Donnerstag, 14.7.: Der Tag beginnt sehr sonnig, gemütliches Frühstück im Freien. Danach nach Namaskard, zuerst ein paar Fotos von den Schlammtöpfen, dann unsere Rundwanderung. Der Aufstieg ist stellenweise steiler und ausgesetzter, als ich es in Erinnerung habe. Vielleicht wird man aber auch nur feiger. Zum Glück hat Chris´ Stativ starke Spitzen als Pickelersatz. Die Aussicht ist gut, aber leider nicht mehr sonnig! Wir werfen danach noch einen Blick zur Krafla, aber dort beginnt es zu regnen. Nach der Mittagsjause ziehen wir uns deshalb auf den Campingplatz zurück. Abwarten, wie das Wetter sich entwickelt...
Die Zeit vergeht am Computer auch sehr schnell. Wir gehen ins Café bei den Dimmuborgir abendessen, die Empfehlung war gut: Alles schmeckt und ist auch reichlich. Wir futtern uns durchs Menü mit Suppe/Vorspeise (Lammschinken mit Heidelbeersauce), Forelle/Lamm und bei Chris geht sich auch noch ein Schokokuchen aus. Sogar eine Flasche Wein leisten wir uns, die eigentlich kaum teurer ist als bei uns in einem Restaurant. In etwa 10% mehr als bei uns kostet uns hier das Essen, es gibt aber auch teurere Lokale...
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Dimmuborgir-Myvatn | |
Inzwischen blinzelt die Sonne durch, ist aber nicht erfolgreich. Anschließend gehen wir noch baden in die „Nature Baths“ von Mývatn: Ein riesiges Becken im Lavafeld mit unterschiedlich (sehr) heißen Strömungen, in dem man herumwaten, schwimmen, suhlen kann. Wir halten es – ohne Aussicht, da Nebel – gut eine Stunde lang aus. Wie bei allen isländischen Freibädern gibt es außerhalb des Beckens keine Aufenthaltsmöglichkeit. Es ist aber ohnehin schon spät geworden (das Bad hat bis Mitternacht offen).
Freitag, 15. 7.: Es ist bewölkt, aber nicht unfreundlich. Wir marschieren gleich vom Campingplatz weg zu unserer Runde durchs Lavafeld: Man kommt dabei zu zwei mit Wasser gefüllten Spalten. Die erste ist schon stark abgekühlt, es dampft nicht mehr, die zweite ist nun schon zum Baden geeignet, sie soll in etwa 42° haben, man kann inzwischen auch mit dem Auto dort zufahren. Wir werden statt dessen von oben nass, weil wir in einen Regenschauer kommen. Die Runde ist kurz, wir verteilen unser nasses Gewand im Auto und machen Mittagspause. Danach machen wir uns auf Internet-Suche. Die Cafeteria des Bades erweist sich als ungemütlich und technisch nicht funktionsfähig, weshalb wir schließlich im „Kuhstall-Café“ landen (Stanglwirt auf Isländisch). Das Lokal ist nett und freundlich, das Netz funktioniert und so essen wir nochmals auswärts – die Kleinigkeiten hier (Quiche, Crèpes) sind fein und ausreichend. Anschließend haben sich die Wolken wieder etwas gelichtet, sodass wir als „Abendspaziergang“ durch die Dimmuborgir-Lavafelsen und auf den Aschkrater Hverfall marschieren, wobei wir auf die große Kameraausrüstung verzichten und so recht schnell sind. Die Stimmung ist gut, die Aussicht weniger.
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Aschkrater Hverfjall |
Samstag, 16.7.: Wie von der Wettervorhersage gezeigt, ist es in dieser Gegend immer noch bewölkt, der Nebel hängt hier eher tief. Wir beschließen unsere Reise eher Richtung Süden zu verlegen. Ein Hügel fehlt hier allerdings noch, weshalb wir den Aussichtsberg Vindbelgjarfall im Eiltempo besteigen, es fällt unter „Arbeit“ und Training, da der Gipfel in dichten Nebel gehüllt ist und es auch wieder ein bisschen regnet. Unsere Regenkleidung bewährt sich, trockenes Wetter wäre trotzdem schöner. Weiter geht es nach Akureyri, wo bereits die Sonne scheint, allerdings kalter Nordwind bläst. Wir nehmen in unserem Lieblingslokal Bautinn einen kleinen Lunch zu uns (Suppe, Brot und Salat vom Buffet so viel man will um ca. 10€).
