Wir haben uns noch eine frühe Bootstour im Donaudelta gegönnt. Also sind wir um 5 Uhr aufgestanden, um 6 Uhr zum Boot und dann gut drei Stunden rumgefahren. Diesmal eine exklusive Tour für uns, da wohl alle anderen Gäste noch geschlafen haben - vor allem die Polen neben unserem Camper, die in der Nacht ganze Wälder niedergesägt haben. Passenderweise haben sie auf ihren Geländewagen "Expedition Rumänien" Kleber drauf - aber die Autos schauen verdächtig sauber aus. Wir haben sie übrigens am Abend wieder gesehen, diesmal zum Glück in ausreichenden Abstand auf dem Campingplatz an der Schwarzmeerküste bei Constanta, wo wir uns ein paar Stunden Pause am Meer gönnten - die Polen haben ein Zeltlager aufgebaut, das nach längeren Aufenthalt schließen läßt. Naja, ist auch abenteuerlich am Strand in Rumänien. Nicht wirklich, der Strand ist sauber, das Wasser zu warm mit um die 30 Grad, da es hier weit flach und sandig hineingeht und die Anlage, als eine von vielen, ist neu und sauber, aber eben wie jeder Großcamping an einer endlosen Sandstrandküste.
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Frösche gibt es Millionen im Donaudelta, was Vögel wie Storch und Reiher freut |
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Silberreiher im Flug, Gabis "Meisterschuß" |
Heute Donnerstag waren wir nach kurzem morgendlichen Bad brav und sind in das Zentrum von Constanta gefahren. Das archäologische Museum ist sehr sehenswert, vor allem die Schatzkammer hat einige erlesene Stücke. Das Restaurant gegenüber war auch sehr gut. Der Rest der Stadt ist aber zum Vergessen. Nichts renoviert, Plattenbauten und die wenigen schönen alten Häuser verfallen und vergammeln.
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Ovid wurde hierher, ans damalige Ende der römischen Welt, in die Verbannung geschickt |
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das ehemalige Casino von Constanta verfällt |
Statt direkt nach Bukarest zu fahren, haben wir noch den Umweg über das Trajan Trophäum gemacht. Eigentlich zum Teil eine Rekonstruktion, ist es doch sehr beeindruckend. Die originalen Friese sind komplett in einem Museum ausgestellt.
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Das Trajan Trophäum (Siegesdenkmal über die Daker) |
Die Fahrt zur Autobahn führt uns dann entlang der Donau und eben über eines der wenigen fertigen Autobahnstücke nach Bukarest. Die Stadt hat ja auf mich einen eigenartigen Eindruck hinterlassen, als ich hier 1990 durch einen Tagesausflug vom Donauschiff "Mozart" vorbeikam. Da war der Umsturz noch frisch, die Straßenbahnen Schrott, die Leute verzweifelt ob der politischen Unsicherheit und die Straßen leer, weil fast niemand ein Auto hatte. Heute sind die Straßen voll, natürlich mit vielen SUF´s, die Leute gut drauf und freundlich und die Stadt noch immer so häßlich, wie ich sie in Erinnerung hatte. Leicht war es nicht, den einzigen Stadtcamping von Bukarest zu finden, der idyllisch im Wald gelegen ist - flankiert von einer durchaus befahrenen Straße und dem angrenzenden Inlands Flughafen. Ob so vielen Bonuspunkten ist er auch der teuerste bisher, umgerechnet 20.-€.
Das Wetter war heute überraschend wechselhaft, auch gewittrig. Da die nächsten Tage gar nicht so gut für das Gebiet im Südwesten, an der bulgarisch-Rumänischen Grenze aussieht, werden wir Morgen entscheiden wie es weitergeht.
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