Freitag, 17. Februar 2017

Island im Winter-Teil2

Donnerstag, 9.2.: 
Wir schlafen doch wieder etwas länger und lassen uns in der Früh auch beim Frühstück Zeit, da es ziemlich grau ist. 
Zumindest regnet es nicht. Zuerst fahren wir zu dem Inselberg östlich von Vik beschildert als Hjörleifshöfði. Man kann dort auch eine Wanderung machen, aber der Hügel ist oben im Nebel. Mit 4x4 kann man weiter fast rundherum fahren oder hinaus Richtung Meer über weiten schwarzen Sand. Die Felsen mit Nebel sind recht beeindruckend, auch eine kleine Tuffsteinhöhle gibt es (beliebter Lagerfeuerplatz). Also finden wir auch hier ein paar Fotomotive.


Danach fahren wir Richtung Thakgil; die Straße ist nicht gesperrt, wird aber nach der ersten Geländestufe recht schlammig und tief, sodass wir rechtzeitig wenden. Ein längerer Fotostopp bei den schönen Tuffformationen zahlt sich aus, hier stört das graue Wetter nicht so sehr, obwohl etwas Aussicht oder Schnee auch nett wären. Als wir ins Auto einsteigen, beginnt es zu regnen.


In Vik tanken wir, gehen shoppen (Icewear-Geschäft) – aber natürlich sind die Wollsachen inzwischen auch entsprechend teuer; Handschuhe und eine zum Anorak passende Haube sind aber drin. Dann kaufen wir fürs Essen ein. Im Quartier machen wir uns Salat mit Hühnerstreifen, trinken Kaffee und lesen und schauen in den Regen. Gegen vier Uhr scheint es nachzulassen. Wir wollen eigentlich auf den Hausberg hinauffahren, aber hier ist die Straße gesperrt, deshalb fahren wir noch einmal nach Dyrholaey. Die Berge im Hintergrund sind ein bisschen angezuckert, aber leider reißen die Wolken nicht auf. Die Wogen am Kap sind aber äußerst beeindruckend, also weitere Fotomotive.
So halten wir doch wieder bis zur Dämmerung durch. Abendessen (Hühnchen mit Reis und Karotten, selbst gekocht) und längeres Plaudern mit anderen Reisenden. Ein nicht unangenehmer Tag trotz äußerst bescheidenen Wetters.

Freitag, 10.2.: 
Heute kommen wir eher auf, da es ein bisschen lichter ausschaut und nicht regnet. Nach dem Frühstück  und noch ein bisschen Plaudern geht es los – Richtung Westen. Der Himmel zeigt große Wolkenlöcher! Wir fahren zuerst zum Solheimjökull, einer Gletscherzunge des Myrdaljökull, zu der es eine ziemlich neue, asphaltierte Zufahrt gibt. Ein riesiger Parkplatz zeigt wieder einmal die Dimensionen des Geschäfts. Um diese Zeit sind wir ziemlich die Ersten, die zur Gletscherzunge spazieren, ein breiter Weg, ca. 15 Minuten. Schön ist hier vor allem der Abbruch des Eises, man kommt ganz nahe heran und kann auch leicht auf den Gletscher hinauf, weshalb sich eine halbe Stunde später die Karawane nähert und eine Gruppe nach der anderen eingewiesen wird und losmarschiert. Der Anblick von Leuten in Leggins, Turnschuhen und Steigeisen ist grauenhaft. Trotzdem ist das ein absolut lohnender Abstecher, vor allem weil auch die Berge endlich einmal in der Sonne sind – und oben liegt ja schon Schnee. 


Wir müssen natürlich auch das Gletschercafé anschauen (ein WC ist auch praktisch), das innen ganz nett ist, weshalb wir Kaffee und ein gemeinsames Croissant genießen. Eine lange Pause wollen wir nicht – die Sonne scheint!


So bieten sich dann an der Strecke vorbei an Skogar wirklich wunderschöne Blicke auf die Berge (Eyjafjallajökull). 


Wir machen einen Abstecher auf der 242 ins Tal Seljavellir , dort war früher ein öffentliches Bad (möglicherweise waren wir hier schon mal baden); dahinter kann man zu einem Badebecken wandern. Wir heben uns den Ausflug doch für den Sommer auf, da das Licht zum weiteren Fotografieren reizt. Die Landschaft ist wunderschön hier. Auch eine Weide mit Islandpferden bietet uns noch Fotomotive und zutrauliche Pferdchen. Und das bei angenehmer Sonnenwärme – die Lufttemperatur ist nämlich nicht so hoch. 
Bitte recht freundlich!
Und dann die Bildkontrolle, dem Pferdchen hat es gefallen!

