Tag 34: Archäologie und Baobabs
Am Morgen fahren wir zuerst ein Stück an den Limpopo, dabei kommen wir zur Zebra Pan, einem kleinen Teich, wo wir Storch und Reiher sehen, dann aber, besonders hübsch ein Dik Dik Pärchen, das sind kleine Antilopen, die meist sehr scheu sind.
Nach diesem guten Auftakt fahren wir zum Gate, da wir die Heritage Tour gebucht haben. Nach einer kurzen Fahrt folgt eine Wanderung und Führung. Es ist wieder sehr reizvoll in dieser tollen Landschaft ein Stück zu Fuß unterwegs sein zu können. Am Fuß des Mapungubwe Hills gibt es einen Schacht, wo man die Grabungsschichten sieht. Unser Führer, Johannes, kennt sich wirklich aus, da er sogar ein kleines Buch dazu veröffentlicht hat. Über Stufen wird der Monolith erklommen und man kann tatsächlich noch Spuren der Anlage sehen, etwa Fundamentlöcher, eine Zisterne und ein Spielbrett, das aus Vertiefungen im Fels besteht. Ich gestehe, ich muss noch nachlesen, wie es funktioniert, es gibt aber auch Versionen, die man im Internet spielen kann, da es immer noch beliebt ist. Wir genießen die tolle Aussicht vom Hügel. Am Rückweg kommen wir dann noch an einer herzigen Klippschliefer Familie vorbei.
Nach zwei Stunden Informationen brauchen wir zuerst eine Stärkung. Danach fahren wir die weitere Runde durch den NP. Sehr lohnend ist auch der Treetop Walk, ein längerer Holzsteg durch den Uferwald am Limpopo (allerdings nicht in den Baumkronen). Man kann gut Vögel beobachten, es gibt sogar die zweite Art Bienenfresser zu entdecken. Und außerdem kommt ein Elefant ganz knapp vorbei, obwohl er in diesem geschützten Wald gar nicht sein sollte.
Auf der restlichen Strecke kommen wir noch zum Confluence Aussichtspunkt, der aber nicht so reizvoll ist zu dieser Tageszeit. Außerdem ist es sehr heiß heute, sodass wir eine Siesta im Camp brauchen, damit wir es dann doch noch schaffen, die Landschaft im Abendlicht zu fotografieren.
Den Abend genießen wir bei Spaghetti und am Lagerfeuer.
Tag 35: Zurück in die Zivilisation
Es fällt uns echt schwer, dieses schöne Camp (Nachtrag: Weder für die Runde durch den Park noch für die Zufahrt zum Camp braucht man 4 WD) zu verlassen, doch eine Strecke von 420 km liegt vor uns und wir sind nicht sicher, wie gut der Straßenzustand ist. Das erste Stück ist okay, die Schlaglöcher sind aufgefüllt. Doch rund um Swartwater, einer Militärbasis, wird es für gut 50 km sehr holprig, da ist nicht viel Asphalt übrig.
Zum Glück folgt dann plötzlich eine neue Teerstraße und bis zu unserem Ziel können wir zügig, meist sogar mehr als 100 km/h fahren, sodass wir am frühen Nachmittag in Thabazimbi und bald darauf in der Marula Cottage sind. Hier verbringen wir einen sehr erholsamen Nachmittag, bekommen ein gutes Essen und plaudern nett mit Monika und Dave.
Tag 36: Spannende Bergstraße
Nach einem guten Frühstück besuchen wir den Marakele NP. Er besteht aus zwei Teilen, der untere ist flach und mit Bäumen bewachsen, trotzdem sieht man Tiere. Gut gefällt uns ein Bird Hide, wo wir Kudus und eine Nyala Familie am Wasserloch fotografieren können.
Weiter geht es in den anderen Teil mit toller Berglandschaft. Insgesamt fahren wir 1000 Hm hinauf, das meiste auf einer engen und steilen Asphaltstraße mit prächtiger Aussicht. Die hier heimischen Kapgeier zeigen sich nur in der Ferne, dafür posiert ein Klippspringer sehr hübsch für uns. Auf der weiteren Runde sehen wir noch Zebras in schöner Umgebung.,aber keine Löwen, die es hier auch geben sollte.
Fazit: Der Park ist wegen der Landschaft wirklich sehenswert.
Wir genießen den Aufenthalt im Marula Guesthouse bei gutem Essen und sehr interessanten Gesprächen mit Dave und Monika.
