Hotpot im Lavafeld, den wir an einer Nebenstraße leicht entdecken. Beim Zugang muss man aber einen Bach auf Steinen überqueren, was mich einen Badeschlapfen kostet, der im Schlamm versinkt … Dafür ist der Mini-Pool wirklich herrlich und sehr heiß. 

Ein Hotpot in einer natürlichen Lavablase

Anschließend geht es die schöne Küste entlang. Bei Ytritunga soll es Robben geben. Tatsächlich lassen sich welche mit dem Fernglas erkennen. Allmählich kommen wir ihnen über einen Steindamm bis auf gute Fotodistanz nahe. Das letzte Stück über Seetang bringt zwar nasse Zehen, aber das ist es wert, ein tolles Erlebnis! 

Robbe auf Seetang, mit Wunden aus einem Revierkampf?
Nachher sind wir müde, wohl auch vom Tragen der schwereren Ausrüstung. Wir fahren noch bis zum Hotel Budir, das wunderschön zwischen Sanddünen und Lavafeld liegt. Nach einer kleinen Jause gehen wir Blümchen fotografieren. 


Das Abendlicht ist sehr schön. Wir beschließen uns im angeblich besten Restaurant Islands ein Abendessen zu gönnen und bekommen für 9 Uhr einen Tisch. Das 5-Gang-Gourmetmenü ist wirklich fein und sein Geld wohl wert. Es gibt Fischsuppe, marinierten Catfish, geräuchertes Rindfleisch mit feinen Saucen, als Hauptgang Heilbutt und zum Dessert eine Variation mit Zitroneneis. Bei Blick auf Berge und Meer vergeht der Abend. Um Mitternacht machen wir dann noch die letzten Fotos vom Gletscher und der kleinen Kirche in Budir.

Holzkirche von Buðir
Snæfell Gletscher
Abendstimmung um Mitternacht

Mittwoch, 20.7.: Ein Tag mit strahlendem Sonnenschein! Wir sind bald in Arnastapi, wo tatsächlich einige Autobusse vorfahren. Wir lassen uns jedoch Zeit und genießen den Küstenspaziergang bei den schönen Klippen und dann weiter in den Nachbarort Hellnar, wo es ein Strandcafé gibt. Bei richtig heißem Wetter genießen wir unsere Kaffeejause. 

Ferienhaus in Arnastapi und Snæfell Gletscher

Donnerstag, 21. 7.: Der Himmel ist leicht bewölkt, das Meer ruhig – nicht schlecht für die Fahrt mit einem kleinen Fischerboot. Wir sind nur vier Passagiere (die Mindestanzahl), der Anbieter ist auch in dieser Saison neu. Dadurch ist alles sehr nett und familiär. Wir fahren zuerst zu einer Vogelinsel, wo man gut Papageitaucher beobachten kann. Es gibt aber auch Möwen, Eiderenten und Krähenscharben zu sehen.


Bald danach tauchen Delfine auf. Diese beobachten wir nun eine ganze Weile – manchmal sind sie weiter weg, einige Male schwimmen sie aber direkt unter dem Boot. Es sind auch Junge dabei, die immer wieder aus dem Wasser hüpfen. Wieder einige Herausforderung für den Foto-Jagdtrieb, zumal das Boot doch gelegentlich schaukelt, obwohl das Meer wirklich recht ruhig erscheint. Wal sehen wir zwar keinen, es sei denn zwei Flossen in der Ferne waren wirklich ein Minkwal. 





Aber dafür dürfen wir dann noch die Angeln auswerfen. Bei den anderen beiden Passagieren beißen der Reihe nach recht ordentliche Fische an, ich fange drei, aber alle sind zu klein und landen wieder im Meer, schließlich erwischt Christian noch ein hübsches Stück. Es ist Kabeljau und wir bekommen am Schluss vier große Filetstücke – das reicht für mehrere Mahlzeiten! 