Wir fahren dann noch einmal nach Fljotsdalur, dabei gibt es sogar einen kurzen Schneeschauer, dann scheint aber auch wieder die Sonne, sodass es auch hier tolle Panoramablicke gibt. Die Piste ist gesperrt, wir versuchen es ein Stück, aber es ist schon recht viel Wasser auf der Straße, sodass eine Weiterfahrt erstens sehr weit und zweitens nicht sinnvoll erscheint. 
Die Jugendherberge vor frisch verschneiten Bergen

Bei der Fahrt hinaus nach Hvollsvöllur sehen wir rechts ein Hinweisschild zum Thrihyrningur, es geht gut 8km auf einer guten Schotterstraße vorwiegend durch schönes Weideland – rechts erhebt sich der Berg (heißt Dreiecksberg, was gut passt). Wir wenden dann an der Furt, die aber durchaus passabel wäre, doch scheint die Straße danach nicht mehr weit zu führen. Bei der Furt (aber auf der anderen Seite) gibt es einen Picknickplatz, von wo ein Anstieg auf den Berg zu führen scheint – ein weiterer interessanter Punkt!
Bei der Rück- und Weiterfahrt verschlechtert sich das Wetter wieder, auch sind wir inzwischen ziemlich hungrig. Dennoch machen wir noch einen sehr kurzen Abstecher zum Urriðafoss, der durchaus sehenswert ist. Dann sind wir bald in Selfoss und fallen hungrig ins Café Krus ein. Wir gönnen uns Suppe, einmal das Fischgericht (hauptsächlich für mich) und eine Torte (hauptsächlich für Chris) und Kaffee. Wir werden sehr gut satt und es schmeckt auch wieder vorzüglich. 
Viel Wasser und wenig Schnee

Unser Gästehaus ist gleich gefunden, es ist im Vergleich zum letzten sehr unpersönlich, dafür ganz modern, das Zimmer ist riesengroß mit eigenem Badezimmer und draußen gibt es einen Hotpot, das Wasser hat 40° , das kann man gerade aushalten. Wir lassen uns einmal ordentlich aufheizen.
Bisher der schönste Tag vom Wetter her und auch wieder ein paar neue Punkte dabei!
Samstag, 11.2.: Heute sollte das Wetter noch einmal passabel sein, was aber dann doch nicht ganz stimmt. Wir machen eine Runde im Bereich des „Golden Circle“, allerdings ohne die berühmten Highhligts, die ja vollständig überlaufen sind. Unser erster Stopp ist der Krater Kerið, nicht weit von Selfoss entfernt. Die Sehenswürdigkeit ist touristisch erschlossen, inclusive einem Eintritt, aber sehenswert, da im Krater ein kleiner See ist. Leider ergibt sich keine besondere Lichtstimmung.


Danach fahren wir nach Fluðir; dort suchen wir zunächst nach der noch  urigen Badestelle bei Hruni, die finden wir zwar, aber sie ist mit einer Gruppe Jugendlicher gut besucht, sodass wir uns nicht dazudrängen. 
In dem kleinen Pool war bei den 4 jungen Isländerinnen leider kein Platz mehr für uns

"Haltet die Landschaft sauber"
Nun gönnen wir uns einen Besuch in der Gamla Laugin (Secret Lagoon), dem ältesten Schwimmbecken Islands. Es ist schön und angenehm temperiert, die Anlage ansprechend, sodass wir den Eintritt von 23€ pro Person noch für vertretbar halten (im Vergleich zum hier üblichen Preisniveau). Wir relaxen ausgiebig, das Wetter ist gerade relativ freundlich, man kann fast die Sonne sehen.
Das Betonhüttchen ist nicht die Umkleidekabine!
Die heißen Quellen versorgen auch viele Gewächshäuser, die aber im Winter auch beleuchtet werden.

Über Selfoss geht es zurück, was natürlich zu einer späten Mittagsjause (Suppe und Kaffee und 1 Kuchen) führt. Anschließend wollen wir uns eine Lavahöhle bei Hveragerdi ansehen, aber diese ist wegen Instandsetzungsarbeiten gesperrt und nicht betretbar.
Nun fahren wir auf die Reykjanes-Halbinsel, wobei das Wetter zunehmend regnerisch und windig wird. Trotzdem fahren wir bis zum Leuchtturm bei Gunnuhver, aber so schön die Küste ist – nicht einmal auszusteigen lohnt sich bei kräftigem Wind und Regen. Es ist schade, dass wir keinen stimmungsvollen Abendblick bekommen.
Unser Quartier in Grindavik ist recht nett und sauber, die Küchenbenutzung ist dabei, sodass wir unsere Vorräte noch dezimieren können.

Sonntag, 12.2.: Das Wetter ändert sich nicht, bei tiefliegenden Wolken bietet sich auch kein Sonnenaufgang, sodass wir bald in Keflavik sind und das Auto zurückgeben.
Am Flughafen geben wir noch unsere letzten Kronen aus (günstiges Café!). Der Rückflug gestaltet sich ebenfalls problemlos, in Düsseldorf haben wir genug Zeit zum Essen. Auch die Tatsache, dass vor der letzten Etappe unser Handgepäck abgewogen wird, überstehen wir (knapp) problemlos.
Gegen 9 Uhr abends landen wir in Wien und kommen gut nach Hause.

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