Mittwoch, 14. September 2011

Island-Abreise

13.9.2011
Wieder eine frostige Nacht knapp unter Null. Bin bei der Grotagja stehengeblieben, einer Badehöhle, die lange genutzt wurde, nach einem Erdbeben in den 70 igern schnellte die Wassertemperatur jedoch auf über 60 Grad. Mittlerweile kühlt das Wasser langsam ab. Einen Badeversuch habe ich jedoch in Kniehöhe aufgegeben. Der Koch im Cafe Borgir hat mir dann erzählt, das das Wasser noch 45 Grad hat. Am besten sei es schnell hineinzugehen, warten bis der Schmerz nachläßt und dann raus zu laufen und sich im Schnee zu wälzen. Naja, ganz ein so abgebrühter Isländer bin ich auch noch nicht.
Anna vom Cowshedcafe hat mir den Tip gegeben, das man vom Myvatn aus über eine Farmstraße auch den Aldeyjarfoss erreichen kann. Die Strecke war sehr gut zu fahren und auch kürzer als über die Piste der Sprengisandur. Ich hatte Glück, das ich den Wasserfall zwischen zwei Schneeschauern schön sehen konnte.


Badehöhle Grotagja

Dimmuborgir mit schneebedeckten Bergen

Blick vom Borgir Cafe

Aldeyjarfoss

Aldeyjarfoss
14.9.2011
Auch die schönste Reise geht einmal zu Ende, auch wenn ich mir am Anfang gar nicht vorstellen konnte und wollte, wie 10 Wochen vergehen sollen. Nun sie sind vergangen und das meist auch noch sehr angenehm. Für den letzten Tag habe ich noch einmal einen Umweg von ca 160 km gemacht um in den Fjord Borgarfjördur zu kommen. Hier im Ort Bakkagerdi fühle ich mich nicht nur deswegen so wohl, weil es das Cafe Alfastein gibt, das eine hervorragende Fischsuppe und traumhafte Schokotart serviert, sondern weil die Umgebung mit den schroffen Bergen auf der Nordseite und den bunten Bergen auf der Südseite ein einmaliges Panorama bieten.



Hvitserkur, mit blauem Himmel aber gut verschneit

Detail des Hvitserkur

schroffe Berge und bunte Berge bilden einen einmaligen Kontrast

Kirche von Bakkagerdi

das wohl meistfotografierte Haus von Bakkagerdi

bewegliche "Heurigengarnitur"

Sonntag, 11. September 2011

Island16

11.9.2011
Und schon wieder ein neuer Eintrag. Heute ist das Wetter grau und windig bei 5 Grad. Fast bis Mittag geschlafen, denn Gestern waren zu meiner Überraschung ab 22 Uhr (also noch leicht Dämmrig) sehr starke Nordlichter, die sehr schnell die Form veränderten. Eines war wie eine explodierende Feuerwerksrakete, das sich über den ganzen Himmel ausgebreitet hat, aber nur eine Minute lang.

Diesmal war ich nicht oben in den schneebedeckten Berge der Krafla, sondern am Myvatn herunten. Eine Idee konnte ich dann noch halbwegs umsetzen, nämlich die Nordlichter mit den Felsen der Dimmuborgir zu verbinden. Cirka um Mitternacht war es dann mit dem Schauspiel vorbei. Auch war ich so müde, das ich später nicht mehr rausgesehen habe. Außerdem sind Wolken aufgezogen.
Nordlicht Feuerwerk + Vollmond, Myvatn


Aschkrater Hverfjall von den Dimmuborgir aus gesehen

Lavaformationen Dimmuborgir - "die schwarzen Burgen"






Werde trotz der nicht so guten Wettervorhersage noch eine Nacht hierbleiben, da ich hier bei Regen und Windpausen noch das eine oder andere Foto machen kann. Und die Lokale sind auch nett, inkl. der Kellnerinnen.

Samstag, 10. September 2011

Island 15

Jetzt am Nachmittag, wo ich frisch gebadet (10 Längen im Sundlaug geschwommen und im Hot Pot aufgeheizt), etwas weniger verschlafen und gut mit Kuchen gestärkt bin, kann ich Euch auch wieder mit neuen Bildern versorgen, die hart erarbeitet wurden, denn in der Nacht bei Minus 8 Grad stundenlang draußen zu fotografieren, ist auch bei Windstille (zum Glück!) gar nicht so einfach. Und im Campingbus war es trotz Heizung auch nicht mehr so richtig warm.

