Montag, 23. Juli 2018

Great Britain 2


Sonntag, 15. 7.: Wir starten ein wenig langsam, sind doch müde vom Wandern. Unser Ziel ist Trellisick Castle/Garten. Der kürzeste Weg führt über die Autofähre nach Fowey, wieder geht es teilweise auf schmalen Straßen dahin, sodass wir recht lange brauchen. Außerdem ist ein Einkaufsstopp unterwegs einmal nötig. So sind wir erst am frühen Nachmittag dort. Der Garten ist ganz schön, aber nicht sensationell, der Spaziergang angenehm, obwohl es wieder recht warm ist. 
Danach fahren wir nach Lizard Point, auch diese Strecke ist nicht weit. Der Point selbst mit Leuchtturm ist nicht so spektakulär, aber die Küste ist schön. Im Wasser sieht man entfernt auch Seehunde. 
Wir bekommen einen schönen Stellplatz auf Henry´s Campsite, der Platz gefällt uns gut. Er ist zwar etwas teurer als nötig, aber die Lage ist ausgezeichnet. Duschen usw. sind auch okay. Zu Fuß gehen wir dann noch einmal zur Küste, das Stück am Coastal Path ist sehr lohnend. Im Café am Lizard Point bekommen wir praktisch den letzten Tisch und essen in der Abendsonne. Dass es hier immer noch recht heiß ist, ist wohl nur ein kleiner Minuspunkt bei der Aussicht!










Montag, 16.7.: In der Früh regnet es, was auch nichts macht, so können wir unsere Fotos einmal sichern und ein bisschen Ordnung machen. Zu Mittag wird es schon wieder schöner, wir verlassen den C.Pl. und fahren wenige Kilometer zur Kynance Cove (NT-Parkplatz). So geht es sich gut aus, dass wir bei Ebbe in der Bucht sind, die wirklich wunderschön ist mit Felsen und Höhlen und Sandstrand. In der Bucht gibt es auch ein Café, wo wir nach dem Fotografieren einen Lunch bekommen und auch recht schön sitzen.
Anschließend fahren wir weiter nach Murazion, von wo man Mount St. Michael aufsuchen kann. Parkplätze gibt es hier genug (natürlich gegen Bezahlung, aber nicht allzu teuer). Wir sind noch schön in der Zeit (Ebbe, Burg noch geöffnet – gratis für NT). Die Burg ist innen uninteressant, bietet aber schöne Ausblicke; der Garten ist leider geschlossen, sieht von oben aber nett aus. Nach einem Tee gehen wir exakt in den letzten Minuten zurück, bevor der Gehweg von der Flut überschwemmt wird. Etwa 15 Minuten lang können danach Leute noch durchwaten, aber das Wasser steigt sehr schnell. Es gibt natürlich auch eine Bootsverbindung, man sitzt nicht stundenlang fest, wenn man die Zeit verpasst. Allerdings gibt es auf dieser Insel exakt gar nichts zu tun.
Wir fahren weiter zu einem einfachen C.Pl. bei Mousehole, genau genommen liegt er oberhalb im Ortsteil Paul beim Fußballplatz (Beschilderung: RFC, nicht Camping, erreichbar über einen holprigen Feldweg – sehr unauffällig!); der Platz ist aber gut, Duschen im Mannschaftsraum sind auch okay. 
Wir wandern hinunter zum Hafen. Der Ort ist ganz nett, aber es gibt nur ein Pub, das sehr voll ist und keinen Biergarten hat. So entscheiden wir uns, das Bier dann oben in Paul (sehr nettes Pub) zu nehmen und teilen uns dazu eine Portion Fish and Chips. Nach diesem eher langen Tag schlafen wir recht gut!