Vom vielen Schauen und Fotografieren und Bootfahren sind wir richtig müde geworden. Gemütlich fahren wir noch ein Stück weiter, überprüfen optisch, ob unsere nächste Wanderung noch existiert, fahren ein Stück Schotterpiste für die Aussicht und landen dann im sonnigen Stykkisholmur. Das ist einer der eher wenigen Orte in Island mit hübschen Holzhäusern. Es folgt wieder unsere Kaffee- und Kuchenpause. 
Ein gemütliches Cafe
Holzhäuser in Stykkisholmur
Dann sehen wir uns eine hübsche Installation an: In einem Gebäude mit großen Fenstern (ehemalige Bibliothek) stehen Glasröhren, die mit Gletscherwasser gefüllt sind. Die Blicke hindurch und hinunter auf den Hafen sind reizvoll. Nach dem Einkauf beschließen wir, gleich im Ort zu bleiben, es ist ohnehin schon früher Abend. Wir gehen ins große Schwimmbad und danach gibt es natürlich Fisch – ein Filet reicht, da ich als Beilage Nudeln mit Zucchinisauce mache, das ist auch schon fast eine Mahlzeit.

Freitag, 22.7.: Weiterhin sonniges Wetter in Stykkisholmur. Das passt gut zu einem schönen Frühstück im Freien mit frischem Gebäck. Danach sind wir unternehmungslustig. Ein bunter Berg, sicher ein Vulkan, ganz in der Nähe reizt uns, er sieht weder sehr hoch noch sehr steil aus. Am Anfang gibt es sogar einen Weg, der durch einen kleine Wald zu einem See führt. Der weitere Aufstieg auf grünen Wiesen zwischen Fichten auf der einen und Lavaschlacke auf der anderen Seite ist auch reizvoll. Danach wird es jedoch steil und das Gestein ist das übliche lockere und rutschige Zeug. Der Gipfel erscheint uns nun doch eher zu viel (als Tour für unser Buch auch zu schwer), sodass wir in einem Bogen wieder absteigen. Lohnend war der „Spaziergang“ von gut zwei Stunden dennoch, denn interessante Gesteinsformationen und gute Ausblicke waren dabei. 

Farbenfrohe Gesteinsstrukturen

Nun brechen wir endgültig in Richtung Westfjorde auf. Die Schotterstraße windet sich gleich an einem Fjord entlang, für 60 Kilometer braucht man leicht eine Stunde. Vor Budardalur erreichen wir den nachgebauten Wikingerhof Eiriksstadur. Hier hat man Ruinen gefunden, wo nachweislich Erik der Rote gelebt hat, bevor er wegen einigen tödlichen Raufereien auswandern musste (er siedelte sich dann in Grönland an). Sein Sohn Leif Erikson, der hier geboren wurde, „entdeckte“ Amerika. Das nachgebaute Langhaus ist sehr authentisch, die Führerin in Wikingerkleidern erzählt auch sehr gut, sodass wir aufmerksam zuhören und viel erfahren. 

Nur das Licht des Feuers erhellt das Langhaus, Iso 6400, 1/60s, Blende 1,8
Chris, der Wikinger
Nach Mittagsjause und Versorgungsstop in Budardalur erreichen wir Laugar. 

Ohne den Cafes mit netter Bedienung wäre Island nur halb so angnenehm
Hier gibt es mehrere Wandermöglichkeiten in einem interessanten Gelände, da es heiße Quellen gibt. Neben einem Bad und einem Hotel gibt es einen Campingplatz. Dahinter befindet sich ein einfacher Hotpot mit Wikingergarderobe, was wir sehr genießen. 
Hotpot mit stilgerechter Umkleidekabine

Für morgen sind dann die Wanderungen hier geplant, weshalb wir zwei Nächte bleiben möchten. Essen haben wir ja noch genug, zum Abendessen gibt es Fischgulasch mit Reis.

