Donnerstag, 30. August 2012

Schweden - Norwegen

Freitag, 24. 8.: Schöner Morgen, dann aber wieder ein paar Wolken, dann wird es am späten Vormittag wirklich sonnig. Wir fahren mit dem Auto nach Kvikkjokk. Obwohl der Ort am gleichen See liegt, macht die Straße dazwischen einiges an Höhenmetern, was unseren Plan, die Strecke eventuell mit dem Rad nach einer längeren Streckenwanderung zu fahren, nicht mehr verlockend erscheinen lässt. Wir sehen uns die schöne Holzkirche an und erkundigen uns nach der nächsten Bootsfahrt. Um 13.30 lassen wir uns übersetzen. Der Fluss mündet hier mit hübschen Stromschnellen in einen See. Vom anderen Ufer aus wandern wir auf den Aussichtsberg Prinskullen. Der Aufstieg dauert weniger als 1 ½ Stunden (ca. 450 Hm), wir sind aber trotzdem ein bisschen müde, weil wir schon länger nichts gegangen sind. Die Tour ist aber absolut lohnend, wir blicken auf das Flussdelta und in die andere Richtung in die teils schneebedeckten Berge des Sarek. Man ist hier sozusagen am Rande der Wildnis.
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Wieder zurück lassen wir es uns gut gehen, wir sitzen noch eine Zeitlang in der Wärme des Barbereichs, dann essen wir (Spaghetti bolognese, die Campingküche hat längst begonnen) und gönnen uns schließlich ein Bier am Lagerfeuer.
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Samstag, 25. 8.: In der Nacht hat es wirklich leicht gefroren. Wieder weniger Gelsen! Unsere Hoffnung, dass aber wirklich schon alle tot sind, erfüllt sich jedoch nicht ganz. Wir wandern auf dem alten Postweg bis zu einem Sattel mit toller Aussicht. Wir treffen unterwegs überhaupt niemand und wandern überwiegend durch schönen, abwechslungsreichen Wald und durch Moorgebiete (mit Plankenwegen). Insgesamt sind wir 5 ½ Stunden unterwegs, aber heute ist das Gehen schon leichter. In der Sonne ist es auch schön warm, die Sicht ist gut. Wir genießen den Tag sehr. Was allerdings noch fehlt, ist die Herbstfärbung, aber das sollte sich im Lauf der nächsten Woche ändern. Am Ende der Tour pflücken wir dann noch Heidelbeeren.
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Am Abend können wir auf dem Campingplatz die Sauna genießen. Abendessen: Linseneintopf mit Spiegelei.
Sonntag, 26.8.: Die Wetterprognose ist leider richtig, es regnet. Also machen wir unseren geplanten Pausentag und bleiben noch hier. Der Tag vergeht mit Arbeit am Computer, Internetsurfen, Lesen, viel Schlafen … Als spätes Mittagessen gibt es Suppe und Heidelbeerpalatschinken. Die weitere Prognose wird uns wohl nach Norwegen führen. Hier ein paar Bilder die zeigen, warum wir es hier so gut ausgehalten haben:
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Der Tag vergeht fast zu schnell. Am Abend noch einmal in die Sauna, es regnet noch.
Montag, 27.8.: Gut ausgeschlafen fahren wir wieder hinaus nach Jokkmokk, noch einmal einen günstigen Lunch (typisch schwedisch: Karottensuppe, Palatschinken und Speck), dann auf nach Norden. Es wird ein Fahrtag durch überwiegend unspektakuläre Landschaft bei leichtem Regen. Mit fast leerem Tank kommen wir über die finnische Grenze – hier ist es doch relativ günstiger. Entlang der eher ruhigen E8 findet sich am Fluss ein Bootsanlegerplatz, der zum Übernachten geeignet ist.
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Dienstag, 28. August 2012

