Dienstag, 2. August 2011

Island6


Donnerstag, 28.7.: Nach einem Gespräch mit Rangerin Linda brechen wir gegen Mittag auf, einzelne Sonnenspots sind zu bemerken! Mit einigen Fotostopps fahren wir Richtung Latrabjarg. Das Aussteigen bei einem Schiffswrack ist insofern nicht sehr schlau, als wir von einem unauffälligen Regenschauer in Minuten ordentlich nass werden!


Bis wir vorne beim Leuchtturm sind, wird es aber allmählich trocken. Nach einer kleinen Jause marschieren wir los. Zur Vogelbeobachtung ist das erste Stück am interessantesten, auch hat man hier schöne Blicke auf die Klippen. Wir gehen etwa eine Stunde bergauf, bis man – bei mäßiger Sicht nur zu erahnende – Blicke nach Osten hat. Die Wanderung ist aber sehr schön, da das Licht angenehm ist, und man nur Schafe, Vögel und das rauschende Meer sieht (der Wind ist nämlich kräftig). Zurück beim Parkplatz beschäftigen wir uns noch einige Zeit damit, die putzigen Papageitaucher zu fotografieren, wenn möglich auch im Flug. Insgesamt wieder ein schönes Erlebnis!





Wir fahren noch die Halbinsel zurück, die Straße ist zwar nicht so schlecht, es dauert aber doch. Übernachtung neben dem Schiffswrack; in der Nacht recht stürmisch und Regen.

Freitag, 29.7.: Für heute war das Wetter am schlechtesten angesagt, und das scheint zu stimmen. Nach einigen zaghaften Aufhellungen am Morgen bei Patreksfjördur (Einkauf, Frühstück, Tanken, Autowaschen – eh sinnlos) beginnt es bald zu regnen. Schade um die Strecke, die landschaftlich reizvoll ist. Gegen Mittag stoppen wir in Budadalur, das hübsch am Fjord liegt und stärken uns mit Suppe (ausgezeichnete Meeresfrüchtesuppe!). Danach fahren wir bei zunehmend kräftigem Regen auf stellenweise sehr schlechter Straße (es ist dies aber die Hauptverbindung in dieser Gegend...) weiter bis zum Dynjandifoss. Hier warten wir wieder ab, doch anscheinend will es nicht wirklich trockener werden...
Erst am Abend gibt es Regenpausen. Schließlich nützen wir die Gelegenheit, den Wasserfall mit Langzeitbelichtung zu fotografieren und laufen zwischen 9 und ½ 11 Uhr herum. Der Aufstiegsweg ist gut hergerichtet und kurz. Es ist wirklich keine richtige Wanderung, aber als Spaziergang geht es wohl durch.




Samstag, 30.7.: Schönes Wetter! Wir fahren rechtzeitig los. Erster Stopp ist in Hesteyri, wo es ein kleines Museum in schöner Lage gibt – Fotomotive und Waffeln. Danach geht’s wieder über den Berg nach Thingerey, die Sicht ist erfreulich. Ein Stück später unternehmen wir eine Wanderung auf einen Aussichtsberg (Myrarfjall), der sich als sehr leicht zu besteigen erweist. Es gibt großteils einen Weg und ein Gipfelbuch. Wir sind wieder zufrieden. Wieder im Tal schauen wir uns einen kleinen botanischen Garten an, gleich im selben Tal. Das ist eine Rarität in Island! Man sieht aber, dass Blumen sehr wohl gedeihen. Endlich ist es schön warm.




Weiterfahrt nach Isafjördur, Einkauf, Tanken, Autowaschen, Touristinfo.
In Isarfjördur tragen sogar die Bäume Pullover
Dort erfahren wir, dass es nach wie vor keine Wanderwege in der Umgebung gibt, dafür ein neues Polarfuchszentrum in Sudavik, dem Nachbarort. Dort verbringen wir dann einige Zeit, da die Führung durch das kleine Museum, das in einem sehr alten Holzhaus aus Norwegen untergebracht ist, sehr ausführlich ist. Die Gründerin des Zentrums, eine junge Biologin, erklärt alles sehr gut. In einem Gehege schlafen zwei sehr kleine junge Polarfüchse. Es tut uns nun sehr leid, dass aus Hornstrandir derzeit nichts wird, da die Wettervorhersage sehr schlecht ist. Wir bekommen aber den Tipp, dass wir auf der nächsten Halbinsel Füchse sehen könnten, weil der dortige Landbesitzer die Jagd verboten hat.


verlassene Farm in den Westfjorden



So fahren wir schließlich einen holprigen Privatweg knapp am Meer entlang bis zu einem Häuschen. Von dort wandern wir eine gute Stunde weiter und sehen uns um. Leider lässt sich kein Fuchsschwanz sehen, allerdings sehen wir einen Adler. Der schöne Weg im Abendlicht macht trotz des eher schweren Fotorucksacks Spaß. Zurück sind wir dann gegen ½ 12 Uhr in der Nacht, das wird ein spätes Abendessen (Koteletts).

