Montag, 22.8.: Wie prognostiziert regnet es. Deshalb können wir uns natürlich ausschlafen, dann machen wir eine „Shopping-Runde“ durch den Ort, der gut ausgestattet ist und erstehen so wichtige Dinge wie Unterhosen und Schwimmbrillen, die wir leider zuhause vergessen haben (die Schwimmbrillen) und die uns zunehmend abgegangen sind. Anschließend besuchen wir wieder das Café Krus, wo wir uns das wirklich günstige Mittagsmenü (Suppe, Brot, ausgesprochen leckerer Fisch mit Gemüse und Gorgonzolasauce) gönnen und nach einiger Zeit am Computer auch noch Kaffee und Torte. Am frühen Abend kaufen wir noch ein bisschen Käse und Weintrauben (auch nicht teurer als bei uns) ein. Diesmal schaffen wir es rechtzeitig ins Schwimmbad, zum Glück hört der Regen endlich auf.
Am Abend stärken wir uns mit Weintrauben, Weißbrot und Käse (und ein bisschen Wein).
Dienstag, 23. 8.: Nach wie vor stimmt die Wettervorhersage, es lockert auf. Deshalb fahren wir nach Hveragerdi, um eine schöne Wanderung durch ein Heißquellengebiet zu machen. Entlang des Weges kommt man dabei an zahlreichen Quellen, Schlammtöpfen und Solfataren vorbei. Die Landschaft ist sehr beeindruckend. Der Weg war aber durch den Regen und weil er auch als Reitweg benutzt wird, stellenweise sehr gatschig. Nach ausführlicher Besichtigung und Fotografieren des Geothermalgebietes hüpfen wir ins heiße Wasser. Ein heißer und ein kalter Bach fließen zusammen, danach sind nette Badeplätze mit Staudämmen angelegt. Der Ort wird inzwischen viel besucht, seit ein paar Jahren steht der „Geheimtipp“ in jedem Reiseführer. Als Christian 2007 das erste Mal hier war, war es noch einsam, im Ort erfahren wir dann, dass im Juli an manchen Tagen bis zu 300 Leute hier baden waren.
Heiße Quellen bei Hveragerdi |
wenigstens eine Stelle wo einem beim Fotografieren warm wird |
Heiße Quelle bei Hveragerdi |
Zurück in Selfoss kaufen wir ordentlich für die nächsten Tage ein, gehen noch einmal ins Café (natürlich nur wegen des Internets) – die Aussichten bleiben gut! So fahren wir weiter Richtung
Thingvellir und finden einen geeigneten Übernachtungsplatz mit Blick auf den Thingvallavatn.
Mittwoch, 24.8.: Das Wetter ist freundlich, aber nicht sonderlich sonnig. Nicht unpassend für einen Besuch in Thingvellir, der doch eher zum Pflichtprogramm gehört. Wir holen uns den neuesten Prospekt (ein Meisterwerk in Bezug auf schlechte Wegskizzen), entscheiden schließlich beim neuen Besucherzentrum zu beginnen. Dort gibt es ein paar Multimediabildschirme und Toiletten mit Gebühren. Schön ist aber eine Aussichtsplattform. Wir gehen unsere Runde – die sich auch leicht geändert hat (sehr genau festgelegte Wege) flott und mit Minimalgepäck ab.
