Donnerstag, 13. September 2012

Schweden–Abisko NP

Sonntag, 9.9.: Heiter, aber sehr kalt. Allerdings ist es jetzt hier so, wie gewünscht: Die Berge sind leicht beschneit, die Herbstfärbung ist gut entwickelt. Zum Glück haben die Birken hier Laub, ein Stück die Strecke entlang waren sie völlig kahl, vermutlich eine Krankheit oder Schädlingsbefall. In Abisko schauen wir uns ein wenig um, das Naturum, die Info zum NP, ist allerdings geschlossen, sonst gibt es noch eine außen hässliche, innen aber ganz hübsch ausgestattete Fjällstation. Wir entscheiden uns für eine Wanderung entlang des Naturlehrpfads, was sich als perfekt herausstellt. Zunächst gehen wir auf dem Kungsleden entlang des Flusses, der hier einen Canyon bildet. Schon bald beginnen wir zu fotografieren. Da sagt uns jemand, dass am anderen Flussufer – nur wenige Meter entfernt – ein junger Luchs ist. Unglaublich, aber wahr!!! Er schläft zunächst noch friedlich, dann versteckt er sich ein wenig in den Felsen. Christian geht das kurze Stück (wir sind in Sichtweite der Straßen- und Eisenbahnbrücke, etwa 10 Minuten vom Parkplatz entfernt!) zurück, um das große Tele und die Konverter zu holen. Wieder verlässt der Luchs seinen Platz und ich verliere ihn kurz aus den Augen, dann entdecken wir ihn aber wieder. Schließlich ergeben sich genug gute Fotomöglichkeiten, da er sich mehrmals in der Felsböschung hin und her bewegt. Man kann gar nicht glauben, dass man so etwas außerhalb eines Zoogeheges sehen kann, wir sind sprachlos! Schließlich, als er sich wieder gut versteckt hat und wir ihn nicht länger belästigen wollen, tragen wir wieder alles zum Auto zurück und machen kurz Pause.
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Dann machen wir unsere Runde auf dem lohnenden Naturlehrpfad. Zunächst wandern wir  bis zu einem Aussichtspunkt über den Fluss (Marmorbrottet), dann zu einem See mit herrlichem Ausblick auf Lapporten und die anderen Berge und schließlich über Moore wieder zurück. Das Wetter wird dabei immer schöner und auch ein bisschen milder, da der Wind aufhört. Anschließend machen wir noch eine Runde auf der anderen Straßenseite entlang des Canyons, der hier sehr tief ist. Wieder zurück holen wir uns einen Kaffee und überlegen, wo wir bleiben sollen. Da das Wetter so toll ist, beschließen wir noch das Abendlicht zu nutzen. Außer der Fotoausrüstung nehmen wir noch Feuerholz mit. Wir gehen noch einmal zu dem See hinauf und erwischen gerade das letzte Licht und tolle Spiegelungen – wunderschön! Dann machen wir auf einer Lagerfeuerstelle Feuer und genießen den Abend.
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Da es völlig aufgeklart hat, wird es eiskalt, etwa -4°, zum Glück fällt unsere Gasheizung nur kurz aus, dann funktioniert sie wieder und so ist es im Bus schön gemütlich! Trotz perfekter Bedingungen gibt es leider kein Nordlicht – aber vermutlich kann man nicht alles haben, der Tag ist ohnehin kaum mehr zu toppen!
Montag, 10. 9.: Die Wettervorhersage stimmt weiterhin, es ist überwiegend bewölkt, aber trocken. Wir schlafen uns aus, dann gehen wir an den Fluss fotografieren, für Stimmungsaufnahmen haben wir gestern gar keine Zeit mehr gehabt, auch ist jetzt das Licht besser dafür. Die Temperatur steigt auf etwas angenehmere Werte. Am frühen Nachmittag fahren wir dann die 90 km nach Kiruna, wo wir uns wieder einmal versorgen und Pause machen wollen.
Kiruna ist mit seinen 20 000 Einwohnern die größte Stadt in weitem Umkreis und für die nötige Versorgung ist natürlich alles vorhanden. Supermarkt, Tankstelle und auch ein gemütliches Cafe, das unpassenderweise "Safari" heißt.
Der Campingplatz ist schön und ruhig gelegen und Teil eines großen Komplexes mit Hütten und Hotel, sodass wir hier das nun nebelig feuchte Wetter gut in der Lobby mit Computerarbeit verbringen können.