Sonntag, 2. August 2015

Pyrenäen 2015 - Teil3


Samstag, 25.7.: Wir stehen brav um ½ 8 Uhr auf, damit wir es halbwegs zeitgerecht zur Seilbahn von Fuente De schaffen. Frühstück geht sich gut aus, doch die Strecke von 23km bis zum Talschluss ist doch lang. Die Wolken sind zunächst noch dicht, aber es scheint aufzulockern, das Wetter ist gut angesagt. Bei der Seilbahn sind wir nicht die Ersten, aber die Wartezeit hält sich in Grenzen. Die Gondel ist eher klein, nur für 20 Personen, dafür geht es rasch, in 3,5 Minuten 800m direkt hinauf mit spektakulären Tiefblicken. So ist man sehr schnell im Hochgebirge der Picos. Bevor wir los wandern, holen wir uns noch einen Kaffee. Dann lockern auch die Nebelwolken brav auf und wir können das ganze Panorama genießen. Sehr langsam wandern wir das erste Teilstück, weil es genug zum Fotografieren gibt. Nach einem leichten Aufstieg beginnt die lange Talwanderung. Sie führt vorbei an einer königlichen Berghütte, einem Berghotel und über weite Almflächen mit Kühen und Pferden. Die Aussicht auf die spitzen Berge ist abwechslungsreich. Der erste Teil des Abstiegs führt auf einer Schotterstraße, der zweite Teil dann aber über kleinere Wege über Wiesen und durch sehr schönen Eichenwald. Gegen Schluss gibt es auch noch ein paar kräftige Gegenanstiege, sodass wir durchaus auf die Gehzeit von 4 Stunden kommen, obwohl wir überwiegend bergab gewandert sind. Eine überwiegend bequeme, aber sehr lohnende Tour!
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Das Berghotel für das einfache Fussvolk
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Das Jagdchalet der Königsfamilie
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Außerdem schaffen wir es noch, wieder zur Essenszeit (kurz nach 3 Uhr am Nachmittag) in Potes zu sein. Das Angebot ist eher einheitlich, aber sehr billig (Komplettmenüs knapp unter 11 €), wir bleiben am zentralen Platz. Das Essen ist für den Preis durchaus angemessen.
Aufkommender Wind macht das Sitzen aber fast ein bisschen kühl, denn es hat auch jetzt im Tal (auf 300m) nur 23°. Nach dem Essen schlendern wir durch den durchaus hübschen Ort und holen uns in einer sehr gemütlichen Bar noch einen Drink. Am C.Pl. ist uns dann wieder warm genug, dass wir den Pool genießen können.
Ein sehr lohnender Tag und von der Berglandschaft der Picos sind wir wirklich beeindruckt.
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Sonntag, 26.7.: Da es uns hier gefällt, beschließen wir, noch einen Tag zu bleiben und uns kleineren Sehenswürdigkeiten zu widmen, was sich als sehr lohnend erweist. Zunächst schlafen wir aus, frühstücken und dann sehen wir uns die Aussicht von einer Eremitage und die dazugehörige Klosterkirche (San Toribio) an.
Weiter geht es wieder ein Stück das Tal hinein und dann zum hoch gelegenen Weiler Brez hinauf. Dort gibt es eine sehr hübsche Rundwanderung. Der Weg ist sehr angenehm zu gehen, einmal eine Möglichkeit, auf die schweren Wanderschuhe zu verzichten. Er führt vorbei an spitzen Felsen, auf denen Geier sitzen, und durch schönen Eichenwald in einen beeindruckenden Felskessel. Etwas weiter oberhalb geht er wieder zurück, sodass man wirklich eine gute Aussicht hat. Außer kreisenden Geiern (die man in Spanien echt nicht persönlich nehmen darf...) trifft man auf junge Pferdchen und dicht gedrängte Schafe am Weg. Warum sich diese in der Hitze so zusammen kuscheln, bleibt uns aber ein Rätsel.