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Akureyri |
Danach gehen wir ein bisschen bummeln und finden schließlich wieder Internet im Buchladen. Das Wetter scheint weiterhin im Süden besser zu sein, weshalb wir danach noch rund 300 km am Stück durchfahren. Wir landen beim kleinen Krater Grabrok neben der Feriensiedlung Bifröst und übernachten dort neben dem Golfplatz. Es ist klar und trocken. (P.S: In Island gibt es neben jedem Dorf einen Golfplatz...)
Sonntag, 17.7.: Bei schönem Wetter, aber kräftigem Nordwind fahren wir Richtung Húsafell. Auf dem Weg kommen wir an Islands größter heißer Quelle vorbei und in Reykholt, wo der Dichter Snorri Sturluson im Mittelalter lebte – der hatte damals auch schon ein schönes Badebecken.
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Zum Baden zu Heiß! |
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Das einzige aus dem Mittelalter erhaltene "Bauwerk" Islands |
Die Hraunarfossar – die hübsche Wasserfallreihe, die aus dem Lavafeld in den Gletscherfluss fällt – schauen wir uns wieder einmal an, zum Fotografieren muss man sich aber schon auf den Bauch legen, so kräftig ist der Wind hier, dafür gibt es tolle Fernsicht und strahlenden Sonnenschein.
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Hraunfossar und Eiriksjökull |
Nach der Mittagsjause suchen wir uns noch einen Wandervorschlag des örtlichen Touristenbüros, der sich sehr lohnt: Zuerst kommen wir zum Atelier eines Künstlers, der faszinierende Gesichter aus dem Stein gemeißelt hat, dann führt ein Lehrpfad zu verfallenen Gebäuden und einer Fuchsfalle, die allerdings wie ein Steinhaufen ausschaut. Entlang einer bunten Schlucht geht es bergauf, bis man ein Tourenbuch und eine Aussichtsbank erreicht. Wie empfohlen gehen wir von hier einfach weiter, nun allerdings weglos. Das Gelände ist aber einfach und gut eine halbe Stunde später stehen wir auf einem Hochplateau und haben einen Gletscher vor uns und eine tolle Aussicht! Auf der anderen Seite der Schlucht geht es auf Schafspfaden wieder bergab. Bei guter Sicht eine absolut lohnende Runde! Eigentlich würde das Tagesprogramm schon reichen, aber Christian will noch zu den Lavahöhlen, an die ich mich nur dunkel (sind ja auch Höhlen) erinnern kann. Lohnend ist die Fahrt auf holpriger Piste, da man schöne Blicke ins Hochland – Gletscher mit Regenbogen – hat. Bei der Ishellir weiß ich wieder, warum ich sie verdrängt habe: Man klettert über wackelige Lavabrocken in ein finsteres Loch, wo es so gut wie nichts zu sehen gibt. Was man sehen kann, hat Christian mit zwei Blitzen doch irgendwie auf ein Bild gebracht … Zurück von diesem Abstecher ist Erholung nötig – wir gehen ins hübsche Thermalbad von Húsafell, danach suchen wir uns ein schönes Plätzchen am Fluss, wo es ein spätes Chili con Carne gibt.
Montag, 18.7.: Bei aufgelockertem Wetter geht es weiter Richtung Südwesten. Endlich entdecken wir ein paar Pferdchen, die malerisch in einer Blumenwiese grasen!
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Danach folgt ein Einkaufsstopp in Borgarnes, ehe es weiter auf die Snaefellsnes geht. Nach einer Jause wandern wir zum schönen Krater Eldborg – los gehen wir bei Sonne, doch bald holt uns der obligate Regenschauer ein. Mit einiger Geduld warten wir oben am Kraterrand das Nachlassen des Regens ab, damit wir auch fotografieren können. Dafür ist es so warm, dass wir beim Zurückgehen trocknen. Heute ist ein kürzeres Tagesprogramm geplant und nach nur einem weiteren Fotostopp (Basaltsäulen) bleiben wir bei einem Schul-Hotel mit Campingplatz: Café, Internet-Zugang und Bad inklusive. Sehr praktischer Platz. Einige Stunden Arbeit am Computer gehen hier wieder leichter! Das Wetter schaut freundlich aus, man sieht am Abend den Gletscher Snaefell im Licht glänzen!
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