Samstag, 10. September 2011

Island 15

Jetzt am Nachmittag, wo ich frisch gebadet (10 Längen im Sundlaug geschwommen und im Hot Pot aufgeheizt), etwas weniger verschlafen und gut mit Kuchen gestärkt bin, kann ich Euch auch wieder mit neuen Bildern versorgen, die hart erarbeitet wurden, denn in der Nacht bei Minus 8 Grad stundenlang draußen zu fotografieren, ist auch bei Windstille (zum Glück!) gar nicht so einfach. Und im Campingbus war es trotz Heizung auch nicht mehr so richtig warm.

Vor zwei Tagen habe ich noch mit der Wettervorhersage gehadert und die Vorhersage für Nordlichter war auch auf "sehr niedrig". Dann schaue ich gestern aufs Wetter und eine klare Nacht wird prophezeit und bei der Vorhersage für Nordlichter (http://www.gi.alaska.edu/AuroraForecast) steht die Zahl plötzlich auf 5 (von 9 möglichen). Da war es klar, das ich die Nacht nicht irgendwo am Myvatn herunten verbringen werde, sondern höher oben an der Krafla. Das Warten war natürlich lang, aber zum Glück habe ich mich mit lesen so weit wachhalten können, sodaß um 1 Uhr 25 das erste Foto von einem Nordlicht machen konnte. das letzte Foto wurde von mir um 4 Uhr aufgenommen, dazwischen war ich eine gute halbe Stunde im Bus um vor allem die Füße aufzuwärmen, da die Wanderschuhe auch mit zwei paar Socken nicht auf Dauer warm halten. Der Rest meiner Ausrüstung war zum Glück ausreichend, dicke Handschuhe und Mütze habe ich eh immer mit und die ultraleichte, aber kuschelige Daunenjacke war Gold wert.

Aber nun genug der Vorworte, genießt die folgenden Bilder:














Die rote Rauchsäule ist kein Vulkan, hat aber damit zu tun. Sie stammt vom Geothermalkraftwerk auf der Krafla, das die Energie der aktiven Vulkanzone anzapft (letzter Ausbruch des Vulkans war 1984, so drei Wochen nachdem ich zum ersten mal in Island und auch am Myvatn war).

Aufnahmen natürlich vom Stativ aus, genauer von zwei Stativen aus parallel mit zwei Kameras. Nikon D3s auf 1600 Iso, 20 sec und Blende 8 mit 15 mm Sigma Fisheye Objektiv. Nikon D3x auf 400 Iso, 30 sec, Blende 5,6, 16-35 mm Zoom Weitwinkel.

Nach diesem unglaublichen Erlebnis kam ich ca. drei Stunden zum Schlafen um dann die Morgensonne zu nutzen und im Leihrnjukur Gebiet wieder Fotos von den Solfataren und rauchendem Lavafeld zu machen.
Auf dem Weg zurück zum Myvatn waren dann auch noch ein paar schöne Motive dabei. Das Wetter blieb recht gut, aber einige große Wolkenfelder zogen auf, sodaß ich mich gegen einen Flug entschied. Auch deshalb, da die Gebiete, die mich interessieren, wohl derzeit alle von Schnee bedeckt sind (Landmannalaugar,..).


Solfatare Leihrnjukur

Eiskristalle bei einer Solfatare

Blick hinauf zum Krater Viti

Namafjall und Aschkrater Hverfjall

Rauchende Schwefelquellen am Namafjall

Lavafeld und Berg Hlidarfjall

Eis auf einem See beim Hverfjall
Jetzt sind fast alle meine fotografischen Wünsche hier in Island erfüllt worden, naja ein paar fallen mir noch ein: Polarfüchse auf der Halbinsel Hornstrandir und ein aktiver Vulkan. Aber die restlichen Tage kann ich jetzt sehr entspannt angehen.

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