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Die Rundtour bietet genügend Fotostopps, dauert aber kaum mehr als 2 Stunden. So können wir auch noch einen Abstecher in den nächsten Ort, Mogroviejo, machen, der viele alte, aber renovierte Häuser und einen Turm aufweist. Er hat zumindest einigen touristischen Zulauf, was die Erhaltung fördert. Von einem lokalen Fotografen, mit dem wir uns – etwas holprig – unterhalten, kaufen wir Bildbände, die wirklich tolle Aufnahmen der Picos beinhalten. Insgesamt war der Ausflug in beide Orte und vor allem die Wanderung sehr lohnend!
Danach fahren wir wieder zurück nach Potes. Diesmal wählen wir das Restaurant sorgfältiger, wir sitzen sehr angenehm und das Menü (auch nur um 11€) ist sehr gut, mit Wildschweinragout als Hauptgang.
Diesmal sind wir früher am C.Pl., so bleibt wieder einmal ein bisschen Zeit zum Ausruhen, Baden oder auch Tagebuchschreiben.
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Montag, 27.7.: Wir beginnen mit unserer Rundfahrt um die Picos, zunächst geht es Richtung Süden, dabei führt die Straße über den 1600m hohen Pass Puerto de San Glorio. Ein Stück oberhalb davon gibt es noch einen Aussichtspunkt, wo wir uns eine gute halbe Stunde aufhalten und den ziehenden Wolken und Nebelschwaden zusehen. Während es im Süden recht schön ist, gibt es rund um Potes und die hohen Gipfel einiges an Wolken.
Ein Stück weiter unten zweigen wir von der Hauptstraße ab und folgen einer landschaftlich schönen Route wieder in Richtung Berge – natürlich über einen weiteren kleinen Pass, bis wir nach Posada de Valdeon kommen. Im Vergleich zu Potes ist hier überhaupt nichts los, wir bekommen ein einfaches, aber gutes Essen in einem Hotel-Restaurant im Zentrum. Hier scheint die Sonne, es ist angenehm, aber nicht heiß, und man hat einen guten Blick auf die Berge. Danach fahren wir ein Stück Richtung Cares-Schlucht und machen eine kleine Rundwanderung zu einer Eremitage, die sehr schön gelegen ist. Die Straße weiter nach Cain ist sehr hübsch, wenn auch stellenweise schmal, aber doch gut befahrbar und führt bereits durch ein Stück der Schlucht. Man glaubt kaum, dass es hier noch einen bewohnten Ort gibt. Früher war das wohl ein sehr bescheidenes Bauerndorf (ein krähender Hahn erinnert noch daran), inzwischen besteht Cain praktisch nur aus Restaurants, Bars und zwei kleinen Läden. Wir parken gut im Schatten (allerdings mit Parkgebühr von 3€ pro Tag) und gehen noch ein bisschen spazieren, aber inzwischen ist der Nebel auch hier über die Berge gezogen und verhüllt die Spitzen. Außerdem treffen wir zum ersten Mal in dieser Gegend auf Österreicher, mit denen wir plaudern können.
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Dienstag, 28.7.: Tatsächlich herrscht heute prächtiges Wetter! Wir haben es trotzdem nicht allzu eilig, denn es ist in der Früh angenehm kühl. Nach dem Frühstück wandern wir in die Cares-Schlucht.  Der Fluss hat sich seinen Weg quer durch das gesamte Massiv der Picos gebahnt, rechts und links erreichen die Gipfel mehr als 2500m Höhe, die Talsohle liegt auf etwa 500m. Das interessanteste Teilstück ist eigentlich gleich am Anfang mit einer Wehranlage mit Fischtreppe, einer langen Tunnelgalerie und Brücken, von denen man einen guten Blick hat. Zwischen den Brücken ist der Weg wirklich toll in die Felsen geschlagen. In den 20er Jahren wurde hier durch die Schlucht ein Kanal angelegt und dazu eben der Begleitweg, der nun zu den beliebtesten Wegen in ganz Spanien zählt und auch sehr frequentiert ist. Man ist zwar nicht allein, aber ein echtes Gedränge herrscht zum Glück auch nicht. Nach einem etwas breiteren Abschnitt, wo auch alte Steinhäuser stehen, folgt noch einmal ein schöner Teil mit Tiefblicken in die Schlucht und kurzen Tunnels. Sobald wir den Weg, der aus der Schlucht hinausführt, deutlich erkennen können, drehen wir um, so sparen wir doch ein größeres Stück ein und haben aber die schönsten Teile gesehen. Wenn man hingegen in Poncebos, auf der anderen Seite, beginnt, muss man erst einen Hügel übersteigen, um in die Schlucht zu kommen, dadurch wird die Wanderung deutlich länger. Wir sind froh, dass wir so gegangen sind, der Rückweg bei strahlendem Sonnenschein ist ohnehin wieder ziemlich warm. Das schöne Wetter ist aber auch sehr lohnend, da man so alle Felsspitzen rundherum gut sehen kann. Wir sind wieder recht günstig dran, um in Cain noch essen zu können und erwischen auch ein recht ordentliches Angebot mit der hier zu erwartenden durchschnittlichen Qualität. Es schmeckt und wir werden satt.
