Bis jetzt waren die Tage in Rumänien sehr schön, vor allem die netten Leute, die schöne Landschaft, die vielen tollen Kulturdenkmäler und natürlich auch die günstigen Preise haben uns die Reise sehr angenehm gemacht. Schade, dass gerade bei der Ausreise das Bild getrübt wurde. Um nach Bulgarien zu kommen mußten wir bei Calafat nach Vidin über die Donau - per Fähre. Bei der letzten Tankstelle hatten wir noch vermeintlich überschüssige 100 Lei vertankt. Bei der Einfahrt zum Hafen ein Schranken, wo 11 € zu zahlen sind. Wir verwenden unseren restlichen 40 Lei und ein paar Euro um wie wir glauben, das Fährticket zu bezahlen. Dann eine Kontrolle unseres Autos und Paßkontrolle (wir fahren von einem EU Land in das andere ?). Dann der Hinweis: Wir müssen noch Schiffs Tax zahlen. Eine durchaus freundliche Dame am Schalter erklärt mir, dass die Überfahrt 221 Lei kostet (das sind gut 50 € !), die 11 € waren nur die „Hafengebühr“.
Natürlich nur Bargeld, da sie keine Kreditkarten annehmen kann. Also zurück ins Zentrum, Geld abheben, zähneknirschend den Wucherpreis bezahlt. Passenderweise geht derweilen ein Gewitter über uns nieder. Die letzten 20 Lei sinnvoll bei einem kleinen „Magazin Mixt“ in zwei Weinflaschen investiert. Dann auf die Fähre gewartet. Die ist natürlich keine Luxusvariante mit All Inclusive Bar und Buffet, sondern alt und schäbig wie die meisten Fähren hier, aber sie bringt uns sicher über die Donau. Drüben in Bulgarien angekommen, geht der Spaß weiter, erst muß man prinzipiell eine Vignette kaufen, „Straßenbenützungsgebühr“ wird das genannt. Leider hatte ich gelesen, dass es nur Monats und Jahresvignetten gibt, sodaß ich nicht nach der günstigeren Wochenvignette frage. Naja, 7 € Unterschied kann ich gerade noch verschmerzen. Bei der neuerlichen Paßkontrolle dann noch 3€ „Kopfgeld“ und dann können wir endlich unserem Ziel entgegenfahren, nicht ohne uns vorher das „reizende“ Städtchen Vidin kurz anzusehen, allerdings nur um einen Bankomaten zu finden.
Jetzt wird sich so mancher denken, da haben sich die Rumänen aber ein schönes Körberlgeld gemacht. Nun wir bekamen für jede Zahlung eine ordentliche Quittung, auf der der Preis richtig ausgewiesen war und wir haben auch nicht für LKW samt Anhänger +2 Personen bezahlt, sondern für Microbus (195 Lei) + 2 Personen. Und zwei Österreichern die wir hier in Bulgarien am Campingplatz getroffen haben, ist es genauso gegangen. Nur zum Vergleich: die Fähre in Tulcea über die Donau hat uns nicht einmal 30 Lei gekostet, sämtliche Gebühren bei unserer Überfahrt nach Bulgarien machten so an die 340 Lei aus !
Die Strecke nach Belogradcik war dann zum Glück recht gut in Schuß und bis wir im Ort angekommen waren, war auch das Regenwetter vorbei. Eine schöne Abendstimmung bot noch einen versöhnlichen Abschluß dieses unangenehmen Reisetages. All die Mühen für ein paar Felsen ? Zum Glück nicht. Das Gebiet um Belogradcik ist berühmt für seine bizarr geformten roten Felsen und die dazwischen liegende „Weiße Burg“. Das ganze Gebiet hat allerdings eine Ausdehnung von 30 x 3 km und bietet tolle Fotomotive, die sehr gut auf markierten Wanderwegen zu erreichen sind.
Die Felsen von Belogradcik |
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