Freitag, 13. August 2010

Auch wir machen einmal "richtigen" Urlaub

Die Durchquerung des Balkan gen Süden hat sehr gut funktioniert. Von Belogradcik in Bulgarien war es nicht mehr sehr weit zur Grenze nach Serbien. Die Kontrolle war genau und gründlich, aber freundlich und da es sich um einen kleinen Grenzübergang gehandelt hat, war auch nicht viel Wartezeit.
Die Straßen waren in gutem Zustand, nur eine schlecht beschilderte Umleitung hat unseren Orientierungssinn gefordert.
Mein teures GPS von Falk hat sich auf der ganzen Reise, von Rumänien angefangen, als fast völlig unbrauchbar herausgestellt. Obwohl angeblich mit den aktuellsten Detailkarten für ganz Europa ausgerüstet, sind Länder wie Rumänien, Bulgarien, Serbien oder Montenegro, gerade einmal die Hauptstädte und einige Europastraßen verzeichnet. In Serbien ging das soweit, dass eine 4-spurige Schnellstraße nicht auf der GPS-Karte war, wir also offiziell im "Niemandsland" herumfuhren. Auch ist die Software nicht aktuell und funktioniert nicht unter Windows 7 64 bit. Und ja, ich habe die aktuellsten Karten, die es von Falk gibt und auch die genannten Länder werden bei Falk als "Detailkarten" bezeichnet. In Österreich ist die Karte genau, jede Gasse von jedem Dorf ist verzeichnet und so wird das auch mit Deutschland und einigen anderen europäischen Ländern sein. Im Prinzip sehe ich das aber als eine grobe Irreführung des Konsumenten an. Ein Vertrauen in die Routenwahl hätte für uns in diesen Ländern oft hunderte km Umwege verursacht, weil kürzere Routen nicht angezeigt wurden. Da wir uns aus Gewohnheit aber mit gutem Kartenmaterial eindecken und auch immer den dicken ADAC Europaatlas mit dabei haben, konnten wir zum Glück unsere Reise auch so gut planen.
Serbien war für uns erstaunlich gut entwickelt, die Häuser fast alle im guten Zustand, Tankstellen neu und ausreichend vorhanden, Straßen meist auch erneuert und gut in Schuss. Nur der Müll neben der Straße war nirgendwo sonst so schlimm. Rückblickend war Bulgarien vom optischen Eindruck her am schlechtesten - viele Betonruinen, hässliche Häuser, aber überall sehr freundliche und hilfsbereite Menschen.
Gewisse nationale Befindlichkeiten konnten wir dann in Serbien schon bemerken, denn die Straßenabzweigung, die uns auf die Strecke nach Bosnien führen sollte, war schlicht nicht beschildert. Was wir erst 20 km später auf einem in 1000 m Höhe gelegenen Pass bemerkten. Da diese gut ausgebaute Straße nach Montenegro führte und wir ursprünglich sowieso vorhatten über Montenegro zur Küste zu fahren, drehten wir nicht um, sondern änderten unsere Route. Bis auf eine Baustelle war die Strecke, die über einige Bergpässe führte, sehr schön zu fahren und auch landschaftlich sehr lohnend. Zwar sind die Berge im Sonnenschein nicht schwarz (Monte Negro = schwarze Berge), aber durch die Kombination aus weiten Hochebebenen mit Bergen die bis zu 2500 m hoch sind, sehr reizvoll anzusehen. Die Übernachtung unweit des Durmitor Gebirges war sehr ruhig und kühl. Am Morgen hatte es 5 Grad und leichten Nebel. Hunderte Spinnennetze schimmerten dann später in der Morgensonne und auch so spät im Jahr waren die Wiesen noch voller Blumen.
Statt Spinnennetze im Morgenlicht doch lieber ein Heuschreck - Montenegro

Brücke über die Tara Schlucht - Montenegro

Hochalmen und Berge des Durmitor - Montenegro

Die Querung über Bosnien nach Kroatien ging auch schnell und ohne Probleme, nur leider auf der Küstenstraße standen wir eine 3/4 Stunde im Stau wegen eines Unfalls mit einem Tanklaster. Der Weg  hinaus auf die Peljesac Halbinsel nach Orebic war dann gefühlt ein wenig lang, aber um 18 Uhr waren wir endlich an der Küste und hatten das Glück, dass der erste Campingplatz, wo wir gefragt haben, voll belegt war. So sind wir zum Camp Palme weiter gefahren, dessen traumhafte Lage wir schon zu Ostern genossen hatten. Und mit viel Glück war auch gerade noch ein Platz frei, genau der , den wir schon zu Ostern hatten, nämlich ganz vorne mit direktem Blick aufs Meer (nicht mit dem Fernglas - zwischen unserem Campingbus und Meer liegen 15 m Distanz). Und hier lassen wir es uns jetzt gut gehen, die Tagestemperatur ist angenehm, max 30 Grad, das Wasser nicht zu heiß, sondern so um die 24-25 Grad und die Olivenbäume spenden gut Schatten. Der manchmal gegen Abend auffrischende Wind freut die Surfer und in der Nacht sind bei leichter Brise 23 Grad eine angenehme Schlaftemperatur. Hier bleiben wir einmal sicher bis Montag, dann geht es wahrscheinlich Richtung Heimat, allerdings noch mit einem Abstecher zu den Plitvicer Seen.

Unser Blick vom Campingbus - ohne Fototricks !
Vorrat für ein gesundes Strandleben

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