Finnland - Schweden

Dienstag, 21.8.: Wir stehen brav um ¾ 7 auf und reihen uns pünktlich für die Fähre ein. In der Wartezeit frühstücken wir mit Weckerl und Orangensaft. Die Überfahrt ist eher langweilig, es gibt aber Internet. Wir holen uns noch einen Kaffee und etwas Süßes zwischendurch. Schön ist dann die Hafeneinfahrt nach Helsinki, man sieht gleich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten wie die Festungsinsel ganz aus der Nähe. Bei schönem Wetter genießen wir diesen Blick sehr. Bei der Fahrt aus und durch Helsinki haben wir das Gefühl, auch die restliche Stadt besichtigt zu haben (ok, ohne Felsendom); sie mag zwar ein nettes Lebensgefühl bieten, uns spricht sie nicht sehr an. Bald sind wir auf der Straße nordwärts. Zwischenstopp bei einem recht netten Café (leistbar). Wir schaffen es schließlich bis Oulu. Ein Versuch, an einer Nebenstraße (Schotter) einen Übernachtungsplatz zu finden, scheitert, alles Farmland und langweiliger Wald. Der Campingplatz bei Oulu ist aber ein guter Griff, da sehr perfekt eingerichtet; es beginnt zu regnen.
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Mittwoch, 22.8.: Noch regnerisch; wir lassen uns Zeit und erledigen den „Haushalt“ im Bus und am Computer, da Checkout erst um 15 Uhr ist. Nun geht es, nach sorgfältigem Studium der Wetterkarten, weiter nach Schweden. Ein hübscher Zwischenstopp ist Kukkolaforsen: Hier bildet der Torneälv kräftige Stromschnellen, in denen auf urtümliche Art gefischt wird. Der Platz bietet hübsche Motive.
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Nun fahren wir auf Nebenstraßen weiter Richtung Westen. Interessant ist, dass höherrangige Straßen mehrmals Schotterfahrbahn sind, kleine Nebenstraßen hingegen breit asphaltiert. Wir kommen auf beiden gleichermaßen weiter, die Landschaft wird hügeliger und hübscher. Schließlich schaffen wir es auch, bei einem Tankautomaten mit Kreditkarte zu tanken und verfluchen uns, dass wir nicht vorher Spritpreise verglichen haben. Wir tun es später und nur so, für alle, die finden, dass es in Österreich zu teuer ist: Dieselpreise (in Euro): Finnland: 1,573; Schweden: 1,770; Norwegen: 1,970 (in Norwegen gibt´s ja schließlich genug Öl, nicht wahr?). Aber andererseits ist unser Auto die Eintrittskarte in die tolle Landschaft – und sonst können wir ja sparsam unterwegs sein. So finden wir für diese Nacht auch ein schön gelegenes Übernachtungsplätzchen an einem See – allerdings mit der Aussicht auf so viele Gelsen, dass wir bei Nacht das Auto nicht mehr verlassen.
Donnerstag, 23.8.: Vormittags kommen wir nach Jokkmokk. Das Wetter ist trocken, aber nicht übermäßig sonnig. Wir holen Auskünfte ein, auch um auf längere Sicht (Wandertouren) planen zu können. Dann gönnen wir uns ein Mittagessen (Lunchbuffet ist hier erstaunlich günstig, ca. 10 € inkl. Saft und Kaffee), gehen einkaufen usw. Auch besuchen wir das sehr sehenswerte Samenmuseum. Am Nachmittag fahren wir dann nach Kvikkjokk. Allmählich kommt die Sonne durch, sodass sich noch ein Fotostopp lohnt. Wir landen in Arrenjarka, der Eichhörncheninsel. Das ist ein hübsches, typisch schwedisches Feriendorf: Hüttchen, Sanitärbereich mit Sauna, Feuerstellen mit Blick auf den See und Feuerholz, Restaurant-Barbereich mit gemütlicher Einrichtung und Internet … Hier werden wir es ein paar Tage aushalten! Auch ein bisschen Abendlicht gibt es.
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Freitag, 24. August 2012

Tallin

Sonntag, 19.8.: Leider regnet es tatsächlich. Wir fahren langsam ein Stück weiter nach Käsmu, das wirklich auch recht hübsch zu sein scheint. Wir parken einige Zeit vor dem Museum und nutzen das Wlan. Danach folgen wir einem Reiseführertipp zum Lokal „Kaffekanne“ in Palmse. Es ist ein zunächst unauffälliges Haus (wir sind gestern daran vorbeigefahren!), geführt von einem deutsch-russischen Paar. Die Karte ist verlockend, das Preisniveau für das Baltikum gehoben, im Vergleich zu Tallinn aber sehr fair. Außerdem kann man dort günstig campen (nur 10 Euro incl. Strom und Dusche). Wir sitzen dann sehr gemütlich mehrere Stunden im Lokal, beginnend bei einem ausgezeichneten Dessert und nach längerer Zeit am Computer (natürlich auch Wlan, Steckdose…) gönnen wir uns ein feines Abendessen mit Fischsuppe und kreolischem Fisch (ich) bzw. Kalbsklösschen (Christian), beides sehr gut und auch reichlich. Der Regentag ist somit gut genutzt.

