Gleich vorneweg, der Bus steht ab sofort zum Verkauf.
Anfang Juli waren wir doch überrascht, als unser Mechaniker, der mit unserem Mercedes 307 D Campingbus vertraut ist, meinte, da geht kein Pickerl mehr ohne gröbere Reparaturen.
Kompakte Maße, nur 525 cm lang und 180 cm breit, Höhe 250 cm |
Gut, bei einem Baujahr 1986 darf man sich nicht wundern, wenn das Basisfahrzeug immer wieder einmal etwas Pflege braucht. Die Rostschäden auf den Seitenschwellern und ein kleines Loch beim Radkasten hätten uns jetzt auch nicht verunsichert, das ließe sich recht kostengünstig beheben. Dass der Motor ölig ist, war auch klar, schließlich habe ich im Herbst 2020 bei Pappas eine Motordichtung tauschen lassen, genau aus dem Grund. Aber jetzt fängt es halt auch an anderen Stellen an, noch rinnt nichts, aber es ist abzusehen, dass der Motor über kurz oder lang mehr als ein kosmetisches Service brauchen wird. Dabei hat er nur läppische 290 000 km auf dem Tacho, für einen einfachen Dieselmotor eigentlich noch lang kein Grund zum Aufgeben.
Der Wagen wurde vor acht Jahren in einer Werkstatt komplett zerlegt, Sandgestrahlt und neu lackiert. Dabei wurde auch die Schiebetür mit neuem Blech versehen. Deswegen hat er außer bei den Seitenschwellern keine nennenswerten Rostschäden.
Angedacht war ein Neukauf oder ein wenig Gebrauchter ja schon seit einiger Zeit. Gabis Freijahr 2020/21 wollten wir aber noch ausgiebig für Reisen mit unserem "Alten" nutzen. Die Pandemie hat uns da zu Planänderungen gezwungen, obwohl wir im Sommer 2020 zehn Wochen in Island waren, gingen dann andere Pläne, wie Portugal und Marokko im Frühjahr 2021 nicht. Schade, denn für raue Straßen wäre unser robuster Bus gerade richtig gewesen.
Aber, wie ein lieber Freund sinngemäß meinte: "Wenn du noch lange mit einem Neukauf wartest, rennt der Bus länger als du!" Ok, ich werde im Dezember 60, ein Bus sollte so 20 Jahre halten und ob ich mit 80 noch Vollgas gebe, ist ja wirklich die Frage.
Gekauft haben wir den Bus vor 15 Jahren auf der Tullner Messe mit 120 000 km. Er war halb fertig von privat ausgebaut, aber wir mussten noch vieles ergänzen, vor allem bei der Elektrik. Da war es schon hilfreich, dass ich schon einen Campingbus selbst ausgebaut hatte, einen Mitsubishi L300, schön kompakt, aber eben keine Stehhöhe, was uns dann doch zu unbequem wurde. Der Mercedes ist eigentlich ein Raumwunder, obwohl er nur 525 cm lang und ca. 180 cm breit ist, hat er von der nutzbaren Innenraumlänge etwas mehr Platz als ein moderner Fiat Ducato mit 540 cm. Erst die 6m-Busse sind da wieder geräumiger. Und auch die Höhe von 250 cm ist moderat, trotzdem gibt es innen eine ausreichende Stehhöhe. Da wir nicht übergroß sind, ist das Querbett mit 178cm x 140cm ausreichend und Dank Lattenrost bequem. Der Bus ist allerdings mit fixen Sesseln und Tisch nur für zwei Personen geeignet, der Fahrerraum ist abgetrennt, vor allem aus thermischen Gründen. Durch die gute Isolierung kann die kleine Truma Gasheizung auch bei Minustemperaturen den Wagen gut erwärmen.
Dusche und WC sind auch an Bord und hinter einer cleveren Schrankkonstruktion verborgen. Funktional, aber Basic. Für uns, die auf Reisen auch noch manchmal im Zelt schlafen, ist das kein Problem, für die, die ein fahrendes Hotel suchen, sicher der falsche Ansatz.
Keine Elektronik, die Rückfahrkamera ist nachträglich eingebaut, einen Blaupunkt Radio gibt es auch |
Tür zu und der Schuhraum wird sichtbar, gut isolieren tut sie auch. |
In einem Sitz war ein Tresor für meine Fotoausrüstung, der ist aber in den neuen Bus hinübergewandert. In den zweiten Sitz passen drei 5l Frischwasserkanister für das Tee/Trinkwasser hinein plus ein paar Weinflaschen. Gut isoliert ist der Aufbewahrungsbereich auch. Die Tür in der Mitte unter dem Bett ist groß genug um die Standard Boxen, wovon drei nebeneinander Platz haben, herauszunehmen. Eine zweite Dreierreihe ist über die Hecktüren erreichbar.
Unter dem Bett gibt es nocheinmal viel Stauraum |
Der Wagen ist für längere Reisen ausgelegt, 2x 10 kg Gas-Kunststoff-Leichtflaschen, da muss man schon viel kochen, kühlen und heizen, um die leer zu kriegen. Eine 95 Ah Gelbatterie, ziemlich neu samt Ladebooster, dazu noch ein Solarpanel samt Laderegler, leider nur 50 Watt peak, die Dinger waren vor 13 Jahren noch verdammt teuer. Ein Kühlschrank, der mit 220 Volt, 12 Volt und Gas funktioniert. Viel Stauraum unter dem Bett, aber auch Kästen, Schubladen und viele Fächer.