Sonntag, 31.7.: Sehr schönes Wetter am Morgen! Erfreut brechen wir auf. Gleich auf der nächsten Halbinsel bietet sich eine gute Gelegenheit, Robben  zu sehen und zu fotografieren. Danach kurzer Waffel-Stopp bei einem urigen Fischerhäuschen (Litlibaer).



Anschließend fahren wir eine Zeitlang die Fjorde entlang bis ins Tal Heydalur. Dort hoffen wir eine Wandermöglichkeit zu entdecken, da es Hotel, Zeltplatz, Bad usw. gibt. Leider kriegen wir nicht einmal widerspruchsfreie Informationen. Lohnend ist der Stopp jedoch wegen eines sehr schön heißen natürlichen Badebeckens, das wir im warmen Sonnenschein genießen. Weiter geht es nach Reykjanes, wo direkt am Strand heiße Quellen entspringen. Der Ort wirkt jedoch wegen des sehr verfallenen Hotelkomplexes etwas düster. Auch ziehen Wolken auf und es wird windig.

Hotel in Heydalur


Nach einer kleinen Stärkung im Auto geht’s weiter zum Kaldalon. Die Schotterpiste dorthin ist nicht besser geworden, Wellblech, langwierig. Etwa um ½ 6 Uhr abends marschieren wir bei sehr kräftigem Gegenwind los. Der Weg ist besser als früher, aber es ist mehr Wasser, sodass es mühsamer ist, die vielen Bäche zu überqueren. Dafür bietet das grüne Quellmoos schöne Motive, wenn man auch beim Fotografieren fast an der Kamera anfriert. Nach etwas mehr als einer Stunde Gehzeit (ist uns aber länger vorgekommen), haben wir den Talschluss erreicht und blicken auf die Gletscherzunge, die – wie zu erwarten – seit 1994 deutlich weniger geworden ist.

Kaldalon -"Kaltes Haff"

Gabi bei ihrer "Lieblingsbeschäftigung", dem Queren von Flüssen




Zurück beim Auto sind wir dann gegen 9 Uhr abends. Wir holpern noch ein Stück weiter, wo es bei einem Hof ein Café und einen Campingplatz gibt. Diese Menschen müssen schließlich auch von etwas leben – deshalb nehmen wir Kaffee und Kuchen als Vorspeise, dann gibt es noch ein spätes Chili con Carne, das wir uns aber verdient haben.


Montag, 1.8.: Das Wetter ist aufgelockert, aber der Wind pfeift heftig und äußerst unangenehm. Wir haben auch ein Stück Fahrt zu bewältigen. Am frühen Nachmittag sind wir in Laugarholl, aber auch dort bietet sich keine Wanderung, denn die Mitarbeiterin des Hotels, mit der wir plaudern erzählt uns, dass sie sich auf der Rundtour, die auf der Karte empfohlen ist, schon selbst verlaufen hat. Solche Touren müssen wir nicht unbedingt publizieren, am Ende fällt dann einer in die Schlucht...
Wir fahren weiter an der schönen Küste entlang nach Drangsnes. Während Chris eine Schlafpause einlegt, teste ich die hübschen Pools, die es kostenlos direkt am Hafen gibt. Praktisch ist auch die gute Dusche daneben, endlich wieder einmal Haarewaschen möglich! Gegen Abend sind wir dann in Holmavik, wo wir es uns am Hafen gemütlich machen und wieder einmal essen gehen wollen.
Das erweist sich als gute Idee, das Essen ist ausgezeichnet, Chris isst Huhn mit einer guten Orangensauce, ich habe den Salzfisch, der gar nicht salzig schmeckt, werde ihn selbst einmal kaufen und ausprobieren.

Dienstag, 2.8.: Es beginnt, wie vorhergesagt, zu regnen. Wir schauen uns das Museum für Hexerei an, das sehr interessant ist, da die Verfolgung von Hexern hier in Island anders war als in Europa.
Anschließend widmen wir uns unserer Arbeit am Computer.

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