Dienstag, 17.7.: In der Früh ist es auch kurz regnerisch, aber bald reißt es wieder auf. Das bisschen Regen macht den Besuch in einem Garten gleich viel schöner: Wir sehen uns Trengwainton Gardens an (NT), die wirklich sehr typisch sind, es gibt Wald mit Baumfarnen und Wasser, eine Aussichtsterrasse, Blumenrabatte und einen originellen Küchengarten. Ein Bonus ist wieder der sehr hübsche Tea-Room im Grünen. 
Da das Wetter für Cornwall besser ist als für den Norden und die Schulferien hier erst nächste Woche beginnen, beschließen wir, den Aufenthalt doch noch ein bisschen auszudehnen und fahren zur Tin-Coast (allerdings nicht direkt, sondern durch einen Tippfehler beim Navi in einem Bogen…). Der Ausgangspunkt ist nicht so leicht zu finden, da nur der Ort Botallack ein Schild hat, nicht aber der Parkplatz. Dort gibt es aber auch Infos und Klos usw. (NT). Die Küste mit den alten Zinn-Minen-Gebäuden schaut sehr interessant aus. Ein kurzer Weg, ca. ½ Std. führt zur Levant Mine, wo eine Dampfmaschine in Betrieb ist und man sich über die Arbeit in diesen Minen informieren kann (Besichtigung ebenfalls NT). Insgesamt ist dieser Aufenthalt sehr lohnend und einmal etwas anderes zum Anschauen. 
Danach geht es auf der – stellenweise auch engen – Küstenstraße nach St. Ives. Der erste P.Pl., den wir ansteuern, ist voll, der Hauptparkplatz ist jedoch riesig. Wie üblich braucht es Münzen und uns fehlt wieder einmal eine, schließlich schenkt uns ein netter Mensch sogar 3£. Wir spazieren ins Stadtzentrum. Das ist die bisher belebteste Hafenstadt, aber hier passen die Leute durchaus. Jede Menge Lokale und Hafenflair, also wirklich nett zum Bummeln. Da wir uns doch hinsetzen wollen, nehmen wir einen freien Platz bei einem italienischen Lokal und teilen uns eine Pizza (klein!), dafür ist der Wein erschwinglich und die Atmosphäre passt auch.
Einen C.Pl (Farmcamping) etwas außerhalb haben wir schon ausgewählt, wir finden ihn auch gleich; Preis passt, Sanitäranlagen sind recht gut. Obwohl die Wiesen noch recht leer sind, teilt uns der Betreiber mit, dass ab nächster Woche hier alles voll sein werde. 





Mittwoch, 18.7.: Wir fahren nun eigentlich retour von Cornwall – entlang der Nordküste, aber ein Stück auch auf der Hauptstraße, da geht es einmal ein paar Kilometer schneller dahin. Der nächste Stopp ist bei den Bedruthan Steps (wieder NT-Parkplatz), wo wir gegen Mittag sind. Da die Ebbe erst am Nachmittag ist, machen wir zuerst einen Lunch-Stopp und gehen erst dann zur Bucht, was ein gutes Timing ist. Denn nun kann man die steile Stiege hinunterklettern und allmählich immer weiter in der Bucht gehen, so wie das Wasser zurückweicht. Das ist sehr faszinierend und je weiter man geht, desto weniger Leute sind auch rundherum, sodass man die Natur schon genießen kann. Obwohl Bade- und Hundeverbot hier herrschen, sieht man beides. 
Zurück sind wir ca. um 15 Uhr und fühlen uns beide ein bisschen müde. Es ist auch ziemlich warm geworden. Das nächste Ziel ist Tintagel, das sind wieder so 50 km. Wieder geht es ein Stück eher flott, dann weist uns das Navi wieder eine Abkürzung entlang, die sich als stellenweise wirklich wilde Single-Track-Road erweist (Feldweg, kurvig, Hecken, mit 17% bergab – und dort natürlich auch Gegenverkehr). Diese Passagen dauern immer so lange, dass man für 50km locker 1 ½ Stunden braucht!. 
In Tintagel gibt es vor allem Parkplätze und Lokale. Lohnendste Besichtigung ist das mittelalterliche Haus des Post Office (NT); die Ruine wollte ich eigentlich nur von außen ansehen, da ich malerisch wirkende Fotos gesehen habe. Das war wohl Photoshop. Man sieht schöne Felsen, sehr kümmerliche Mauerreste und viel drumherum (Gitter, Wege, Brücken. Klohäuschen, Leute usw.), kann man echt auslassen! 
Trotzdem – wir sind heute sehr müde und mir ist irgendwie flau. Da man hier ausnahmsweise übernachten darf (3£), tun wir dies und holen uns in einem einfachen Inn ein Bier und ein Steak (Fortsetzung der Biergartentour). 









