Freitag, 24. August 2012

Tallin

Sonntag, 19.8.: Leider regnet es tatsächlich. Wir fahren langsam ein Stück weiter nach Käsmu, das wirklich auch recht hübsch zu sein scheint. Wir parken einige Zeit vor dem Museum und nutzen das Wlan. Danach folgen wir einem Reiseführertipp zum Lokal „Kaffekanne“ in Palmse. Es ist ein zunächst unauffälliges Haus (wir sind gestern daran vorbeigefahren!), geführt von einem deutsch-russischen Paar. Die Karte ist verlockend, das Preisniveau für das Baltikum gehoben, im Vergleich zu Tallinn aber sehr fair. Außerdem kann man dort günstig campen (nur 10 Euro incl. Strom und Dusche). Wir sitzen dann sehr gemütlich mehrere Stunden im Lokal, beginnend bei einem ausgezeichneten Dessert und nach längerer Zeit am Computer (natürlich auch Wlan, Steckdose…) gönnen wir uns ein feines Abendessen mit Fischsuppe und kreolischem Fisch (ich) bzw. Kalbsklösschen (Christian), beides sehr gut und auch reichlich. Der Regentag ist somit gut genutzt.

Montag, 20.8.: Wir fahren vormittags nach Tallinn (ca. 1 Stunde Fahrzeit); da uns die Campingplätze zu ungünstig gelegen sind, fahren wir gleich ins Hafengelände. Obwohl es noch recht grau ist und nieselt, glauben wir an Wetterbesserung und buchen die Fähre für in der Früh (direkt, last minute: 116 €). Anschließend spazieren wir in die Stadt. Direkt vom Hafen ist man in wenigen Minuten an der Stadtmauer, dahinter beginnen gleich hübsche Gassen. Wir kommen zu einem ehemaligen Dominikanerkloster, das eine Besichtigung wert ist – Gänge, teilweise erhaltener Kreuzgang und sehr gut gearbeitete gotische Grabsteine. Direkt anschließend ist ein hübsches Lokal, das sich als guter Griff für das Mittagessen herausstellt, sehr gute Küche, passendes Preis-Leistungsverhältnis.

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Inzwischen hat es etwas aufgelockert und gestärkt spazieren wir weiter herum. Gleich neben dem Dominikanerkloster ist der Katharinengang, eine gotische Gasse mit Schwibbögen. Danach kommt ein hübscher Abschnitt der Stadtmauer. Über eine Einkaufsstraße sind wir bald auf einem kleinen Platz mit Gildenhäusern, das mittelalterliche Ambiente wird durch entsprechend gekleidete Standlerinnen gestärkt. Anschließend liegt der große Hauptplatz mit einem gotischen Rathaus und schönen Bürgerhäusern. Jetzt ist es bereits recht freundlich geworden. Wir steigen auf den Domberg, von wo man eine gute Aussicht auf die Altstadt hat. Der Dom erscheint etwas düster innen, sehenswert ist hingegen die Heiliggeist-Kirche mit einem schönen Flügelaltar. In der kleinen Gasse, die die Kirche mit dem Rathausplatz verbindet, findet sich außerdem eine nette und halbwegs erschwingliche Konditorei (Kuchenpreise in Tallinn liegen generell zwischen 3,50 und 5 Euro!). Während wir Kaffee trinken und ein bisschen surfen, setzt sich endgültig die Sonne durch.

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Deshalb folgt nun eine längere Runde durch die Stadt, entlang der Stadtmauern. Interessant ist auch eine Gartenausstellung entlang der Mauern. Wir gehen auch durch viele sehenswerte Gassen, bis wir richtig müde sind. Nun gehen wir zwischendurch zum Auto zurück und fahren zum nahe gelegenen Supermarkt, weil wir richtig vermuten, dass der Einkauf hier noch deutlich günstiger als in Skandinavien ist.Anschließend folgt ein weiterer Stadtspaziergang bei sehr schönem Abendlicht, bis es Zeit zum Essen ist. Wieder finden wir ein nettes Lokal, diesmal in einem Kontor. Die Speisekarte ist klein, aber fein, die Preise nicht übertrieben. Das Elchragout ist sehr empfehlenswert! Exakt zur blauen Stunde sind wir wieder am Rathausplatz und können eine weitere Fotorunde drehen. Als Tagesabschluss landen wir noch einmal in dem kleinen Lokal beim Kloster und trinken ein Glas Cider (eher süß).

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Zusammenfassend: Tallinn ist eine der schönsten Städte, die wir bisher gesehen haben. Allerdings ist das Zentrum auch eher klein.

Wir übernachten auf dem riesigen Parkplatz im Hafengelände (2 € für 24 Stunden), was recht praktisch ist.