Samstag, 23. 7: Heute ist sehr schönes Wetter, sonnig, mild mit kräftigem Südwind. Wir unternehmen zuerst die wohl besser gekennzeichnete Wanderung: Neben der heißen Quelle geht es bergan, man kommt an einer Schafsweide und einem alten Unterstand vorbei. Gelegentlich gibt es Markierungsstangen, von denen wir die meisten wieder aufstellen. Vom felsigen Kamm am Ende des Aufstiegs hat man einen guten Blick auf den Fjord und die Snaefellshalbinsel. 

Island ist ein weites Land
Der Abstieg ist etwas steiler und schottriger, dafür ausgezeichnet mit neuen Pfosten gekennzeichnet. Nach rund 3 Std. Wanderung brauchen wir eine Mittagspause. Nach Café und Internet im Hotel – wobei die Nachrichten aus Oslo ohnehin die Stimmung senken – marschieren wir noch einmal los. Entlang des Tales gehen wir auf schmalem Pfad dahin. Würden wir nicht rund 15 Pfosten am Boden finden, die Christian alle brav mit Steinen wieder einschlägt, würden wir glauben, nur auf Schafspfaden unterwegs zu sein. 
Das Ziel ist eine Schlucht mit bunten Wänden aus unterschiedlichem Vulkangestein – Rhyolith, Basalt, ein bisschen Obsidian – mit einem Wasserfall am Ende. Die Schlucht ist schön und auch recht einfach zu begehen. Zurück ist der selbe Weg leichter zu finden. Auch wenn das Gelände und die Orientierung sehr einfach sind – ein Pfad ist schon angenehm, wenn man durch holprige Wiesen geht. Um 9 Uhr abends sind wir zurück und gehen wieder in den herrlichen Hotpot. Dort plaudern wir mit einem jungen deutschen Studenten für Umwelttechnik, der schon viel gereist ist und viel über Energie in Deutschland weiß. Auf diese Weise vergehen sehr erholsame 2 Stunden. Wieder einmal gibt es ein recht spätes Abendessen.

Sonntag, 24. 7.: Das Wetter ist bei weitem nicht so schlecht wie die Vorhersage. Trotzdem beschließen wir einen Pausentag einzulegen, um allerhand aufzuarbeiten und uns auszuruhen. Wir beginnen mit einem gemütlichen Frühstück gegen Mittag, dann setzen wir uns an den Computer.
Am Nachmittag arbeiten wir weiter am Computer, aber mit Internet, Cafe und Kuchen im Hotel. Der "versprochene" Regen ist mittlerweile eingetroffen.

Dienstag, 19. Juli 2011

Island3

Donnerstag, 14.7.: Der Tag beginnt sehr sonnig, gemütliches Frühstück im Freien. Danach nach Namaskard, zuerst ein paar Fotos von den Schlammtöpfen, dann unsere Rundwanderung. Der Aufstieg ist stellenweise steiler und ausgesetzter, als ich es in Erinnerung habe. Vielleicht wird man aber auch nur feiger. Zum Glück hat Chris´ Stativ starke Spitzen als Pickelersatz. Die Aussicht ist gut, aber leider nicht mehr sonnig! Wir werfen danach noch einen Blick zur Krafla, aber dort beginnt es zu regnen. Nach der Mittagsjause ziehen wir uns deshalb auf den Campingplatz zurück. Abwarten, wie das Wetter sich entwickelt...

Die Zeit vergeht am Computer auch sehr schnell. Wir gehen ins Café bei den Dimmuborgir abendessen, die Empfehlung war gut: Alles schmeckt und ist auch reichlich. Wir futtern uns durchs Menü mit Suppe/Vorspeise (Lammschinken mit Heidelbeersauce), Forelle/Lamm und bei Chris geht sich auch noch ein Schokokuchen aus. Sogar eine Flasche Wein leisten wir uns, die eigentlich kaum teurer ist als bei uns in einem Restaurant. In etwa 10% mehr als bei uns kostet uns hier das Essen, es gibt aber auch teurere Lokale...
 