Tag 37: Go West
Heute liegen 600 km vor uns, wir rechnen mit 7 Stunden, also geht sich ein ordentliches Frühstück schon aus.
Das erste Stück bis Rustenburg ist wegen viel Verkehr ziemlich mühsam, dann kriegen wir im Vorbeifahren einen Eindruck von den Platinminen und danach geht es eher flott weiter. Die Regionalstraße über Koster und Lichtenburg ist in Ordnung und es ist wenig Verkehr, es geht durch monotone Agrargebiete mit riesigen Flächen. In Lichtenburg finden wir zwar kein Lokal, aber gute Einkaufsmöglichkeiten, mit Pasteten vom Spar bestreiten wir den Lunch.
Überraschenderweise gibt es dann an der Nationalstraße in einem Kaff namens Sannieshof zwei Cafés, im ersten kehren wir ein, es gibt sogar guten Kuchen zum Löskaffee. Der Ort ist der Tipp für den Zwischenstopp!
So wird es dann doch 6 Uhr, bis wir in Kuruman ankommen, aber doch noch vor Sonnenuntergang. Erst in der Früh haben wir im Azalea B&B reserviert, der Besitzer hat sich telefonisch um uns gekümmert, es war eine gute Quartier Wahl.
Tag 38: Kalahari
Ein erfreuliches Frühstück (wenn man Omelett mit Faschiertem mag) und bald sind wir auf der R 31 unterwegs, es sind zwar weniger als 400 km, aber der Straßenzustand ist unklar. Bis Hotazel ist die Straße toll, dort mangelt es an Hinweistafeln, weshalb wir, der Straßennummer folgend zu einer Mine abbiegen. Man muss aber ein Stück Richtung Black Rock fahren, dann kommt erst die Abzweigung nach Van Zyslrus. Auf dem Weg dorthin endet der Asphalt.
In Van Zyslrus gibt es ein Hotel, das außerordentlich hübsch wirkt und wo man gut Pause machen kann. Danach geht es noch 150 km über Schotter und Sand bei teilweise mäßigem Straßenzustand. Mit dem Hilux kann man aber meist 80 kmh halten.
Am frühen Nachmittag kommen wir in Twee Rivieren an, stellen das Zelt auf und haben noch Zeit für einen Drive. Wir sehen die hier häufigen Tiere, wie Raubvögel, Springböcke, Oryx, Erdhörnchen und Erdmännchen. Das ist schon ein guter erster Eindruck.
Dann folgt ein klassischer Campingabend mit Grill.
Tag 39: Geparden
Heute haben wir den ganzen Tag Zeit für die nähere Umgebung, was sich als Glück erweist. Denn nach kaum 20 km ist eine Gepardin zu entdecken. Zuerst sitzt sie ein Stück entfernt, doch dann setzt sie sich in Bewegung und quert schließlich die Straße - gefolgt von 4 Jungen! Kurzzeitig werden wir nervös, weil unser Auto nicht anspringt, aber dann kommen wir wieder nach. Die nächsten 2 Stunden können wir die Katzen wunderbar verfolgen und beobachten, gelegentlich sind sie sogar auf der Straße unterwegs, wir fotografieren sehr fleißig.
Irgendwann brauchen wir dann aber eine Klopause und so fahren wir bis zum nächsten Picknickplatz. Anschließend queren wir ins Aussobtal. Die Verbindungsstrecke ist holprig und ziemlich langweilig, auch ist hier alles wirklich weitläufig. Zurück im Camp gelingt uns eine Umbuchung, sodass die lange Strecke nach Bitterpan wegfällt und wir Zeit gewinnen.
Gegen Abend fahren wir nochmal los - und tatsächlich finden wir unsere Gepardin wieder. Noch einmal kommt sie bis auf die Straße und wieder gibt es schöne Szenen! Schwer reißen wir uns los und schaffen es genau zum Torschluss und das ohne die Geschwindigkeit grob zu übertreten - es wird nämlich kontrolliert.
Zum Abendessen koche ich Nudeln mit Kürbis und Geschnetzeltem - und das auf dem Trangia und dem offenen Grillfeuer, es gelingt aber.
Tag 40: Tierleben aller Art
Vor dem Frühstück suchen wir noch nach den Geparden, haben aber leider kein Glück, dafür können wir lebhafte Springböcke beobachten.
Dann brechen wir unser Lager ab, holen uns ein Frühstück im Restaurant (vor allem zum Aufwärmen, es hat ordentlich abgekühlt). Danach folgt die Fahrt nach Mata Mata, etwa 120 km. Die Strecke ist schön, das Tal wirkt parkartig aufgeräumt: kurzes Gras, vereinzelte Bäume. Man kann sehr gut die Tiere sehen, vor allem viele Vögel.
