Am nächsten Tag in Vik wie angesagt viel Regen. Verbringe den Tag mit Blogschreiben. Zum Glück habe ich für die nächste Nacht ein Zimmer in einem Guesthouse gefunden, am Weg zum schwarzen Strand ca. 8km von Vik entfernt. Um 18:30 kommt die Sonne heraus, um 19:00 starte ich von Vik auf den Hausberg. Diese Tour ist auch in unserem Wanderführer und wie so oft haben sie auch hier die Wegführung geändert, also neue Pflöcke anderswo eingeschlagen. Die 2:30 h lohnen sich bei so schönen Lichtstimmungen, aber man sieht, in Island muss man zeitlich flexibel sein.
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Die zwei haben einen noch besseren Überblick als ich |
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Blick zur Felseninsel mit dem Wikingergrab |
Am nächsten Morgen ist das Wetter auch ganz gut und am nahen Strand gibt es recht dramatische Wolkenstimmungen und bei Ebbe und wenig Wellen kann man hier zu den Basalthöhlen gehen.
Dann geht es weiter zu einem Berg, der uns schon einiges Kopfzerbrechen bereitet hat. Der Thorolfsfell liegt recht einsam, bietet aber fantastische Ausblicke vor allem in die Bergwelt des Thorsmörk. Beim letzten Vulkanausbruch sind leider die Fußgängerbrücken zerstört worden. Jetzt gibt es einen neuen Parkplatz mit Schautafeln, aber noch immer keine Markierung hinauf. Also suche ich wieder eine brauchbare Aufstiegsroute. Der Aufstieg ist stellenweise recht steil, aber wie gesagt, die Aussicht ist toll.
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Manner mag man eben, vor allem nach 450 m Aufstieg |
An diese Schlucht kam man bei der alten Route nicht vorbei, hier sieht man gut, dass der Berg aus realtiv weichem Tuffgestein besteht.
Fahre nach der Tour noch ein Stück die Piste entlang, bei einer kleinen Furt will ich den Allrad einschalten, das funktioniert aber nicht, das Licht blinkt ewig, ohne dass sich etwas tut. Schaue, dass ich auf die normale Straße zurückkomme.
Nach dieser durchaus anstrengenden Tour gönne ich mir ein Zimmer im Youth Hostel von Selfoss, günstig um 72.-€ fürs Einzelzimmer, mit guter Küche zum Selbstkochen und einem Hot pot im Innenhof.
Am Abend rufe ich noch den Autovermieter Green Motion an, da das eine eher kleine (aber günstige) Firma ist, kann mir der Mitarbeiter nicht gleich weiterhelfen. Am nächsten Morgen Anruf, Fahrt zu einem Mechaniker in Selfoss, der schaut sich den Wagen ca. 30 min an, findet leider keinen Fehler, der sich leicht beheben lässt, da ist also mehr kaputt (nur beim Allrad). Verrechnet hat der Mechaniker nichts und Trinkgeld hat er auch nicht angenommen. Da ich aber die nächsten Tage in die Berge auf Pisten fahren möchte, ist das schon blöd. Der Vermieter verspricht Ersatz, dauert aber dann bis um 17 Uhr, bis aus dem eine Stunde entfernten Keflavik ein anderes Auto kommt, dafür ist es ein neuer Dacia Duster, natürlich ohne Aufpreis. Ich konnte zum Glück das Zimmer eine zweite Nacht bekommen und versäumt habe ich nicht viel, es hat den ganzen Tag geregnet.
Am nächsten Tag geht es jetzt einmal zum Haifoss, der früher schwer erreichbar war, jetzt aber ist die Piste ohne Probleme zu befahren.