Montag, 20.8.: Wir fahren vormittags nach Tallinn (ca. 1 Stunde Fahrzeit); da uns die Campingplätze zu ungünstig gelegen sind, fahren wir gleich ins Hafengelände. Obwohl es noch recht grau ist und nieselt, glauben wir an Wetterbesserung und buchen die Fähre für in der Früh (direkt, last minute: 116 €). Anschließend spazieren wir in die Stadt. Direkt vom Hafen ist man in wenigen Minuten an der Stadtmauer, dahinter beginnen gleich hübsche Gassen. Wir kommen zu einem ehemaligen Dominikanerkloster, das eine Besichtigung wert ist – Gänge, teilweise erhaltener Kreuzgang und sehr gut gearbeitete gotische Grabsteine. Direkt anschließend ist ein hübsches Lokal, das sich als guter Griff für das Mittagessen herausstellt, sehr gute Küche, passendes Preis-Leistungsverhältnis.

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Inzwischen hat es etwas aufgelockert und gestärkt spazieren wir weiter herum. Gleich neben dem Dominikanerkloster ist der Katharinengang, eine gotische Gasse mit Schwibbögen. Danach kommt ein hübscher Abschnitt der Stadtmauer. Über eine Einkaufsstraße sind wir bald auf einem kleinen Platz mit Gildenhäusern, das mittelalterliche Ambiente wird durch entsprechend gekleidete Standlerinnen gestärkt. Anschließend liegt der große Hauptplatz mit einem gotischen Rathaus und schönen Bürgerhäusern. Jetzt ist es bereits recht freundlich geworden. Wir steigen auf den Domberg, von wo man eine gute Aussicht auf die Altstadt hat. Der Dom erscheint etwas düster innen, sehenswert ist hingegen die Heiliggeist-Kirche mit einem schönen Flügelaltar. In der kleinen Gasse, die die Kirche mit dem Rathausplatz verbindet, findet sich außerdem eine nette und halbwegs erschwingliche Konditorei (Kuchenpreise in Tallinn liegen generell zwischen 3,50 und 5 Euro!). Während wir Kaffee trinken und ein bisschen surfen, setzt sich endgültig die Sonne durch.

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Deshalb folgt nun eine längere Runde durch die Stadt, entlang der Stadtmauern. Interessant ist auch eine Gartenausstellung entlang der Mauern. Wir gehen auch durch viele sehenswerte Gassen, bis wir richtig müde sind. Nun gehen wir zwischendurch zum Auto zurück und fahren zum nahe gelegenen Supermarkt, weil wir richtig vermuten, dass der Einkauf hier noch deutlich günstiger als in Skandinavien ist.Anschließend folgt ein weiterer Stadtspaziergang bei sehr schönem Abendlicht, bis es Zeit zum Essen ist. Wieder finden wir ein nettes Lokal, diesmal in einem Kontor. Die Speisekarte ist klein, aber fein, die Preise nicht übertrieben. Das Elchragout ist sehr empfehlenswert! Exakt zur blauen Stunde sind wir wieder am Rathausplatz und können eine weitere Fotorunde drehen. Als Tagesabschluss landen wir noch einmal in dem kleinen Lokal beim Kloster und trinken ein Glas Cider (eher süß).

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Zusammenfassend: Tallinn ist eine der schönsten Städte, die wir bisher gesehen haben. Allerdings ist das Zentrum auch eher klein.

Wir übernachten auf dem riesigen Parkplatz im Hafengelände (2 € für 24 Stunden), was recht praktisch ist.