Donnerstag, 19.7.: Etwas erholter und bei wieder herrrlichem Wetter fahren wir 5 km nach Boscastle; dabei erleben wir einen Schreck: Der dritte Gang lässt sich nicht mehr schalten! Christian gelingt es aber, eine Reparatur mit 2 Kabelbindern durchzuführen. Der Ort ist so entzückend gelegen, dass wir heute hierbleiben werden und noch einmal wandern gehen. 
Nachdem es uns – durch einen Einkauf im Sparmarkt – gelungen ist, wieder genug Münzen für den Parkplatz (der Einwurf muss genau stimmen!) und das Klo zu haben, steht einem Aufenthalt nichts im Weg. Zuerst geht es zu einem Aussichtspunkt und dann zu einem Cream Tea in ein entzückendes Café.
Zu Mittag fahren wir dann mit einem Autobus nach Tintagel. Von dort wandern wir auf dem Coastal Path zurück nach Boscastle. Diese Strecke ist wirklich außergewöhnlich lohnend! Zweimal gibt es Abstiege in Gräben, in einem fließt auch ein hübscher Bach (Valley of Rocks). Dazwischen gibt es tolle Ausblicke auf eine eher raue Küste. Am Schluss kommt man zu einem kleinen Leuchtturm, bevor es hinunter in den Ort geht. Für ca. 6 km haben wir mit Fotostopps gut 3 Std. gebraucht – das zeigt, wie interessant der Weg war!
Heute haben wir uns echt eine Belohnung verdient, deshalb fallen wir im Riverside Inn ein, der natürlich auch einen schönen Gastgarten hat. Heute ist Seafood angesagt: Einen Seafood Chowder teilen wir uns (recht kräftige Fischsuppe), danach gibt es feinen Fisch und als Nachspeise teilen wir einen Schokokuchen. Den Tag haben wir echt genossen!
Die Übernachtung auf dem Parkplatz stellt auch kein Problem dar, obwohl es auch hier eigentlich nicht erlaubt ist. Wir sind ja schließlich auch noch lange unterwegs, denn natürlich geht es zum Sonnenuntergang noch einmal hinauf auf einen Aussichtspunkt – das ist hier nicht allzu weit und echt lohnend, vor allem auch kombiniert mit einem Sundowner!

Freitag, 20.7.: Wir stellen den Wecker auf 5 Uhr und gönnen uns diesmal auch den Sonnenaufgang von der Klippe – eine so schöne Sicht wie hier hat man nicht so oft! Es lohnt sich wirklich, denn die Sonne geht auf, bevor sie wieder hinter Wolken verschwindet.
So sind wir dann auch sehr früh unterwegs und schaffen bis zum späten Vormittag schon mehr als 100 km bis Selworthy bei Minehead im Exmoor. Die Strecke dorthin ist auch schön, im Exmoor sind um diese Zeit noch nicht allzu viele Autos unterwegs. Spannend sind manche Streckenabschnitte, zB bei Lynton, wo es mit 25% Gefälle zuerst hinunter und dann wieder hinauf geht. 
Selworthy ist auch ein echter Geheimtipp: Ein ganz kleines Dorf, das noch überwiegend aus mit Stroh gedeckten Häusern besteht, die sich um eine Wiese (leider auch nicht mehr grün) gruppieren. Dazu gehört auch ein Tea-Room, wo wir uns zunächst augiebig stärken, das frühe Aufstehen hat uns schon sehr hungrig gemacht!
Nach der Besichtigung – wieder bei Sonnenschein – fahren wir ein Stück weiter bis Dunster. Dort gibt es ein prächtiges Schloss (NT) mit Gärten, was einen weiteren Zwischenstopp lohnt. Zuvor müssen wir aber einen kurze Schlafpause einlegen. Bei diesem Schloss lohnt die Besichtigung, denn es ist liebevoll hergerichtet, man könnte sogar Billard spielen. Ein Raum zeichnet sich durch schöne Ledertapeten aus dem 17. Jh. aus. Auch die Gärten am Fluss sind schön, am Ende liegt eine Wassermühle, wo wir uns noch einmal einen Tee holen. Hier sind wir zum ersten Mal enttäuscht, denn die Teemenge ist zu bescheiden. Dann gehen wir noch durch den Ort mit einigen mittelalterlichen Häusern. 
Da es erst 4 Uhr ist, sollten wir noch ein Stück fahren. Wir entscheiden uns für Tewkesbury als Tagesziel, das etwas nördlich von Gloucester liegt, hübsch und nicht allzu groß sein soll.
Das sind ca. 130 km, also nicht allzu dramatisch. Zuvor verbessert Christian die Reparatur der Schaltung noch einmal. 
Die Fahrt ist dann aber doch recht langwierig, zunächst ziehen sich die 30 km bis zur Autobahn durch einige enge Ortsdurchfahrten. Dann gibt es, vor allem rund um Bristol, immer wieder Stau, der Verkehr ist auch recht dicht. Schließlich haben wir es aber geschafft: Kurz nach 7 Uhr sind wir dort. Tatsächlich gibt es hier viele Fachwerkhäuser. Eine Stadtbesichtigung fällt aber aus, da wir auf dem Stadtplatz nicht mehr unterkommen, die Parkplätze nur für PKW sind und wir so etwas außerhalb auf einem Familien-Ferien-Platz an einem Badeteich unterkommen. Nicht gerade schön, aber für eine Nacht erträglich.
