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Danach fahren wir weiter, zunächst das enge Tal hinaus und dann auf einer Hauptstraße, die aber auch wieder hoch auf einen Pass hinaufgeht, danach schlängelt sich die Nationalstraße von gut 1300m hinab bis fast auf Meeresniveau in Cangas de Onis. Von hier würden sich Touren in einem Seengebiet anbieten, aber das Wetter erscheint noch unsicher, obwohl man sich das bei so strahlendem Sonnenschein wie heute kaum vorstellen kann.
Mittwoch, 29.7.: Die Tatsache, dass es schon in der Früh regnet, nimmt uns die Entscheidung ab, welche Wanderung wir angehen. Also schlafen wir lang weiter, schauen noch ins Internet und fahren dann gegen Mittag in Richtung Küste. Dort regnet es zwar genauso, aber es gibt doch einige Orte, durch die man bummeln kann. Der erste davon ist die Hafenstadt Llanes, die einen schönen Altstadtkern mit Stadtmauer hat. Obwohl ein richtiger Stau ist, finden wir einen Parkplatz, von dem wir bald in der Altstadt sind. Da es fein, aber kräftig regnet, widmen wir uns eher oberflächlich und kurz den Sehenswürdigkeiten und schauen eher nach einem Restaurant aus. Diesmal landen wir echt einen Treffer! „Siete Portas“ hat sich die am Fenster angebrachte Tripadvisor-Empfehlung wirklich verdient. Obwohl von absolut gehobener Qualität, kostet das Menü nur 13€. Dafür bekommen wir einen üppigen Gruß aus der Küche (eine Art Fischaufstrich), die Vorspeisen sind sehr fein, nämlich Empanadas bzw. Teigtaschen mit Fischfüllung, als Hauptspeise haben wir ein mit Datteln gefülltes Hühnerfilet bzw. feines Entenfilet mit Salat und auch die Nachspeise ist sehr gut. Auch hier sind Wasser und Wein enthalten, nur den Kaffee zahlen wir noch auf. Wie solche Angebote möglich sind, ist manchmal doch überraschend!
Da es noch immer regnet, kehren wir in einem kurzen Bogen zum Auto zurück und fahren weiter in Richtung Camillas mit Blick auf eine ÜN-Möglichkeit oder doch eher einen Campingplatz. Da uns an der Strecke nichts zusagt und Strandplätze bei diesem Wetter nichts bringen, bleiben wir in Camillas, dort haben wir schließlich einen Platz mit Sicht auf den Atlantik und mit Meeresrauschen. Der Ort ist recht hübsch mit vielen alten Häusern und wegen seines Strandes auch recht touristisch. Da der Regen gegen Abend nachlässt, machen wir einen Stadtbummel. Ein Häppchen wollen wir doch noch essen, aber hier gibt es nirgends Tapas und ein einfaches Gericht mit einem Getränk kostet genau soviel wie ein ganzes Menü. So nehmen wir einfach ein solches, da kriegen wir um 11€ z.B. Fischsuppe und gegrillten Fisch und einen einfachen Wein, was im Endeffekt sinnvoller ist. So verbringen wir den Abend doch ganz angenehm.
