Das man bei der Einreise nicht sicher sein kann, das einem Beamten etwas nicht passt. Wir hatten diesmal keine Probleme, einem Freund von mir wurde bei der Einreise nach Miami der Pass weggenommen und er verbrachte eine Stunde in einem verschlossenen Raum. Dann bekam er den Pass ohne Kommentar zurück und durfte einreisen. Und nein, mein Freund hat keinen arabischen Namen oder schaut irgendwie verdächtig aus.
Das man selbst in Motels jenseits der 100.-$ Dollar Grenze (zb. Comfort Inn) beim Frühstück von Papp- oder Styropor Teller isst, natürlich auch Papp oder Plastikbecher für Kaffee und Orangensaft. Es lebe der Müllberg! Das das Frühstück bei den Motels grundsätzlich bescheiden ist und oft nur aus Toast, Kaffee und vielleicht Orangensaft besteht, sollte man auch wissen.
Scheinbar muss alles in den USA “Big” sein um auch gut zu sein. So auch der Kaffee. Normalerweise eher dünn-schwach (siehe auch “Bier”), kann man auch immer wieder sehr guten Espresso bekommen. Bei der Mindestmenge von 12" oz (ca. ein doppelter Cappuccino) ist ein munterer Reisetag garantiert. Der freundliche ältere Herr, der das Kaffee im Ort Dinosaur betreibt, war besonders nett, denn nachdem er erfragt hatte, wo wir her sind, gab er uns echte Porzellan Kaffeetassen statt der Pappbecher. Der schlechteste Kaffee war einer wo dabei stand”we proudly serve Starbucks coffee” .Cappuccino kann auch hervorragend sein, aber kostet gleich einmal das doppelte. Bei einem kleinen Espresso in Europa bestellen die Amis wahrscheinlich die Lupe gleich mit.
Nach 6 Wochen Reise unsere Beobachtung: USA hat im Schnitt den dreifachen ökologischen Fußabdruck wie in Europa, der Lebensstandard ist trotzdem nur 50 %. Wenn man hinter die Fassaden schaut, sieht man oft Zustände, die eher an die 3. Welt als an die 1. Welt erinnern.
Klimaanlagen sind bei den hohen Temperaturen wie in Utah nötig, das aber die meisten in den Motels laut sind, ist ärgerlich. Rühmliche Ausnahme das Motel in Bluff, das mit einer Chemie freien, auf Wasserdampfbasis zentral agierenden , leisen Klimaanlage auskommt (dort gab es auch Teller und Tassen zum Frühstück).
Fürs Reisen braucht man eine Kühlbox, die nicht zu klein sein sollte, da ja auch Platz für das Eis sein muss. In Baumärkten (Hardware shops) kann man die ab 15.-$ bekommen. Eis kostet 2 - 3.-$ pro 3kg Bag, der aber meist nur für 24 Stunden, bei kühlen Temperaturen vielleicht auch für 48 Stunden reicht. Das Eis hat jede Tankstelle und Supermarkt und auch Campingplätze. Bekommt man also fast überall. Sogenannte “Thrift shops” sind Second Hand Läden, da lohnt es sich auch zu schauen, ob man was billig bekommt. Auch ein guter Platz, die paar Sachen loszuwerden, die man nicht mit nach Hause nehmen kann, von wegen Müllvermeidung.
Camper oder in den USA auch "RV" genannt sind unserer Meinung nach rausgeschmissenes Geld. Die Miete ist einmal schon teuer, der Benzinverbrauch liegt bei 25 Liter ( auch wenn die Gallone mit ca. 4.-$, ca. 0,80.-€/Liter billig erscheint, aber das summiert sich bei den weiten Strecken zu einem schmerzhaften Betrag). Die meisten RV´s sind viel zu groß, in den Nationalparks gibt es immer wieder Beschränkungen, die bei Picknickplätzen oder Scenic drives RV´s verbieten. Gratis stehenbleiben/übernachten kann man auf LKW Plätzen und den Parkplätzen von Walmart - sehr idyllisch. Da Camper in den USA auf Strom ausgelegt sind, braucht man sogenannte "Hookups", also einen Stromanschluss. Diese Plätze sind oft weit teurer als Zeltplätze (35-40.-$) und nach unserer Erfahrung nicht besonders einladend. Zeltplätze gibt es in weit besserer Auswahl, mit schönerer Lage und selbst wenn man sich fast dauernd ein Motel leistet kommt man mit einem Mietauto besser und billiger weg. Wir sind übrigens selbst begeisterte Camper, aber mit unserem eigenen Mercedes Camper vornehmlich in Europa.
Brot ist ein leidiges Thema, aber es geht doch ganz gut. Kleine Bäckereien oder große Supermärkte haben eine gute Auswahl. Dunkles Brot ist oft gesüßt, besser und billiger sind da Vollkornbagels.
Bier ist auch so eine Sache, "Bud" = Budweiser wird nach einem alten Witz so beschrieben: "what has making love in a canoe and Budweiser beer in common? - "both is fucking close to water"). Das Bier "Coors" hat uns recht gut geschmeckt, andere Sorten waren nach einem Schuss Zitrone gegen den Durst durchaus trinkbar.