Vor zwei Tagen habe ich noch mit der Wettervorhersage gehadert und die Vorhersage für Nordlichter war auch auf "sehr niedrig". Dann schaue ich gestern aufs Wetter und eine klare Nacht wird prophezeit und bei der Vorhersage für Nordlichter (http://www.gi.alaska.edu/AuroraForecast) steht die Zahl plötzlich auf 5 (von 9 möglichen). Da war es klar, das ich die Nacht nicht irgendwo am Myvatn herunten verbringen werde, sondern höher oben an der Krafla. Das Warten war natürlich lang, aber zum Glück habe ich mich mit lesen so weit wachhalten können, sodaß um 1 Uhr 25 das erste Foto von einem Nordlicht machen konnte. das letzte Foto wurde von mir um 4 Uhr aufgenommen, dazwischen war ich eine gute halbe Stunde im Bus um vor allem die Füße aufzuwärmen, da die Wanderschuhe auch mit zwei paar Socken nicht auf Dauer warm halten. Der Rest meiner Ausrüstung war zum Glück ausreichend, dicke Handschuhe und Mütze habe ich eh immer mit und die ultraleichte, aber kuschelige Daunenjacke war Gold wert.

Aber nun genug der Vorworte, genießt die folgenden Bilder:














Die rote Rauchsäule ist kein Vulkan, hat aber damit zu tun. Sie stammt vom Geothermalkraftwerk auf der Krafla, das die Energie der aktiven Vulkanzone anzapft (letzter Ausbruch des Vulkans war 1984, so drei Wochen nachdem ich zum ersten mal in Island und auch am Myvatn war).

Aufnahmen natürlich vom Stativ aus, genauer von zwei Stativen aus parallel mit zwei Kameras. Nikon D3s auf 1600 Iso, 20 sec und Blende 8 mit 15 mm Sigma Fisheye Objektiv. Nikon D3x auf 400 Iso, 30 sec, Blende 5,6, 16-35 mm Zoom Weitwinkel.

Nach diesem unglaublichen Erlebnis kam ich ca. drei Stunden zum Schlafen um dann die Morgensonne zu nutzen und im Leihrnjukur Gebiet wieder Fotos von den Solfataren und rauchendem Lavafeld zu machen.
Auf dem Weg zurück zum Myvatn waren dann auch noch ein paar schöne Motive dabei. Das Wetter blieb recht gut, aber einige große Wolkenfelder zogen auf, sodaß ich mich gegen einen Flug entschied. Auch deshalb, da die Gebiete, die mich interessieren, wohl derzeit alle von Schnee bedeckt sind (Landmannalaugar,..).


Solfatare Leihrnjukur

Eiskristalle bei einer Solfatare

Blick hinauf zum Krater Viti

Namafjall und Aschkrater Hverfjall

Rauchende Schwefelquellen am Namafjall

Lavafeld und Berg Hlidarfjall

Eis auf einem See beim Hverfjall
Jetzt sind fast alle meine fotografischen Wünsche hier in Island erfüllt worden, naja ein paar fallen mir noch ein: Polarfüchse auf der Halbinsel Hornstrandir und ein aktiver Vulkan. Aber die restlichen Tage kann ich jetzt sehr entspannt angehen.

Freitag, 9. September 2011

Island 14

9.9.2011
"Schlechtes Wetter ist gutes Wetter für Fotografen" heißt es, das stimmt schon, solange mit schlechtem Wetter nicht Dauerregen gemeint ist. So hat der Tag heute grau begonnen und bis über Mittag ist es auch so geblieben, sodaß ich die Zeit mit einen verlängerten Lunch mit Computerarbeit im Cafe bei den Dimmuborgir verbracht habe. Gerade als ich vorhatte den Lunch zu einer Cafejause im cowshed cafe auszuweiten wurde das Licht besser, sodaß ich hinauf zu dem Vulkangebiet der Krafla gefahren bin. Dort oben muß vorgestern ein ordentlicher Schneesturm getobt haben, den selbst neben den rauchenden Lavafeldern ist alles tief verschneit und voller Eiszapfen. Eine bizarre Landschaft wie ich sie so noch nie in Island gesehen habe.


Krater Viti, Krafla, Myvatn








Schneehuhn, Krafla, Myvatn
Bei der Rückfahrt habe ich noch einen Sonnenspot erwischt und ein Foto machen können, das die Herbstfärbung und die schneebedeckten Berge vereint.




Und dann noch ein Bild  um mal so richtig Dampf abzulassen:


künstliche Dampfquelle, im Hintergrund Hverfjall, Myvatn

Und dann sitze ich im Cowshed Cafe und freue mich über die nette Bedienung durch eine österreichische Kellnerin, die der Island Virus gepackt hat und immer wieder zum Jobben nach Island kommt (Palatschinke und ein Schnaps von den Faroer Inseln als Draufgabe zum Schokokuchen). Auf einmal gibt es eine tolle Abendstimmung und schon bin ich draußen fotografieren.



Vindbelgjarfjall, Myvatn

Für Morgen ist gutes, klares Wetter angesagt, wenn es stimmt schaue ich, das ich einen weiteren Rundflug mache, denn hier am Myvatn gibt es auch einen Piloten, der Flüge anbietet.