Samstag, 21.7.: Heute steht zunächst eine Fahrtetappe an: Es geht nach Norden bis zum Lake District. Das sind etwas weniger als 300 km, aber die Fahrerei ist wieder nicht sonderlich angenehm. Gut ein Drittel der Strecke ist Baustelle, wo es gerade mal mit 70 kmh dahingeht zuzüglich kurzer Staus. Erst nach Liverpool, also auf den letzten 80 km, geht es flüssig dahin. Das Wetter, das gestern regnerisch geworden ist, bessert sich wieder zusehends. So kommen wir kurz nach Mittag schließlich zum Sizergh Castle (tückische Zufahrt!), wo wir uns stärken, die wunderschönen Gärten (natürlich NT) besichtigen und versuchen, Infos über Campingmöglichkeiten zu kriegen, was sich lohnt, denn eine nette Mitarbeiterin gibt uns schließlich einen Tipp für einen Übernachtungsplatz. So fahren wir in Richtung Coniston und biegen dann zum Tillswaithe Quarry ab, wo es einen kleinen Gratis-Parkplatz in einem hübschen Tal gibt. Zwar ist auch hier offiziell Übernachten verboten, aber auch hier scheint es niemanden zu kümmern. Als sehr interessant durch viele verschiedenfarbige Gesteinsschichten erweist sich der alte Steinbruch, wo wir ausgiebig fotografieren. Dann gehen wir noch ein Stück weiter bergauf, doch ein allzu weiter Blick ergibt sich nicht und wir werden allmählich hungrig. Als ich gerade zu kochen beginne, taucht ein magerer Fuchs auf, der wohl öfter diesen Platz absucht. Eine andere Familie in einem Camper füttert ihn mit Hundefutter, was sich wohl nicht gehört, aber einige Fotos ermöglicht.
Dann gibt es auch für uns endlich etwas zu essen!

Sonntag, 22.7.: Heute ist das Wetter recht schön und wir entschließen uns zu einer längeren Wanderung durch die Langdales. Da es am Ende des Greater Langdale einen NT-Campingplatz gibt, fahren wir zuerst bis dorthin. Wieder lassen wir uns durch die zahlreichen „Fully booked“-Schilder nicht abhalten und tatsächlich, es ist kein Problem, für eine Nacht stehen zu bleiben!
So starten wir zu Mittag zu unserer langen Runde. Es geht gleich vom C.Pl. weg ein kräftiges Stück bergauf, wobei sich tolle Blicke auf den Talkessel und die Berge, die allerdings in Wolken bleiben, ergeben. Dann geht es an einem kleinen Teich vorbei ins Little Langdale, das landschaftlich wunderschön ist. Man kommt an hübschen alten Höfen vorbei und geht schließlich entlang des Baches, der sogar einen Wasserfall bildet! Am Ende des Tales ist noch einmal ein Hügel zu überqueren. Daraufhin wandern wir auf einem Promenadenweg eben durchs Great Langdale bis Elterwater. Dies ist natürlich ein beliebter Ausflug. In Elterwater sind wir echt froh, dass wir noch einen Cream Tea bekommen, Stärkung war schon dringend nötig (wir haben nur einfach gefrühstückt). Von dort geht es noch einmal 1 ½ Stunden weiter, zunächst flach, aber dann auch noch einmal recht steinig über einen Hang – bis man schon einen Blick auf den Staplebarn Inn hat, wo bereits Grillrauch aufsteigt!
Gutes Timing bzw. „alpiner Weitblick“ führen uns zur richtigen Zeit dort in den Biergarten, es gibt günstige Grillgerichte, die Sonne scheint, nur unser Bierverbrauch wird dadurch erhöht! Ein wunderbarer Tag und sehr netter Abend!! Vom Pub bis zum C.Pl. ist es dann zum Glück nicht mehr weit. Die ganze Runde war gut 19 km lang und dadurch schon auch anstrengend.
Zum Glück gibt es am C.Pl. gute Duschen!

Montag, 23.7.: Die Wettervorhersage erweist sich heute als eher ungenau. In der Früh ist es eher freundlich, obwohl wir mit Regen gerechnet haben. Dadurch ist unser langsamer Start in den Tag nicht ganz so zweckmäßig. Schließlich fahren wir eine gute Stunde bis Keswick im Norden des Lake Districts und parken auf einem NT Parkplatz, von dem eine nette Wanderung weggehen würde. Genau da beginnt es zu regnen … 

So entscheiden wir uns für einen Pausentag. Wir begeben uns auf einen schön gelegenen C.Pl., obwohl man hier von der Aussicht heute nichts hat, nehmen Strom und Wifi in Anspruch, es gibt selbst gekochtes Essen, Ruhe und Datensicherung. Morgen werden wir dafür dann gleich bis Oban weiterfahren.