Samstag, 18. August 2012

Baltikum

Freitag, 10. 8.: Wie schon prognostiziert, regnet es, und zwar fast den ganzen Tag ergiebig. Da wir aber ohnehin einen Fahrtag vor uns haben, ist das nicht so besonders schlimm. Das letzte Stück durch Polen ist stellenweise von den Straßen her mühsam. Erst vor der Grenze zu Litauen wird es deutlich besser. Mit einigen kurzen Stopps kommen wir aber im Wesentlichen gut voran. Am frühen Abend erreichen wir Trakai. Kaum sind wir dort, bricht die Sonne durch die Wolken und wir haben einen wunderbaren Blick auf die schöne Wasserburg. Nachdem wir Geld besorgt haben, spazieren wir noch ein bisschen herum und holen uns dann das erste litauische Abendessen, die für diese Gegend üblichen Teigtaschen, die recht gut und günstig sind. Da es noch nicht allzu spät ist, fahren wir gleich die 25km nach Vilnius auf den Stadtcampingplatz. Dieser liegt erstaunlich ruhig und obwohl die Sanitäranlagen sich in Containern befinden, ist er nicht schlecht ausgestattet.
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Samstag, 11. 8.: In der Früh ist es noch dicht bewölkt, wir lassen uns Zeit. Dann fahren wir mit einem Autobus in die Stadt. Von der Haltestelle am Bahnhof erreichen wir in etwa 10 Minuten das Stadttor, dahinter sind wir von den wirklich prächtigen Gebäuden und den Blicken gleich recht beeindruckt. Zufällig schauen wir in einen Hinterhof, wo ein witziger Laden allerlei Antikes und Geschnitztes anbietet. Wir kommen mit der jungen Frau dort, die Malerin ist, ausführlich ins Plaudern und erfahren einiges über das Land.
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Dann spazieren wir durch die Altstadt und betrachten die unzähligen Kirchen  und die ebenso zahlreichen Hochzeitsgesellschaften mit ihren Stretchlimousinen. Das „typische“ Lokal, in dem wir Mittag essen, erweist sich eigentlich als recht gut und günstig. Ich probiere „Zeppelin“ aus, eine Art Fleischknödel. Anschließend gehen wir über den Kathedralenplatz und erklimmen den Burgberg – mit dem Schrägaufzug. Vom Turm hat man eine gute Aussicht, das Wetter ist auch recht freundlich geworden. Danach haben wir uns den Stopp in der Konditorei (hiervon gibt es in Vilnius genug Auswahl!) verdient. Wir kreisen weiter durch die Stadt und nützen das gute Licht, besonders für die schöne gotische Fassade der Anna-Kirche. Schließlich runden wir den Tag mit einem feineren Essen (wieder im selben Restaurant, nachdem wir relativ lang herumgesucht haben) ab, da die Portionen nun etwas kleiner sind, geht sich auch noch eine Nachspeise aus. Es folgt dann noch ein längerer Fußmarsch zur Busstation bei der Oper, der aber auch noch durch schöne Straßen führt. Insgesamt hat uns die Stadt ausgesprochen gut gefallen, es gibt zahlreiche schöne Fassaden und interessante Blicke. Empfehlenswert!
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Sonntag, 12. 8.: Heute ist wieder ein Fahrtag, da es bis zur kurischen Nehrung 350 km sind. Es geht zwar gut auf der Autobahn dahin, aber es dauert dennoch, schließlich ist auch ein Futterstopp nötig. Der „Ausflug“ in den NP auf der Nehrung geht ganz schön ins Geld, für einen Camper sind jeweils auch die mehrfachen Gebühren gegenüber einem PKW zu bezahlen, so ist die Fähre, die eh nur ein paar Minuten fährt, doch ziemlich überteuert und dann ist noch eine Einfahrtsgebühr zu bezahlen, beides zusammen rund 50 Euro! Zunächst sind wir auch eher enttäuscht, denn man fährt 40 km durch Föhrenwald und sieht praktisch überhaupt nichts. Es gibt wenige Parkplätze. Schließlich gehen wir auf die „Graue Düne“. Hier ist die Landschaft sehenswert, leider lässt die Abendsonne zu lange auf sich warten. So landen wir schließlich in Nida am Campingplatz (auch überteuert, aber wenigstens sehr gut ausgestattet) und packen die Räder aus. Der Ort selbst gefällt uns dafür recht gut und endlich sitzen wir in einem netten Gastgarten und essen Fisch. Wir wollen dieser viel gerühmten Gegend also doch eine Chance geben.
