Sonntag, 23.12.: Wieder heißt es um ½ 6 Uhr aufstehen. Wir sind bei der Insel Santiago in der James Bay (Puerto Egas). Hier sind wir den ganzen Tag das einzige Schiff. Wir landen auf einem guten Sandstrand (wet landing) und wandern dann die Lavafelsen entlang. Die Insel ist eher flach. Hier haben wir nun die Gelegenheit, zahlreiche Meerechsen zu sehen und zu fotografieren. Diese Reptilien sind unheimlich faszinierend. Sie liegen zunächst noch ruhig da, um sich aufzuwärmen, werden aber allmählich aktiver. Wir bleiben immer wieder sehr lange stehen und können wirklich in Ruhe fotografieren. Außer den Echsen sind vor allem die Krabben ein farbenprächtiges Fotomotiv! An Vögeln können wir Watvögel wie Austernfischer beobachten, außerdem gibt es viele Seelöwen. Die Landschaft ist schön, es gibt Lavabögen und Blowholes. In einem sehen wir sogar eine Meereschildkröte!
Gegen 10 Uhr wird es dann sehr warm und wir kommen zurück auf die Jacht. Diesmal ist mehr Zeit zum Herrichten und Umziehen, sodass Christian eine Kamera schwimmbereit machen kann. Wir gehen in der Nähe von Felsen ins Wasser, die Strömung und die Wellen sind stärker als gestern und das Wasser ist auch kälter. Dennoch ist der Shorty ausreichend. Kaum sind wir alle im Wasser versammelt, sehen wir schon die erste Meeresschildkröte! Eine weitere können wir dann ausführlichst beobachten, das ist eindeutig das Highlight dieser Schnorcheltour. Beim Weiterschwimmen sieht man dann viele Heringe und auch andere Fische, aber der Seegang wird bald anstrengend. Wir kehren ins Dinghi zurück und auch die eifrigen Taucher steigen bald danach ein. In dieser Gruppe scheinen mehr als die Hälfte der Teilnehmer tauchen zu können, die meisten sind sehr sportlich.
Weil der Schnorchelausflug nicht so lang war, haben wir vor dem Lunch noch mehr Zeit und können unsere Bilder sichern. Dann essen wir wieder gut. Auch die Mittagspause dauert ein bisschen länger, sodass wir sowohl schlafen als auch Bilder durchsehen können. Der anschließende Nachmittagsausflug ist für uns zum Glück auch nicht sehr anstrengend, wir wählen die Dinghi-Fahrt (wahlweise ist auch Kayakfahren möglich, das erscheint uns aber wegen der Wellen als anstrengend, außerdem kann man vom Dinghi aus besser fotografieren und sieht und erfährt mehr). Die Wahl erweist sich als klug. Die Fahrt führt zunächst in eine Bucht, wo wir Meeresschildkröten im Wasser bei der Paarung beobachten können. Sofern sie auftauchen, ist das ein interessanter Anblick. Dann geht es entlang der interessanten Küste weiter, man sieht viele vulkanische und geologische Details, etwa Kamine, die später zu Basaltwänden werden, oder im Tuff eingeschlossene Lavabomben. Durch die starke Erosion entstehen auch schöne Felstürme, der höchste davon heißt Mönch. Die starke Brandung ist optisch auch sehr wirkungsvoll. Wir kommen in die Bucaneer-Bay, wo die Piraten früher Station gemacht haben. An Tieren sehen wir noch Fur Sea Lions und Seevögel. Vor allem ist bei dieser Fahrt jedoch die Landschaft sehr lohnend, das Wetter ist auch erfreulich gut.
So kommen wir zufrieden zurück aufs Boot. Der Abendvortrag ist über Geologie, natürlich speziell auf den Galapagosinseln und durchaus interessant. Wir wussten etwa gar nicht, dass hier auch viele aktive Vulkane sind, etwa alle 2-3 Jahre gibt es einen Ausbruch, doch die Lava fließt langsam ab, wie in Hawaii (Schildvulkane). Man kann ja hoffen, aber ein Ausbruch ist trotzdem eher unwahrscheinlich.
Fürs Abendessen leisten wir uns diesmal auch Wein, weil ja Christians Geburtstag ist. Zu unserer großen Überraschung geht vor dem Dessert das Licht aus, er bekommt ein Geburtstagsständchen und eine „Lavatorte“! Natürlich weiß die Reiseorganisation unsere Geburtsdaten, aber ich habe eigentlich nicht damit gerechnet, umso erfreulicher war die Überraschung.
Bald nach dem Briefing ziehen wir uns zurück, morgen dürfen wir eine ½ Stunde länger schlafen.
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