Dimmuborgir-Myvatn

Inzwischen blinzelt die Sonne durch, ist aber nicht erfolgreich. Anschließend gehen wir noch baden in die „Nature Baths“ von Mývatn: Ein riesiges Becken im Lavafeld mit unterschiedlich (sehr) heißen Strömungen, in dem man herumwaten, schwimmen, suhlen kann. Wir halten es – ohne Aussicht, da Nebel – gut eine Stunde lang aus. Wie bei allen isländischen Freibädern gibt es außerhalb des Beckens keine Aufenthaltsmöglichkeit. Es ist aber ohnehin schon spät geworden (das Bad hat bis Mitternacht offen).
Freitag, 15. 7.: Es ist bewölkt, aber nicht unfreundlich. Wir marschieren gleich vom Campingplatz weg zu unserer Runde durchs Lavafeld: Man kommt dabei zu zwei mit Wasser gefüllten Spalten. Die erste ist schon stark abgekühlt, es dampft nicht mehr, die zweite ist nun schon zum Baden geeignet, sie soll in etwa 42° haben, man kann inzwischen auch mit dem Auto dort zufahren. Wir werden statt dessen von oben nass, weil wir in einen Regenschauer kommen. Die Runde ist kurz, wir verteilen unser nasses Gewand im Auto und machen Mittagspause. Danach machen wir uns auf Internet-Suche. Die Cafeteria des Bades erweist sich als ungemütlich und technisch nicht funktionsfähig, weshalb wir schließlich im „Kuhstall-Café“ landen (Stanglwirt auf Isländisch). Das Lokal ist nett und freundlich, das Netz funktioniert und so essen wir nochmals auswärts – die Kleinigkeiten hier (Quiche, Crèpes) sind fein und ausreichend. Anschließend haben sich die Wolken wieder etwas gelichtet, sodass wir als „Abendspaziergang“ durch die Dimmuborgir-Lavafelsen und auf den Aschkrater Hverfall marschieren, wobei wir auf die große Kameraausrüstung verzichten und so recht schnell sind. Die Stimmung ist gut, die Aussicht weniger.

Aschkrater Hverfjall

 Samstag, 16.7.: Wie von der Wettervorhersage gezeigt, ist es in dieser Gegend immer noch bewölkt, der Nebel hängt hier eher tief. Wir beschließen unsere Reise eher Richtung Süden zu verlegen. Ein Hügel fehlt hier allerdings noch, weshalb wir den Aussichtsberg Vindbelgjarfall im Eiltempo besteigen, es fällt unter „Arbeit“ und Training, da der Gipfel in dichten Nebel gehüllt ist und es auch wieder ein bisschen regnet. Unsere Regenkleidung bewährt sich, trockenes Wetter wäre trotzdem schöner. Weiter geht es nach Akureyri, wo bereits die Sonne scheint, allerdings kalter Nordwind bläst. Wir nehmen in unserem Lieblingslokal Bautinn einen kleinen Lunch zu uns (Suppe, Brot und Salat vom Buffet so viel man will um ca. 10€).

Akureyri
Danach gehen wir ein bisschen bummeln und finden schließlich wieder Internet im Buchladen. Das Wetter scheint weiterhin im Süden besser zu sein, weshalb wir danach noch rund 300 km am Stück durchfahren. Wir landen beim kleinen Krater Grabrok neben der Feriensiedlung Bifröst und übernachten dort neben dem Golfplatz. Es ist klar und trocken. (P.S: In Island gibt es neben jedem Dorf einen Golfplatz...)

Sonntag, 17.7.: Bei schönem Wetter, aber kräftigem Nordwind fahren wir Richtung Húsafell. Auf dem Weg kommen wir an Islands größter heißer Quelle vorbei und in Reykholt, wo der Dichter Snorri Sturluson im Mittelalter lebte – der hatte damals auch schon ein schönes Badebecken. 