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Montag, 13. 8.: Wir stellen uns den Wecker und erklimmen zu Sonnenaufgang die Parnidder Düne, die gleich beim Campingplatz ist. Die Uhrzeit stimmt und das Wetter ist auch passabel – aber im Osten macht sich eine zähe Wolkenbank breit. Trotzdem gefällt uns der morgendliche Ausflug in den Sand gut, da wir völlig alleine unterwegs sind.
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Wir wandern bis in den Ort, wo zum Glück schon der Supermarkt offen hat, sodass wir gut frühstücken können. Als wir um ½ 9 Uhr zurück am Campingplatz sind, beginnt gerade das Leben … Wir rasten uns aus, dann radeln wir los, um uns die Gegend anzusehen. Am schönsten sind die vielen hübschen Häuschen in Nida selbst und die lange Promenade am Haff. Danach führt auch der Radweg recht lange durch den Föhrenwald. Der Nachbarort Preila erweist sich als ganz nettes ehemaliges Fischerdorf, ebenfalls mit einigen typischen Häusern, wo wir auch eine nette Einkehrmöglichkeit finden. Gemütlich geht es wieder zurück. Das Wetter, das am Vormittag sehr schön war, ist jetzt eher fad, aber immerhin freundlich und trocken. Wir verbringen den Nachmittag damit, endlich unsere Arbeit am Computer zu machen.
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Dienstag, 14.8.: In der Früh (Wecker!) ist es leider wieder bewölkt, wir schlafen uns aus. Vormittags schaue ich mir den unendlich langen Sandstrand an. Da die meisten Urlauber sich hinter der Düne aufhalten ist der Strand nahezu menschenleer (baden gehen auch nur wenige…), es ist auch windig, aber das Wetter ist nicht unfreundlich. Mittags brechen wir auf und fahren nochmals nach Preila zum Mittagessen, da uns die dortige „Bierjause“ so geschmeckt hat. Anschließend geht es wieder kilometerweit durch den Föhrenwald zurück und nach einem Tankstopp in Klaipeda weiter nach Lettland. Gleich nach der Grenze wirkt es sehr einsam, in den kleinen Orten gibt es nicht einmal einen Bankomat. Der Pape-NP zeichnet sich durch Wellblechpiste und einen im Schilf versteckten See aus, ein eher sinnloser Sidestep und wohl nur Ornithologen im Frühjahr zu empfehlen. Wir nehmen dann den nächsten Campingplatz, der empfohlen ist, dieser liegt sehr schön. Hier machen wir noch einen hübschen Strandspaziergang, wobei sogar kurz die Sonne herauskommt. Auch gibt es ganz gutes Essen, wenn auch nicht so billig.
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Mittwoch, 15. 8.: Bei teilweise regnerischem Wetter Fahrt nach Riga. Die Straße wird zumindest zunehmend besser. Der Campingplatz liegt auf einer Insel und ist etwa 20 Gehminuten vom Zentrum entfernt, wir wandern ca. um ½ 4 Uhr los. Der größte Teil des Weges führt über eine Brücke. Die Altstadt ist sehr überschaubar, nach wenigen Metern ist man am Domplatz; leider ist der Dom eingerüstet. Ein großes Lokal – aber mit netter Speisekarte – bedeckt den Platz, wir lassen uns nieder und stärken uns mit Salat; die Preise sind etwa wie zu Hause, nur das Bier ist noch billiger. Danach durchqueren wir die Altstadt in alle Richtungen; es gibt einige schöne Blicke, die Gassen sind nett gebogen und mit altem Kopfsteinpflaster. Leider bleibt der Himmel grau, auch herrschen eher dunkle Farbtöne vor. Nach einer sehr guten Kaffeejause marschieren wir ins Jugendstilviertel, ca. 15 Minuten Gehzeit von der Altstadt. Tatsächlich sind dort viele Häuser in diesem Stil, aber viele sind noch nicht renoviert; auch hier herrscht eine etwas düstere Atmosphäre. Entlang des schönen Stadtkanals gehen wir gemütlich zurück und nach einer weiteren Runde durch die noch übrigen Altstadtgassen wählen wir ein eher kleineres Lokal fürs Abendessen, das sich als recht günstig erweist. Als Abschluss trinken wir noch etwas auf dem Domplatz und hören der Livemusik zu. Die Stimmung in dieser Stadt ist sehr nett und lebhaft, von den Sehenswürdigkeiten her aber ist sie sehr überschaubar.