erste Vorboten des Herbstes in Thingvellir |
Danach geht es uns wieder besser und wir nehmen die restliche Strecke nach Landmannalaugar in Angriff. Ein großer Teil bis zu einem Kraftwerk ist asphaltiert, dann beginnt die Piste. Die ersten Kilometer sind – wohl zur Abschreckung – etwas rau, danach ist die Straße eigentlich gut, nur Wellblech gibt es einiges. Am frühen Abend sind wir bei der Straßenkreuzung am Frostastadavatn. Die Sonne schaut ein bisschen hervor, wir hoffen auf Abendlicht. Nachdem wir uns die Piste nach Süden ein bisschen angeschaut haben (auch für uns befahrbar, solange es keine Furt gibt), fahren wir auf den Ljotpollur hinauf, sozusagen zum Titelbild unseres Wanderführers, inzwischen ein viel besuchter Aussichtspunkt. Die Piste hinauf schaut wild steil aus, im Kriechgang aber kein Problem. Oben koche ich einmal – heute gibt es Lachs. Danach bekommen wir unser Foto-Abendlicht. Deshalb fahren wir noch eine Runde. Die Fotos werden wohl passen. Ungeschickt ist jedoch ein Versuch, auf einem – scheinbaren – Parkplatz stehenzubleiben, der Sand dort ist nämlich tief und unsere Sommerreifen haben sich im Nu eingegraben. Nur mit viel Schaufeln und Hinausschaukeln kommen wir die paar Meter wieder zurück zur Straße – etwas mühsam. Als Übernachtungsplatz wählen wir also den Ljotpollur, auch wenn dort oben der Wind weht. Obwohl es eine sternenklare Nacht ist, sehen wir leider noch kein Nordlicht.
Blick auf die Berge von Landmannalaugar, Ljotipolur |
Donnerstag, 25.8.: Tagwache um 6 Uhr, strahlendes Wetter, leichter Frost. Nach dem Frühstück fahren wir die paar Kilometer nach Landmannalaugar. Um ½ 8 Uhr brechen wir Richtung Hrafntinnusker auf, das ist unsere längste Tour.
Bei Temperaturen knapp über Null dampft es am "brennenden Berg" noch mehr |
Die Farbenvielfalt der Berge in Landmannalaugar ist faszinierend |
Die Hütte beim Hrafntinnusker, karge Hochlandlandlandschaft endlich einmal ohne Nebel |
Feuer und Eis, Hrafntinnusker |
Die Reste der Eishöhle sind faszinierend |
aber auch ein wenig unheimlich |
Wir fahren noch zurück zu unserem Übernachtungsplatz, dort gönnen wir uns erst einmal ein Bier, dann koche ich gleich (Curry, wird recht gut), danach fallen wir ins Bett – und schlafen 12 Stunden lang.
Freitag, 26.8.: Wir sind wieder halbwegs erholt. Das Wetter ist mittelmäßig – hohe Wolken, ein bisschen Sonne, nicht schlecht, nicht gut. Mit möglichst geringer Ausrüstung erkunden wir eine neue Wanderung. Die Runde führt durch ein Tal mit sehr bunten Felsen hinauf auf einen Kamm, von dem man eine tolle Fernsicht hat. Leider ist aber das Licht nicht besonders gut. Trotzdem gefällt uns die Tour. Am Anfang ist es am Kamm windig, doch dann wird es milder und angenehmer. Am letzten Gipfel können wir uns sogar schon hinsetzen und die Aussicht genießen. Auch sind wir schon am frühen Nachmittag zurück (es waren 9km, 400Hm, praktisch ein Spaziergang). Heute haben wir also Zeit, Landmannalaugar zu genießen: Wir holen uns einen Kaffee und sitzen dabei in der Sonne! Anschließend planschen wir ausgiebig in der heißen Quelle. Gut erholt bleiben wir diesmal gleich am Parkplatz stehen und verbringen den restlichen Nachmittag und Abend gemütlich im Auto – zum Teil auch am Computer.
ungezähmter Fluß bei Landmannalaugar |
Brennisteinsalda - der "brennende Berg" |
Abstieg vom Bláhnúkur |
Graenagil, die "Grüne Schlucht" ist auch bei der Farbe rot gut |
Kaffee und Muffins in der "Mountain Mall", Bergrestaurant Klasse I auf isländisch |
Busaufkommen in Landmannalaugar in der Nachsaison |
Sonntag, 28.8.: Das Wetter hat wieder umgeschlagen, es schaut regnerisch aus. So fahren wir also zurück nach Selfoss, wo wir natürlich wieder im Kaffi Krus landen und gut essen.
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