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Donnerstag, 30.7.: Das Schlechtwetter hält an, obwohl es heute etwas besser sein sollte. Nach dem Frühstück (wir haben ganz gutes Brot, da wir gestern einmal bei einem größeren Supermarkt vorbeigekommen sind) fahren wir gemütlich nach Santillana del Mar (nur 16km weiter). Dort ist auch die Höhle von Altamira. Vor dem Museum stauen sich aber die Menschen, sodass wir uns nicht anstellen wollen. Also entscheiden wir uns noch einmal für einen C.Pl., denn so kann man leichter die Zeit überbrücken und z.B. am Computer arbeiten (Stromanschluss). Der Platz liegt günstig und ist ruhig. Wir spazieren in wenigen Minuten ins Ortszentrum. Santillana ist absolut sehenswert und gar nicht so klein. Drei Straßen führen der Länge nach durch den Ort, alle Häuser sind alt, es gibt zahlreiche schöne Fassaden mit Wappen und viel Blumenschmuck. Das Klima hier am Atlantik führt dazu, dass Hortensien und Fuchsien wunderbar gedeihen. Zum Teil schaut es bei diesem Wetter hier ohnehin wie in Irland aus.
Bei der Bank von Santander gelingt es uns dann problemlos für morgen Eintrittskarten fürs Museum zu erwerben. Auch heute haben wir einen guten Griff beim Restaurant, um 15€ speisen wir wieder eher fein, besonders gut ist hier die Ente mit Orangensauce. Danach machen wir es uns am C.Pl. gemütlich, bis dann auf einmal die Sonne durchkommt. So drehen wir noch eine Runde durch den Ort und sehen uns dabei auch die Kirche an, die einen wunderschönen romanischen Kreuzgang besitzt. Dass S. Juliana so sehenswert ist, stand gar nicht im Reiseführer und ist somit eine gelungene Überraschung!
Zurück am C.Pl. nutzen wir sogar den Swimmingpool, obwohl die derzeitigen Höchsttemperaturen um 20° liegen. Nach einer kleinen Jause und einer netten Plauderei mit unseren Platznachbarn wandern wir ein weiteres Mal in den Ort, um auch ein paar Nachtaufnahmen zu machen. Bei einem abschließenden Achterl vor der Bar am Hauptplatz können wir bestätigen, dass es uns hier gut gefällt!
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Freitag, 31.7.: Wie erwartet regnet es in der Früh wieder, aber wir haben sowieso keinen Stress, da unser Museumsbesuch um 13.30 Uhr der einzige Fixpunkt ist. Zur Abwechslung gehen wir einmal frühstücken, was in Santillana sogar möglich ist, wir finden ein Lokal mit guten Croissants, Muffins und ausgezeichnetem Kaffee, eine Kombination, die in Spanien nicht immer gegeben ist.
Die Regenpause ist aber bald vorbei, sodass wir doch mit dem Auto zum Museum fahren, zu Fuß wäre es auch gar nicht zu weit gewesen, aber nass wollen wir eigentlich nicht werden.
Das Museum von Altamira ist wirklich absolut sehenswert! Es gibt einen allgemeinen Teil über die Frühgeschichte mit vielen gut gemachten Videos, wo man z.B. sieht, wie Werkzeuge hergestellt wurden. Zur vorbestimmten Zeit kann man dann in die Höhlennachbildung eintreten. Da die Originalhöhle, die man bis in die 90er Jahre besuchen konnte, unter den Besuchermassen sehr gelitten hat, ist es gut, dass man jetzt die Rekonstruktion ansehen kann. Die Höhle ist sehr viel kleiner als die von Pont d´Arc in Frankreich, eigentlich ein Felsüberhang, in dessen hinterem Teil aber die Decke bemalt ist. Großartig sind hier vor allem die total lebensechten Darstellungen von Bisons. Insgesamt bekommt man auch hier einen sehr guten Eindruck von den Originalen. Wir sind sehr zufrieden und wundern uns nur, dass man ein solches Museum für nur 3€ Eintrittspreis zu sehen bekommt!
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Den restlichen Nachmittag verbringen wir am C.Pl. mit Ausruhen, Lesen und Arbeit am Computer (Tagebuchschreiben, Bilder für Blog herrichten, etc.). Ohne Regentage gäbe es keine Blog-Berichterstattung.
Für heute ist noch ein gutes Abendessen in Santillana geplant, wenn es morgen wieder schön wird, fahren wir wohl noch einmal in die Picos zurück, an die Nordseite, wo wir noch nicht waren.






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