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Donnerstag, 16.8.: Bei freundlicherem Wetter – Wolken mit einigen Auflockerungen – verlassen wir die Stadt wieder. Schön an Riga ist, dass es auch außerhalb der Altstadt noch Häuser mit hübschen Fassaden gibt. Gleich am Stadtrand kommen wir zum Freilichtmuseum. Es lohnt den Besuch wirklich, da es schon in den 20er Jahren angelegt wurde und dadurch sehr natürlich im Wald liegt. Die einzelnen Höfe liegen weit auseinander, sodass man einen richtigen Spaziergang macht. Was uns gut gefällt sind einige Handwerker. So plaudern wir länger mit einem Holzschnitzer und –dreher, bzw. mit einem jungen Mann, der für uns übersetzt. Auch eine Korbflechterin gibt es und einen Mann, der hübsche Gegenstände aus Birkenrinde macht. Am Ende wollen wir einkehren, im Hauptrestaurant werden allerdings gerade zwei Reisegruppen abgefüttert. So bleibt uns ein Kiosk, wo es auch passables und vor allem günstiges Essen gibt, allerdings nicht sehr stilvoll auf Plastiktellern.
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Weiter geht es in den Gauja-NP. Zuerst sehen wir uns eine teils rekonstruierte Burgruine an in Silada, von der man teilweise einen guten Blick hat. Dann werfen wir einen Blick auf die Gutmannhöhle (eine Felsnische – aber größte Höhle des Landes… nur gut, dass wir den größten Wasserfall des Landes weggelassen haben) und abschließend besuchen wir die Burg Turaida. Sie liegt sehr schön und es gibt auch eine nette Parklandschaft mit einigen historischen Gebäuden. Die Burg ist aber auch eher eine Ruine, wenn auch in großen Teilen rekonstruiert und mit Ausstellungen versehen. Insgesamt ist alles hübsch gestaltet, sodass man den Eintrittspreis von 5€ pro Person irgendwie akzeptieren kann. Wir haben uns auch am Fluss umgeschaut, aber die hier angebotenen Bootstouren erscheinen uns doch zu teuer. Nach einem luxuriösen Kaffeestopp mit ausgezeichnetem Schokoladenkuchen fahren wir zur Küste. Im kleinen Ort Tuja gibt es mehrere einfache Campingplätze (wild zu campen scheint kaum an hübschen Stellen möglich). Die Lage des Platzes ist wunderschön – ein herrlicher Sandstrand mit malerischen runden Felsen. Am Abend gibt es hübsche Motive.
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Freitag, 17.8.: Wir gönnen uns einen Strand- und Urlaubstag, noch dazu hat Christian leider Schnupfen bekommen. Es ist ein guter Platz für einen Strandspaziergang und um sich auszuruhen. Das Wetter ist sehr schön und warm, trotzdem wäre uns das Wasser zu kühl zum Baden – viele Mutige sieht man aber ohnehin nicht. Am Abend wird es schnell feucht, wir machen uns noch ein hübsches Lagerfeuer.
Samstag, 18.8.: In der Früh ist es bewölkt, aber bald kommt die Sonne durch. Weiter geht es nach Estland. Hier sind die Straßen deutlich besser und so schaffen wir es bis zum Nachmittag in den Laheema-NP. Zuerst sehen wir uns das Landgut Palmse an. Leider hat es kein nettes Kaffee, obwohl im Führer so angepriesen. Die Anlage ist sehr schön und gepflegt, der Eintrittspreis von 6€ pro Person erscheint uns aber dennoch zu hoch. Wir fahren hungrig weiter in den kleinen Ort Altja. Hier gibt es ein nettes Lokal, aber mit Wartezeit! Schließlich bestellen wir uns ein Essen und gehen in der Zwischenzeit zum Meer, wo einige rekonstruierte Fischerhütten stehen. Die Felsen im Wasser der Bucht sehen recht hübsch aus. Das Wetter ist traumhaft schön geworden. Wir genießen das anschließende Essen sehr und plaudern dabei mit einem estnischen Radprofi. Nach einigen Bier und Käse als Nachspeise trauen wir uns nicht mehr weiterfahren und beschließen gleich hier auf dem Parkplatz zu bleiben. Das Abendlicht kann man hier am Meer auch gut genießen – und nachher vielleicht noch ein Bierchen…