Nicht zuviel Kleidung mitnehmen, jedes Motel hat Waschmaschinen.
Wifi/Wlan ist weit verbreitet, nur im Yellowstone Park gibt es keines, auch Handys funktionieren dort nur eingeschränkt.
Schnellfahren ist unüblich, wohl wegen der hohen Strafen, in NP gelten oft 35/45 Meilen als Höchstgeschwindigkeit, also genug Zeit einplanen. Vorsicht bei Baustellen dort gilt "double fine zone"= also doppelte Strafe oder gleich gesiebte Luft.
Die Amerikaner sind sehr freundlich und hören natürlich gerne wie gut es einem in den USA gefällt. Lange Gespräche sind aber nicht so willkommen. Das ist einfach nett gemeinter Smalltalk. Und gleich jemanden Kritik an den Kopf zu werfen ist sicher auch nicht sinnvoll.
Sicherheit: sehr gut, die Amis lassen oft ihre Autos mit offenem Fenster vor dem Supermarkt stehen, die ängstlichen versperren diese, aber lassen den Motor=die Klimaanlage laufen.
Naturschutz wird in den Nationalparks sehr ernst genommen, die Ranger haben Polizeigewalt und was die sagen hat man zu befolgen. Bei so vielen Besuchern ist es manchmal unvermeidlich, das es Regeln gibt, die einem nicht so passen, wie Zugangsbeschränkungen für bestimmte Gebiete, wo man nur ein Permit über eine Lotterie bekommt (alle Zahlen, nur die Gewinner bekommen das permit) gilt z.B. für the "Subway im Zion NP oder the "Wave".
kein Wunder, das jedes Jahr ein paar Touristen “auf die Hörner” genommen werden
Beste Reisezeit für den Westen: möglichst früh für UTAH, also März-Mai, Yellowstone ist schwierig, Ende Mai aber auch Ende Juli ! kann noch viel Schnee liegen, Ende Juni sind schon Ferien in vielen Bundesstaaten und die Campingplätze füllen sich rasch – viele Familien mit Kindern.Grundsätzlich auf Reisen eines der wichtigsten Utensilien: Ohrenstöpsel, die von Hansaplast funktionieren bei mir sehr gut. Man sollte sie ausprobieren und versuchen sich daran zu gewöhnen, mir haben sie auf lauten Campingplätzen oder in Berghütten, aber eben auch in amerikanischen Motels mit lauten Klimaanlagen die Nacht gerettet. Und im Flugzeug sind sie auch von Nutzen.
Yellowstone: feste Quartiere (Lodges) sind teuer und muss man ca. 1 Jahr im Voraus buchen, auch bei Campingplätzen ab Mitte Juni vorbuchen nötig und sinnvoll.
Tip: Old Faithful Lodge (nicht das vornehme Inn gemeint) hat ein Selbstbedienungsrestaurant mit überraschend günstigem Angebot. Auch kann man in den verschiedenen Bereichen gut Kaffee trinken, dazu einen Cookie und durchs Fenster auf den Old Faithful Geysir blicken. Wir haben gleich drei Stunden lang unsere Computerarbeit erledigt ohne gestört zu werden.
Das Wetter kann sehr unterschiedlich sein, wir hatten während einer Hitzewelle Ende Juni bis zu 100 Grad Fahrenheit, also 40 Grad Celsius, im Yellowstone NP immerhin noch an die 30 Grad und das auf gut 2500 m Seehöhe. Man kann um die Zeit aber auch genauso saukaltes Wetter knapp über dem Gefrierpunkt haben. Was bei Hitze noch dazukommt: Die Gelsen fühlten sich sauwohl und waren auf manchen Wanderungen eine echte Plage.
Autovermietung: Ich habe über Holiday Autos gebucht, was den Vorteil hat, das die nötigen Zusatzversicherungen schon dabei sind. Welchen Vermieter man bekommt ist allerdings vorab nicht klar. Wir hatten Alamo. Nach 20 Stunden on Tour von Wien bis Denver waren wir am Abend entsprechend müde. Der freundliche Mann am Schalter hat das versucht auszunützen. Er hat mir ein kostenpflichtiges Car upgrade untergejubelt indem er mich allerdings schlicht falsch informiert und belogen hat, denn ich habe sehr wohl gefragt, was die Positionen auf dem Contract bedeuten. Da wir noch im Sleep Inn übernachtet haben und ich am nächsten Morgen wieder fähig war klar zu denken, habe ich dann den Betrug gemerkt, bin zu Alamo gefahren und habe die Rücknahme des upgrades erwirkt. Das Grundübel war einmal das vor dem Memorial Day fast alle Autos vermietet waren und auch vorbestellte Autos einfach an andere Mieter vergeben wurden, in der Hoffnung, das man einen kostenpflichtigen Ersatz akzeptieren würde. Auch bei der Rückgabe des Autos war dann auf einmal wieder von einem Car upgrade die Rede, denn bei 6 Wochen Miete gibt es zwei contracts, der erste wurde bereinigt, der zweite nicht. Alles Zufall? Holiday Autos hat auf meine Kritik durchaus gut reagiert, sich entschuldigt und mir einen 50.-€ Gutschein als Ausgleich für meinen Ärger dazugegeben.