Zum Baden zu Heiß!
Das einzige aus dem Mittelalter erhaltene "Bauwerk" Islands

Die Hraunarfossar – die hübsche Wasserfallreihe, die aus dem Lavafeld in den Gletscherfluss fällt – schauen wir uns wieder einmal an, zum Fotografieren muss man sich aber schon auf den Bauch legen, so kräftig ist der Wind hier, dafür gibt es tolle Fernsicht und strahlenden Sonnenschein.


Hraunfossar und Eiriksjökull
Nach der Mittagsjause suchen wir uns noch einen Wandervorschlag des örtlichen Touristenbüros, der sich sehr lohnt: Zuerst kommen wir zum Atelier eines Künstlers, der faszinierende Gesichter aus dem Stein gemeißelt hat, dann führt ein Lehrpfad zu verfallenen Gebäuden und einer Fuchsfalle, die allerdings wie ein Steinhaufen ausschaut. Entlang einer bunten Schlucht geht es bergauf, bis man ein Tourenbuch und eine Aussichtsbank erreicht. Wie empfohlen gehen wir von hier einfach weiter, nun allerdings weglos. Das Gelände ist aber einfach und gut eine halbe Stunde später stehen wir auf einem Hochplateau und haben einen Gletscher vor uns und eine tolle Aussicht! Auf der anderen Seite der Schlucht geht es auf Schafspfaden wieder bergab. Bei guter Sicht eine absolut lohnende Runde! Eigentlich würde das Tagesprogramm schon reichen, aber Christian will noch zu den Lavahöhlen, an die ich mich nur dunkel (sind ja auch Höhlen) erinnern kann. Lohnend ist die Fahrt auf holpriger Piste, da man schöne Blicke ins Hochland – Gletscher mit Regenbogen – hat. Bei der Ishellir weiß ich wieder, warum ich sie verdrängt habe: Man klettert über wackelige Lavabrocken in ein finsteres Loch, wo es so gut wie nichts zu sehen gibt. Was man sehen kann, hat Christian mit zwei Blitzen doch irgendwie auf ein Bild gebracht … Zurück von diesem Abstecher ist Erholung  nötig – wir gehen ins hübsche Thermalbad von Húsafell, danach suchen wir uns ein schönes Plätzchen am Fluss, wo es ein spätes Chili con Carne gibt.

Montag, 18.7.: Bei aufgelockertem Wetter geht es weiter Richtung Südwesten. Endlich entdecken wir ein paar Pferdchen, die malerisch in einer Blumenwiese grasen!
 


Danach folgt ein Einkaufsstopp in Borgarnes, ehe es weiter auf die Snaefellsnes geht. Nach einer Jause wandern wir zum schönen Krater Eldborg – los gehen wir bei Sonne, doch bald holt uns der obligate Regenschauer ein. Mit einiger Geduld warten wir oben am Kraterrand das Nachlassen des Regens ab, damit wir auch fotografieren können. Dafür ist es so warm, dass wir beim Zurückgehen trocknen. Heute ist ein kürzeres Tagesprogramm geplant und nach nur einem weiteren Fotostopp (Basaltsäulen) bleiben wir  bei einem Schul-Hotel mit Campingplatz: Café, Internet-Zugang und Bad inklusive. Sehr praktischer Platz. Einige Stunden Arbeit am Computer gehen hier wieder leichter! Das Wetter schaut freundlich aus, man sieht am Abend den Gletscher Snaefell im Licht glänzen!

Freitag, 15. Juli 2011

Island2

Freitag, 8.7.: Leider  hat sich das Wetter nicht gebessert, es ist zunächst bewölkt mit leichtem Regen, zwischendurch kommt auch die Sonne heraus. Tapfer erledigen wir unsere Touren in Holmatungur: Die Runde durch den Wald ist recht schön, vor allem der Blick auf den Teich und die Blumen; die zweite Tour kürzen wir, es reicht bis zum Lambafoss; zusätzlich machen wir noch eine dritte Runde, die Ausblick auf einen hübschen Fluss gibt und durch hohen Wald führt.