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ja, da ist wirklich ein Angler am Fuße des Haifoss auf der Jagd nach Lachsen |
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Die Oase Gjain liegt auch noch auf dem Weg |
Jetzt geht es vorbei am Touristenrummel beim Geysir und dem Gullfoss hinauf ins Hochland entlang der Kjölur Route. Dass ich durch diese Wüstenlandschaft 1986 alleine 100km marschiert bin (von Hvervellir bis zum Gullfoss) verwundert mich heute sehr, höflich gesagt ist die Landschaft hier eine grandiose Einöde.
Wasserfall vor der Auffahrt zum Kerlingjarföll Bergmassiv, dieser Fluss war bis vor einigen Jahren noch ohne Brücke und ein Grund, warum ich noch nie in diesem Gebiet war. Heute hält auch täglich im Sommer ein Bus vor der Berghütte.
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Zeltplatz (inkl.schön heißer Dusche) kostet ca 17.-, Lager um die 50.-, was ein Zimmer oder Hüttchen kostet, wollt ihr gar nicht wissen |
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Hütte und Campingplatz liegen schön in einem Tal ca. 5km vom Heißquellengebiet entfernt |
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Die Straße ist noch etwas rauh, aber es hat auch ein VW Bus ohne Allrad hier durchgeschafft |
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Das Kerlingjarfjöll ist schon lange als gutes Schitourengebiet bekannt, man sollte nur aufpassen, dass man bei der Abfahrt nicht in einer heißen Quelle landet... |
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Hütte mit Aussicht, wer einen Cafe zahlt, darf auch als Camper hier sitzen |
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Wer zu Fuß von der Hütte losmarschiert, hat auf dem Weg tolle Ausblicke |
Nach zwei Nächten muss ich leider diese tolle Landschaft verlassen, da ich schon in zwei Tagen den Flug nach Hause antrete.
Am letzten Tag mache ich noch die Tour bei Hveragerdi, die wir in unserem Island Wf haben, aber auch in Reiseführern vom Müller Verlag und Lonely Planet wird sie beschrieben.
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Auch die Schafe mögen es warm. |
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Form und Farbe dieser Sodaquelle ändern sich ständig. |
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Vor 10 Jahren sind hier 5 Autos gestanden. |
Danach geht es die Keflavik Halbinsel entlang, um bis zum Flug um 23:30 noch die Zeit zu verbringen. Im Krysuvik Thermalgebiet kommen durchaus eine Menge Touristen vorbei, sogar ein fahrbarer Imbißstand steht auf dem Parkplatz. Die nicht allzu lange Wanderung hinauf geht aber niemand, da bin ich gleich wieder allein.
Die drei Wochen waren für mich sehr erfolgreich, da ich mein Arbeitsprogramm und noch einige zusätzliche Touren ohne gröbere Probleme machen konnte. Der Touristenrummel an einigen Orten wie der Südküste, wo scheinbar die halbe Welt auf einen schnellen Sprung vorbeischaut, meist nur um Island auch "gemacht" zu haben, der geht mir aber gegen den Strich. Es gibt nicht wenige Urlauber, die für fünf Tage nach Island kommen, dann in voller Hektik und mit überhöhter Geschwindigkeit die Insel umrunden wollen und meinen, Island gesehen zu haben. Bei Flugpreisen von 99.-$ für die Strecke New York-Reykjavik (Wow Airlines) kein Wunder, dass der Ansturm immer größer wird. Umweltschutz, CO2 und Klimaerwärmung darf man ja eh nicht mehr ansprechen, es wird konsumiert, solange es noch geht, eben auch die Natur. Es ist mir schon klar, wir bringen durch unseren Wanderführer auch Menschen nach Island und das seit 1995. Aber die Touristen, die wirklich wandern gehen, bleiben normalerweise länger, denn sonst hat das ja gar keinen Sinn. In der Zeit, wo man früher einen Outdoor Urlaub gemacht hat (3-4 Wochen), macht man jetzt drei Reisen. Wozu, da sind wir dann beim "Beeindrucken der Nachbarn", was man auch unhöflicher ausdrücken könnte....