Ein Car upgrade ist übrigens kein wirklicher Vorteil, man gewinnt ein paar cm Innenraum, der GMC All Terrain war zwar mit ein paar Gimmicks ausgestattet, wie einer Rückfahrkamera, hat aber fast 11 Liter/100km verbraucht und war trotz permanenten Allrad im Gelände eher schlecht. Optimal wäre ein Toyota Rav 4 gewesen, der verbraucht weniger Sprit und ist im Gelände etwas besser.
Das Sleep Inn in Denver ist bezüglich Preis/Leistung in Ordnung, aber kein Kühlschrank oder Mikrowelle im Zimmer, und sehr bescheidenes Frühstück. Aber Gratis Shuttlebus und nicht weit entfernt das beste Steakhouse, das wir in den USA gefunden haben: “Outback” im australischen Design. Vor 19:00 gibt es 22” Bier um 4,.-$ und die Steaks, aber vor allem die Side Salads und das Brot sind echt gut. Auch der Preis ist unter dem Schnitt, denn unterwegs sahen wir viele Steakhouses, wo man 30.-$ für ein Steak berappt hätte. Da haben wir lieber im Supermarkt eingekauft und den Griller am Campground angeheizt. Übrigens, dein Campgroundplatz gilt als Privatbereich, da darf man auch im Freien ungestraft Bier trinken. Zb im Nepali Lokal in Estes Park/Rocky Mountains ist Alkohol nur im Lokal möglich, wer draußen sitzt sollte sich ein Mango Lassi bestellen, das ist auch verdammt gut. Und in manchen Lokalen in Estes Park trinkt man am besten Wasser, denn so gut das Bier vom Fass auch war, 9.-$ pro Glas ist einfach zu teuer.
Trinkwasser: Bekommt man zwar überall, so auch bei NP Visitor Centers oder in Restaurants (mit viel Eis), aber meist ist das Wasser chemisch behandelt und schmeckt wie direkt aus dem Swimmingpool. Ärgerlich ist das in Orten wie Jackson Hole oder Estes Park, die schließlich inmitten von Bergen liegen und eine gute Wasserversorgung haben sollten.
Eigene Wasserflaschen sind natürlich gut für die Umwelt, die von “Nalgene” sind geschmacksneutral, wobei auch hier gilt, wenn einmal ein schlechter Geschmack drin ist (durch schlechtes Wasser) hilft nur mehr ausspülen zb. mit Essiglösung. Einen “Platypus” Trinkbeutel hatten wir in Verwendung, der war aber bei weitem nicht geschmacksneutral, man hatte das Gefühl Plastik zu trinken.
Strom: Adapter nicht vergessen oder in den USA kaufen, Die Spannung von 110 Volt sollte kein Problem sein, alle modernen Ladegeräte sind universell und auch für 110 Volt geeignet. Wer viel mit dem Zelt reist, der sollte sich einen sogenannten Inverter mitnehmen, der aus 12 Volt 220 Volt macht. Nur nicht bei Conrad Elektronik kaufen, der war gleich nach dreimal Verwenden kaputt und es war nicht das erste Gerät von der Firma, das defekt war. Elektronikshops in den USA haben so etwas auch, kostet ungefähr 30.-$.
Wifi: ist mittlerweile weit verbreitet, fast jedes Motel und viel Cafes haben es gratis dabei. Während es in Restaurants unüblich ist, länger sitzenzubleiben, denn wer nichts mehr bestellt bekommt sofort die Rechnung, kann man in Cafes auch länger am Computer arbeiten und dabei nur einen Café trinken. Wenn man unsicher ist, vorher fragen ob das ok ist. Im Yellowstone Park gibt es kein Wifi, auch Telefone funktionieren oft nicht. Der in der Nähe von Mammoth Hot Springs gelegene Ort Gardiner hat gleich am Anfang ein nettes Cafe mit guten Cookies und freiem Wifi. Am Weg dorthin ein Badeplatz mit heißen Quellen (siehe unseren Reiseblog).
Foto-Technisches:
Das neue 70-200 Af-sG Vr f4 ist auf Reisen die erste Wahl. Bildqualität ist ident mit dem 70-200 f2,8, nur der Auto Fokus scheint in Kombination mit dem 1,4x Konverter etwas zur Ungenauigkeit zu neigen. Bildqualität ist aber auch mit dem Konverter sehr gut. Vorteil des viel besseren Nahabstands als das f2,8 Zoom, die f4 Optik eignet sich gut z.B. für Schmetterlingsfotos. Die Gewichtsersparnis von fast 700g (1610g zu 920 g) ist natürlich auch ein merkbarer Vorteil.