Danach sind wir ziemlich müde. Wir suchen wieder das Café auf und verbringen den restlichen Tag am Computer, um die Touren aufzuschreiben. Es dauert, dabei in Übung zu kommen.
Zum Übernachten finden wir einen netten Campingplatz – Svartiskogar – bei einem kleinen Hotel: Ordentliche Dusche, sehr ruhig.


Samstag, 9.7.: Bei immer noch bescheidenem Wetter – viele Wolken, kalt – fahren wir über Hellisheidi nach Vopnafjördur. Vor dem Ort machen wir an der Küste Fotos (Eiderenten, Felsen) und bei einem Wasserfall. Nach einer Jause und einem Café – Internet: Schönwetter... - suchen wir das nette Bad im Selardalur auf. Es ist sehr echt isländisch und wir sind endlich wieder aufgeheizt. So trotzen wir dem Wetter und wandern auf die Halbinsel Fuglabjagarnes. Entlang des Strandes mit Treibgut genießen wir ein paar Sonnenspots, danach kommen wir aber auch wieder in Regenschauer. Schade, dass wir die Aussicht nicht sehen können, die Vogelfelsen sind jedoch trotzdem toll. Wir bleiben gleich auf dem Parkplatz über Nacht, ist sehr schön ruhig.



Sonntag, 10. 7.: Endlich wird das Wetter besser! Bei der Fahrt an Langanes vorbei bieten sich schon schöne Blicke. Nach einer Jause nehmen wir die Runde über die Halbinsel Raudanes in Angriff. Bei Sonnenschein (aber kaltem Wind) macht das gleich viel mehr Spaß. Es bietet sich eine tolle Felsszenerie mit zahlreichen Basaltbogen im Meer und Vogelfelsen, sodass wir nicht sehr schnell weiterkommen. An der Spitze der Halbinsel gibt es auch Papageitaucher zu beobachten. Der Rückweg ist etwas langweiliger, aber schneller, insgesamt waren wir für die knapp 8km aber fast vier Stunden unterwegs! Durch das herrliche Wetter sind wir aber jetzt sehr motiviert. 





In Raufarhöfn machen wir nur einen kurzen Kaffee und Waffel – Stopp. Um 1/2 7 Uhr gehen wir los, um Raudinupur zu besteigen. Der Weg über den Damm ist zum Glück deutlich verbessert, sodass alles schneller geht. Wir schauen und fotografieren ein bisschen die Basstölpel, gehen aber relativ schnell zurück. Übernachtung an der Küste nach Kopasker, wo auch schon deutsche Camper stehen. Abendessen. Endlich können wir einmal die Mitternachtssonne sehen! Wir betrachten sie von den warmen Felsen aus und jagen Seeschwalben mit der Kamera. So wird es spät.







Küsternseeschwalben

Montag, 11. 7.: Am Vormittag weiter nach Asbyrgi, kleiner Einkauf (aber sinnvoll: gutes Lammsteak). Information; Rundwanderung zur Jökulsa; herrliches Wetter, großteils angenehm warm, endlich kann man wieder kurze Kleidung tragen! Durch einen neuen Weg ist die Runde kürzer geworden. Wir brauchen aber wieder ziemlich lang, weil es auf dieser Strecke schöne Tuffformationen und Sanddünen gibt. Für die 13 km brauchen wir zwar nur 3 Std. Gehzeit, dafür aber 2 Std. Fotozeit .... Danach überwinden wir uns und schließen gleich die Runde über Eyjan an, aber ohne Gepäck, sodass es auch recht schnell geht.
Campingplatz Vesturdalur, gutes Abendessen. Sehr müde.
Dienstag, 12. 7.: Schlafen uns aus. Danach vom Campingplatz auf die Aussichtsrunde Eyjan – lohnend, ca. 1 km; weiter zu unserer Wanderung zum Raudholar. Auch hier sind wir durch zahlreiche Fotostopps lange unterwegs. Am Ende hat sich etwas geändert: Der Gipfel darf nicht mehr bestiegen werden, was aber nicht viel macht, da man vorher die besten Blicke hat. Nach Rückkehr um ca. 1/2 5 Uhr essen, mutiges Duschen mit lauwarmem Wasser (“Solardusche” - naja) und Ruhephase. Danach bis mitten in die Nacht wieder Tippen am Computer. Wetter war heute auch recht schön, ein paar Wolken haben nicht sehr gestört.