Nach dem Picknickplatz ein gewisses Highlight: Giraffen - und noch dazu in Paarungslaune. Wir beobachten die Bemühungen des Bullen ziemlich lange, wirklich erfolgreich ist er bis dahin nicht. Nachdem das Pärchen fünfmal langsam denselben Baum umkreist hat, geben wir auf...
Weiters können wir dann noch eine (seltene) Manguste sehen und - besonders toll, eine Eule, ganz aus der Nähe. Auch Strauße liefern uns ein paar lebhafte Szenen, wir wissen nicht, ob es sich um Balzverhalten handelt.
Angekommen in Mata Mata sind wir ziemlich müde, wir stellen das Zelt auf, ruhen uns aus und kochen. Heute war es den ganzen Tag schön aber eher kühl, die Nacht wird frisch.
Tag 41: Viel Landschaft
Wir fahren heute nach Nossob, ca. 160 km. Zuerst geht es wieder ein Stück zurück, allerdings ohne besondere Sichtungen. Die Querverbindung über die Dünen ist gar nicht so schlecht. Interessanterweise gibt es hier viele Vögel zu beobachten. Bei einem Wasserloch sind sogar Reiher, praktisch mitten in der Wüste. Die Büsche sind dicht mit kleinen Vögelchen besetzt, die sich so vor den Raubvögeln schützen. Wir können dann auch einen Falken beim Fressen beobachten.
Wieder im Tal des Nossob machen wir Pause. Die weitere Strecke bis ins Camp bietet leider keine neuen Sichtungen. Teilweise liegt die Sandpiste auch ziemlich tief, sodass man nicht so gut sieht. In Nossob haben wir zum Glück ein Chalet erwischt, das ist nach drei Nächten im Zelt sehr angenehm.
Wir probieren noch eine Runde am Abend, ebenfalls ohne besondere Erlebnisse: Wo sind die Raubkatzen???
Tag 42: Lion's Day in der Kalahari
Der Tag beginnt bewölkt und für uns eher langsam. Als Auftakt fotografieren wir Wildtauben am Wasserloch...
Danach Frühstück und Aufbruch, so gegen halb zehn. Schon nach 25 km wird es interessant, zwei Autos auf der Böschung - und tatsächlich, gleich dahinter 5 Löwen! Wir positionieren unseren Wagen auch steil schräg im Sand, die Körperhaltung zum Fotografieren ist zwar unbequem, aber die Sicht sehr gut. Es sind drei Löwen und zwei Löwinnen und sie liegen bei einem erbeuteten Gnu. So können wir sie beim Fressen und beim Ausruhen beobachten. Wir bleiben etwa eine Stunde und sind die meiste Zeit allein. Da die Camps eher klein und die Distanzen groß sind, gibt es hier kein Gedränge.
Nach dieser schönen Sichtung fahren wir bis zum ersten Picknickplatz, es ist bereits Mittag und wir haben ein Drittel der Strecke zurück gelegt. In einem kurzen Gespräch erfahren wir, dass es in 70 km noch mal Löwen gibt. Hetzen hat keinen Sinn, wir fahren weiter. Einmal quert eine Wildkatze den Weg, die sehen wir aber nur flüchtig.
Nach einem kurzen Klostopp am zweiten Picknickplatz (Klos gibt es hier pro Strecke zwei, das heißt alle zwei Stunden) sind wir bald bei den Löwen, die genau an der angegebenen Stelle liegen. Wieder lassen wir uns Zeit und warten in guter Fotoposition ab. Ob sie wohl stundenlang schlafen? Männliche Löwen können bis zu 20 Stunden schlafen, weibliche ( eh klar), etwas weniger.
Pünktlich zur vollen Stunde rollt sich die Löwin auf den Rücken, stupst den Löwen, geht in Position mit Blick zur Straße und dann gibt es eine Löwenpaarung. Ist eher ein Quickie, aber die Initiative ist von ihr ausgegangen....
Soviel zum Sex im Tierreich, die Fotos sind jedenfalls super!
Bei der Fahrt nach Twee Rivieren sehen wir leider keine Geparden, aber wir kommen trotzdem zufrieden an, heute war Löwentag. Wir plaudern noch mit der Rangerin, schlagen das Zelt auf und gönnen uns ein Abendessen (gut, reichlich, englisch) im Lion's Den Restaurant.