Vulkan Rauðholar

Mittwoch, 13. 7.: Wieder freundliches Wetter! Wir starten gegen Mittag in Holmartungur und machen unsere Runde. Es ist sehr angenehm, fast schon heiß. Die kleinen Bäche mit den blühenden Storchenschnabel und Hahnenfußgewächsen sehen sehr hübsch aus, es gibt lohnende Motive. Auch der Blick auf die Engstelle der Jökulsa ist wie immer beeindruckend. Das äußerste Ende ist offiziell nicht mehr zugänglich (nur auf eigene Gefahr), da es schon vom Fluss unterschwemmt ist. Nach der Mittagspause weiter Richtung Dettifoss. Dort ist wirklich eine neue Straße, eher "Autobahn". Eine Stichstraße führt zu einem Aussichtspunkt, wo man toll in die Schlucht und auf den Hafragilsfoss sieht – lohnende Neuerung. Von dieser Straße aus lässt sich auch unsere Runde besser schließen. Wir wandern gegen 1/2 4Uhr los. Der Weg am oberen Ende der Schlucht geht recht flott, die Aussicht ist gut. Der Abstieg zur Jökulsa ist eher einfach, schön ist das Ende der Hafragil, wo ein kleiner Bach entspringt. Die anspruchvollste Stelle der Wanderung ist die Querung einer Schütt, eher ausgesetzt, aber technisch unschwierig. Danach geht es über grüne Wiese zum Hafragilsfoss, der wunderschön herabfällt inclusive Regenbogen. Das Licht ist gut, wir haben noch Sonne! Danach sind wir bald beim Aufstieg aus der Schlucht angelangt, ein bisschen eine Kraxelei. Der Rückweg zum Auto führt auch noch über zwei kleinere Felsstufen und durch Sand- und Steinwüste, gegen 1/2 7 Uhr sind wir fertig. Die Tour ist sicher eine der lohnendsten! 




Danach werfen wir noch einen eher lustlosen Blick auf den Dettifoss und Selfoss, inzwischen ist es auch ziemlich bewölkt. Der Parkplatz wird gerade asphaltiert, idyllisch ist es hier nicht. Deshalb nehmen wir auch zwei Wanderer mit zum Mývatn, wo wir ziemlich müde ankommen. Der Camping am See liegt schön, der Supermarkt hat bis 10 Uhr offen, deshalb gibt es Spaghetti Bolognese.

Donnerstag, 14.7.: Der Tag beginnt sehr sonnig, gemütliches Frühstück im Freien. Danach nach Namaskard, zuerst ein paar Fotos von den Schlammtöpfen, dann unsere Rundwanderung. 




Der Aufstieg ist stellenweise steiler und ausgesetzter, als ich es in Erinnerung habe. Vielleicht wird man aber auch nur feiger. Zum Glück hat Chris´ Stativ starke Spitzen als Pickelersatz. Die Aussicht ist gut, aber leider nicht mehr sonnig! Wir werfen danach noch einen Blick zur Krafla, aber dort beginnt es zu regnen. Nach der Mittagsjause ziehen wir uns deshalb auf den Campingplatz zurück. Abwarten, wie das Wetter sich entwickelt...